Die Web Development Agentur “unite – Software Development” führt nach einer 6-monatigen Testphase nun dauerhaft die 32-Stunden-Arbeitswoche ein. Das Gehalt wird dabei nicht gekürzt. Wir haben mit dem Geschäftsführer Franz Wilding gesprochen.
Der Wunsch nach einer Arbeitszeitverkürzung kam von einem Mitarbeiter. Er wollte einfach Familie und Arbeit besser unter einen Hut bringen und machte den Geschäftsführern einen Vorschlag. Dort stieß er auf offene Ohren – und eine Testphase wurde geplant. “Im Pilotprojekt hatten wir eigentlich 33,5 Stunden. Das hat funktioniert”, sagt der Geschäftsführer Franz Wilding. Jetzt sind es 32 Stunden geworden. Eine Vier-Tage-Woche? Kann sein, muss aber nicht. Den Mitarbeitern steht es frei, sich selbst die Arbeit einzuteilen. Im 9-köpfigen Betrieb arbeitet man in Projekten.
“Klar wird es vor Projektfertigstellung mal stressig. Aber das hat immer gut funktioniert”, erklärt Wilding.
Ob die Leistung gleich geblieben ist, kann man nicht genau beantworten, denn genau zu tracken ist in ihrer Branche schwierig. Dafür sind die Projekte zu unterschiedlich. Aber alle Projekte konnten gut abgewickelt werden – das reicht ihnen als Beweis, um den Versuch zum neuen Standard zu machen.
32 Stundenwoche kommt gut an – Auch außerhalb des Betriebs
Seit die ersten Artikel erschienen sind, sprechen Wilding auch vermehrt Kunden an. Sie sind interessiert und “manche ein bisschen ungläubig” – denn sie sind oft das Gegenteil gewohnt. In vielen Agenturen gehören Überstunden zu Alltag.
Auch bei den Bewerbungen merken sie es schon. Sie haben erst seit wenigen Tagen die neue Arbeitszeitregelung auf ihrer Website, aber die Bewerbungen trudeln schon ein. Und das ist gut, denn das Unternehmen möchte wachsen. Drei Stellen sind derzeit ausgeschrieben – natürlich Vollzeit – also für 32 Stunden in der Woche.