Der österreichische Kult-Schauspieler und Kabarettist Erwin Steinhauer geht in die zweite Runde seiner Kontrast-Kolumne und thematisiert die Abwerbung der Fachkräfte aus der Ukraine:
Hand aufs Herz: Sind wir Ösis nicht großartig? Vergessen sind die Zeiten, in denen Nehammers damals meist noch stocknüchterne Polizisten gut integrierte Minderjährige einfach in ein Flugzeug setzten und abschoben. Aber: Wir haben humanitär dazugelernt. Jetzt werden die grauslichen Asylverfahren für unsere Nachbarn in Not abgekürzt. Sie sollen rasch und unbürokratisch Jobs und mehrjährige Aufenthaltsgenehmigungen bekommen.
Wir sehen im Fremden endlich keinen lästigen Bettler mehr. Gesundheitsminister Rauch spricht uns aus der Seele, wenn er „großes Potential bei den Vertriebenen aus der Ukraine“ sieht. Denn viele von ihnen sind sehr gut ausgebildete Krankenschwestern. Und uns werden dank konsequenter Fehlplanung bis 2030 im Sozial- und Gesundheitswesen 80.000 bis 100.000 Pflegekräfte fehlen. Dank unserer konsequenten, selbstlosen Hilfe werden wir das schon kompensieren können.
Ist es nicht irgendwie zumindest bedenklich, von einem Land, dass sich im Krieg befindet, Fachkräfte in großer Zahl abzuwerben?
Nicht bös sein, aber: indem wir den Vertriebenen helfen, helfen wir uns selbst. Und die beste Hilfe ist bekanntlich Hilfe zur Selbsthilfe!
Weitere Texte von Erwin Steinhauer hier.
Ups: das Video!
erzählt.
Irgendwo um die Mitte ist dieses Video sehr interessant, obwohl ich nicht in jedem Bezug der Meinung dieses Harvard-Abschlüsslers bin. Manchmal sind Aussagen dabei, die einen Übles denken lassen bezüglich der Abschlüsse dort. Zumindest, wenn wir die Ausgebildeten mit dem medial weltweit verbreiteten Renommee der Uni vergleichen, passt einiges nicht.