Der brasilianische Präsident Lula da Silva hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Er will Brasilien aus der Armut holen. Nun kann das Land einen großen Erfolg verzeichnen: Denn mit Sozialprogrammen und höheren Löhnen konnten 8,7 Millionen Menschen aus der Armut geholt werden.
Niedrigster Armutsstand seit 2012
Das brasilianische Institut für Geografie und Statistik (IBGE) hat neue Zahlen zur Armut in Brasilien veröffentlicht. Zwischen 2022 und 2023 wurden insgesamt 8,7 Millionen Brasilianer:innen aus der Armut befreit. Die Zahl der Armen sank in diesem Zeitraum von 67,7 Millionen auf 59 Millionen Menschen. Besonders bemerkenswert ist auch der Rückgang der extremen Armut: 3,1 Millionen Menschen entkamen dieser tiefen Notlage, wodurch die Zahl der Betroffenen von 12,6 Millionen auf 9,5 Millionen fiel. Insgesamt ist das der niedrigste Stand der Armut seit Beginn der IBGE-Erhebungen im Jahr 2012.
Als Grundlage für die Berechnung des IBGE dient die von der Weltbank festgelegte Armutsgrenze. Laut dieser Grenze gelten Personen mit einem monatlichen Einkommen von weniger als 665 Reais (rund 104 Euro) als arm. Menschen mit einem Einkommen von unter 209 Reais pro Monat (etwa 33 Euro) gelten als extrem arm.
Lula da Silva: “Brasilien von der Hungerkarte befreien”
Die soziale Ungleichheit in Brasilien ist extrem: Die reichsten fünf Prozent verfügen monatlich über das, was 95 Prozent der Bevölkerung im Monat zusammen verdienen. Schon während seiner ersten Amtszeit (2003-2010) war es dem brasilianischen Präsident Lula da Silva deshalb ein großes Anliegen, die Ungleichheit und den Hunger im Land zu beenden. Die neuen Zahlen des IBGE zeigen, dass das Land diesem Ziel nun ein großes Stück näher gekommen ist.
“Brasilien von der Hungerkarte zu befreien und eine Mittelklassegesellschaft zu schaffen, in der jeder in Würde lebt. Das ist es, was ich gerne sehen würde”, kommentiert Lula de Silva die neuen Zahlen zur Armut in Brasilien.
Sozialprogramme und höhere Löhne
Laut dem IBGE waren es vor allem höhere Löhne, die die Menschen aus der Armut geholfen haben. Zwischen 2022 und 2023 sind die Arbeitseinkommen insgesamt um 7,1 Prozent gestiegen.
Ein weiterer wichtiger Faktor waren spezielle Sozialprogramme: Zum Beispiel das Projekt “Bolsa Familia“. Hierbei bekommen arme Familien monatliche Zahlungen, die an Bedingungen gebunden sind. Die Familien müssen ihre Kinder in die Schule schicken und regelmäßige Besuche beim Arzt wahrnehmen, um die monatliche Unterstützung zu erhalten. Ziel ist, dass die Familien nicht nur monatlich mehr Geld haben, sondern ihnen auch langfristig geholfen wird, wenn sie in das Bildungsministerium- und Gesundheitssystem eingebunden werden.
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