Nachrichten

Regieren ohne gültiges Gesetz: Mehr Macht für Hartinger-Klein

Ohne Ankündigung haben ÖVP und FPÖ im Parlament einen Antrag eingebracht, der Ministerin Hartinger-Klein „Vorbereitungshandlungen“ beim Umbau der Krankenkassen ermöglicht. Übersetzt heißt das: Noch bevor das Gesetz beschlossen und gültig ist, soll Hartinger-Klein Vorhaben bei der Sozialversicherung umsetzen können. Die Opposition sieht darin eine autoritäre Regierungspolitik. Für die Sozialversicherten könnte das massive negative Folgen haben.

Mitten in der Debatte um die Pensionserhöhung haben Abgeordnete der ÖVP und der FPÖ am 22. November 2018 im Nationalrat einen Antrag eingebracht – ohne vorherige Ankündigung, dafür mit weitreichenden Folgen: ÖVP und FPÖ wollen Sozialminsiterin Hartinger-Klein (FPÖ) „Vorbereitungshandlungen“ beim Umbau der Sozialversicherung ermöglichen, noch bevor das Gesetz beschlossen ist. So kann die Sozialministerin bereits am Umbau arbeiten, ohne dass es dafür eine gesetzliche Grundlage gibt. Der Antragsteil im Wortlaut:

Vorbereitungshandlungen, die im Hinblick auf erst in der Zukunft liegende Gesetzesänderungen im Bereich der Sozialversicherungsgesetze erforderlich sind, können bereits vor dem In-Kraft-Treten des jeweiligen Bundesgesetzes durchgeführt werden […].

Abänderungsantrag vom 22. November 2018

Verfassungsgericht soll ÖVP-FPÖ-Beschluss prüfen

Die Opposition fürchtet, dass so schon vorab Selbstbehalte eingeführt oder Beschäftigte gekündigt werden könnten.  Die SPÖ will den Antrags-Beschluss beim Verfassungsgericht prüfen lassen. Denn falls der Regierung dieser Kunst-Griff gelingt, hätte sie einen Präzedenzfall geschaffen: In Zukunft könnte sie auch bei anderen Themen das Parlament mit einem „Vorbereitungs-Beschluss“ umgehen.

Wie sollen wir in Österreich die Teuerung bzw. ihre Folgen bekämpfen?

Maximal 4 Antwortmöglichkeiten

  • Steuern auf Arbeit senken, dafür Steuern auf Millionenvermögen erhöhen 23%, 276 Stimmen
    23% aller Stimmen 23%
    276 Stimmen - 23% aller Stimmen
  • Übergewinnsteuer für Energieunternehmen und Banken 20%, 241 Stimme
    20% aller Stimmen 20%
    241 Stimme - 20% aller Stimmen
  • Energiepreise stärker regulieren 15%, 179 Stimmen
    15% aller Stimmen 15%
    179 Stimmen - 15% aller Stimmen
  • Mieterhöhungen für die nächsten zwei Jahre stoppen 13%, 148 Stimmen
    13% aller Stimmen 13%
    148 Stimmen - 13% aller Stimmen
  • Mehrwertsteuer auf Lebensmittel streichen 12%, 139 Stimmen
    12% aller Stimmen 12%
    139 Stimmen - 12% aller Stimmen
  • Ganztagesschulen kostenlose machen 8%, 91 Stimme
    8% aller Stimmen 8%
    91 Stimme - 8% aller Stimmen
  • Höchstzinsen für Häuselbauerkredite einführen 5%, 57 Stimmen
    5% aller Stimmen 5%
    57 Stimmen - 5% aller Stimmen
  • Mindestzinsen für bestimmte Sparprodukte einführen 4%, 45 Stimmen
    4% aller Stimmen 4%
    45 Stimmen - 4% aller Stimmen
Stimmen insgesamt: 1176
Voters: 350
13. Mai 2024
×
Von deiner IP-Adresse wurde bereits abgestimmt.

Neue Artikel

Das ist Harald Vilimsky: FPÖ-Spesenaffäre, Putin-Freund und Trump-Fan

Jahrelang war Harald Vilimsky Generalsekretär an der Seite von HC Strache, seit 2014 ist er…

17. Mai 2024

„Niemand zahlt so wenig Steuern wie Milliardäre“ – Starökonom Zucman fordert globale Reichensteuer

Die reichsten Menschen zahlen am wenigsten Steuern. Was nach einer Geschichte aus dem Mittelalter klingt,…

17. Mai 2024

Nationalratssitzung vom 15. bis 16. Mai 2024: So haben die Parteien abgestimmt!

In der Nationalratssitzung vom 15. bis 16. Mai 2024 ging es unter anderem um Österreichs…

16. Mai 2024

Kein Mensch müsste hungern: Wie Milliardäre den Welthunger beenden können

In einer Welt, in der Luxusyachten auf den Meeren unterwegs sind und Weltraumreisen ein neues…

16. Mai 2024

Das Lieferkettengesetz der EU einfach erklärt

Das Lieferkettengesetz der EU soll Unternehmen stärker in die Pflicht nehmen. So sollen sie künftig…

15. Mai 2024

Wenn Affen lesen lernen…

             

14. Mai 2024