Nachrichten

Bisher ist noch kein Cent vom Corona-Bonus bei den „Krisen-HeldInnen“ angekommen

500 Euro Corona-Bonus steuerfrei hat die Regierung den HeldInnen der Krise im Gesundheits- und Sozialbereich im Mai versprochen. Im Juni wurde er beschlossen – doch bis jetzt ist kein Cent bei jenen gelandet, die Anspruch auf ihn haben.

Am 15. Mai verkündete die Regierung einen Corona-Bonus für die Held:innen der Krise. ÖVP und Grüne wollten ursprünglich nur ÄrztInnen und PflegerInnen auf diese Weise belohnen. Nach Protesten von Berufsgruppen, Gewerkschaften und der Opposition wurde der Bonus auch auf Reinigungskräfte im medizinischen Bereich ausgeweitet. Besiegelt hat das Parlament den Corona-Bonus Mitte Juni.

Dann passierte: nichts. Jetzt, fast 4 Monate später, ist noch immer nichts bei den Angehörigen der besonders belasteten Berufsgruppen angekommen. Die von der Regierung selbst auferlegte Frist von Mitte Juli ist längst verstrichen.

Gesundheitsministerium ist säumig mit Vorgaben für Auszahlung

Erst jetzt sind die Richtlinien und Vorgaben von Seiten des Gesundheitsministeriums fertig. Diese regeln, wie die Auszahlung funktionieren soll und welche Berufe sie unter welchen Bedingungen erhalten. Denn: Die 500 Euro gibt es nur „im Schnitt“. Auch die Auszahlungsweise muss die Regierung regeln.

Die Länder können also erst auf Basis solcher Vorgaben aktiv werden. Dort türmten sich schon im September die Beschwerden. Zum Beispiel in Kärnten.

„Menschen rufen bei uns an und ärgern sich, dass sie seit der großen medialen Verkündung der Bundesregierung nichts mehr vom Corona-Bonus gehört, geschweige denn gesehen haben. Wir können nichts tun, als sie weiter zu vertrösten, weil vom Gesundheitsministerium nach wie vor entsprechende Vorgaben fehlen. Es wäre höchst an der Zeit, dass die so viel gepriesenen Heldinnen und Helden auch endlich ein Zeichen der Wertschätzung erfahren“, erklärt Gesundheitslandesrätin Beate Prettner.

Die SPÖ forderte von der Regierung mehr Tempo und eine rasche Auszahlung des Bonus. Aus dem Ministerium hieß es noch vor wenigen Wochen, man sei „in finaler Abstimmung„, sodass das Geld „zeitnah“ ausbezahlt werde. Erst jetzt, Anfang Oktober, sind die Richtlinien fertig, erklärt das Gesundheitsministerium.

„Traurig, dass man im Juni etwas beschließt und immer noch nichts passiert“

Der Ärger über die lange Dauer ist groß, sowohl bei den Pfleger:innen und Ärzt:innen also auch bei deren Interessensvertretungen. Scharfe Töne kommen von der Ärztekammer. Dass das Prozedere so lange dauert, sei „inakzeptabel“, meint deren Vizepräsident Harald Mayer: „Ärztinnen und Ärzte sowie das gesamte Gesundheitspersonal haben sich mit der Erfüllung ihrer Aufgaben zum Glück nie so lange Zeit gelassen, sonst wäre das Gesundheitssystem zusammengebrochen.“

„Die Umsetzung sollte endlich von statten gehen“, fordert Gerald Gingold, Vizepräsident der Wiener Ärztekammer. „Das ist wirklich sehr traurig, dass man im Juni etwas beschließt und jetzt ist noch immer nichts passiert.“

Wie soll die Sicherheitspolitik Österreichs zukünftig aussehen?
  • Österreich soll seine Neutralität beibehalten und aktive Friedenspolitik machen. 59%, 1445 Stimmen
    59% aller Stimmen 59%
    1445 Stimmen - 59% aller Stimmen
  • Österreich soll der NATO beitreten und seine Neutralität aufgeben. 15%, 368 Stimmen
    15% aller Stimmen 15%
    368 Stimmen - 15% aller Stimmen
  • Österreich soll seine Verteidigungsausgaben erhöhen, um die Neutralität zu stärken. 12%, 302 Stimmen
    12% aller Stimmen 12%
    302 Stimmen - 12% aller Stimmen
  • Österreich soll eine aktive Rolle in einer potenziellen EU-Armee spielen. 9%, 210 Stimmen
    9% aller Stimmen 9%
    210 Stimmen - 9% aller Stimmen
  • Österreich soll sich der NATO annähern, ohne Vollmitglied zu werden. 4%, 106 Stimmen
    4% aller Stimmen 4%
    106 Stimmen - 4% aller Stimmen
Stimmen insgesamt: 2431
12. März 2024
×
Von deiner IP-Adresse wurde bereits abgestimmt.
Share
Kathrin Glösel

Neue Artikel

Andreas Babler’s Herz und Hirn Rede: Hier sind seine 24 Ideen für Österreich

Am 27. April hielt SPÖ-Chef Andreas Babler in Wieselburg seine "Herz und Hirn"-Rede. Darin präsentierte…

27. April 2024

Industriellenvereinigung fordert 41-Stunden-Woche und weniger Feiertage

Mehr arbeiten bei gleichem Lohn: Die Industriellenvereinigung fordert eine 41-Stunden-Woche. Zusätzlich sollen auch noch Feiertage…

26. April 2024

SPÖ-Chef Andreas Babler will gratis Öffis für alle unter 18

SPÖ-Vorsitzender Andreas Babler präsentiert am Samstag in seiner „Herz-und-Hirn“-Rede 24 Projekte, die Österreich wieder gerechter…

25. April 2024

ÖVP gegen EU-weites Grundrecht auf Abtreibung

Das EU-Parlament hat das Recht auf Abtreibung zum Grundrecht erklärt - gegen die Stimmen der…

25. April 2024

Die FPÖ in Brüssel: Gegen Mindestlöhne, Lohntransparenz und bessere Arbeitsbedingungen

Das Europäische Parlament hat in den vergangenen fünf Jahren zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen…

25. April 2024

ÖVP für mehr Überwachung: Geheimdienste sollen im Messenger mitlesen dürfen

Die ÖVP will mehr Befugnisse für die Geheimdienste, sie soll auch die Nachrichten in den…

24. April 2024