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Rekordgewinne von 14,1 Mrd. Euro: Nirgendwo im Euroraum kassierten Banken soviel wie in Österreich

Rekordgewinne von 14,1 Mrd. Euro: Nirgendwo im Euroraum kassierten Banken soviel wie in Österreich

Montage mit Fotos von BKA - Andy Wenzel & Herzi Pinki CC BY-SA 4.0 DEED

Kontrast Redaktion Kontrast Redaktion
in Wirtschaft und Finanzen
Lesezeit:4 Minuten
24. Oktober 2024
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Für Banken war das Jahr 2023 ein Rekordjahr. Das Jahresergebnis zeigt: In Summe haben heimische Banken 14,1 Milliarden Euro kassiert. Das ist um 38,4 % mehr als im Vorjahr. Grund dafür sind die Riesenmengen an Kredit-Zinsen, denn die Europäische Zentralbank (EZB) erhöhte den Leitzins. Zusätzlich gab es Unterstützung von der Bundesregierung. Jetzt stellt die Beratungsgesellschaft McKinsey fest: Nirgends im Euro-Raum verdienen Banken besser als in Österreich.

Laut der Österreichischen Nationalbank haben österreichische Banken 2023 einen Jahresgewinn von über 14 Milliarden Euro gemacht. Damit gehören heimische Banken zu den profitabelsten in ganz Europa. Nirgendwo im Euro-Raum verdienen Banken so gut wie in Österreich. Das zeigt jetzt die Beratungsgesellschaft McKinsey. Demnach lag der Gewinn 2023 sogar doppelt so hoch wie im Rest der Euro-Zone.

Diese Rekordgewinne verdanken die Banken vor allem einem um 6,1 Mrd. Euro höheren Finanzergebnis – also den Zinsen, die Kreditnehmer, wie zum Beispiel Häuslbauer, gezahlt haben. Die hohen Zinsen mussten die Menschen deshalb zahlen, weil die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins angehoben hat. Damit wollte die EZB die Inflation bekämpfen. Doch ob die hohen Zinsen wirklich geholfen haben, die Inflation zu senken, ist unter Ökonomen umstritten.

Dass österreichische Banken einen soviel höheren Gewinn gemacht haben als im Rest der Euro-Zone liegt laut Oliver Picek, Ökonom beim Momentum Institut, am hohen Anteil variabler Kredite in Österreich. Im Gegensatz zu fixen Krediten werden variable Kredite immer an die aktuell geltenden Zinsen angepasst – und sind damit sofort gestiegen, nachdem die EZB den Leitzins erhöht hat.

14,1 Mrd € beträgt der Gewinn der österreichischen Banken 2023! Gründe: 1. Niedrige Spar- u hohe Kreditzinsen, 2. Banken legen niedrig verzinste Spareinlagen zu 4% verzinst risikolos bei der OeNB ein.https://t.co/dZm4n5NT7N

— Markus Marterbauer (@MarterbauerM) April 8, 2024

Hohe Zinsen verschafften Banken Rekordgewinne – Kreditnehmer:innen und Wirtschaft zahlten drauf

Für die Banken haben sich die Zinserhöhungen der EZB mit über 14 Milliarden Euro Gewinn mehr als ausgezahlt. Kreditnehmer:innen mussten dagegen draufzahlen. Auch die Wirtschaft wurde durch die hohen Zinsen geschwächt, wodurch viele Menschen arbeitslos wurden. Ende 2023 lag die Arbeitslosigkeit bei 5,1 Prozent, inzwischen sogar bei 6,6 Prozent. Fast 280.000 Menschen in Österreich sind aktuell arbeitslos. Und das in einer Situation, in der die Menschen wegen der gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise ohnehin schon weniger zum Leben haben.

@kontrast.at Krisen-Verlierer: Du und ich Krisen-Gewinner: Banken und Energiekonzerne #fyp #geld #wirtschaft #inflation #övp #österreich ♬ Originalton – Kontrast

Es klingt absurd, aber genau das war das erklärte Ziel der EZB: Die Wirtschaft schwächen und damit die Arbeitslosigkeit erhöhen. Der Standard beschreibt die Ziele der EZB in einem Artikel vom 09.04.2024 folgendermaßen:

Die EZB will ja nicht nur auf die Kreditvergabe einwirken und die Bauwirtschaft schwächen. Idealerweise bringen höhere Zinsen aus Sicht der Zentralbank auch mehr Konsumzurückhaltung.

Das heißt so viel wie: Höhere Zinsen sollen Menschen ärmer machen. Wenn sie ärmer sind, können sie logischerweise auch weniger konsumieren. Die EZB nimmt an, dass dadurch die Inflation sinkt. Doch das stimmt nur bedingt.

Häuslbauer:innen zahlen drauf. (Foto: Unsplash)

Regierung unterstützte Banken zum Leid der Sparer:innen

Sparer:innen haben dagegen wenig bis gar nichts von den Zinserhöhungen. Denn sie bekommen von den Banken nur niedrige Zinsen – aktuell in etwa ein bis drei Prozent. Die Einlagen der Kunden – also ihr Erspartes – können die Banken an die Österreichische Nationalbank (OeNB) verleihen. Allerdings bekommen die Banken – anders als ihre Kunden – dafür über drei Prozent von der OeNB. Auch dadurch kamen die hohen Bankengewinne zustande.

Die Kirsche auf der Torte: Die Bundesregierung senkte die Gewinnsteuer für Konzerne von 25 % auf 23 % und machte den ohnehin riesigen Gewinn für die Banken noch ertragreicher.

3. Bundesregierung versüßt den Banken den Rekordgewinn von 14 Mrd € mit einer Senkung des Gewinnsteuersatzes von 25% auf 23%.

— Markus Marterbauer (@MarterbauerM) April 8, 2024

Dieser Artikel erschien am 9. April 2024 und wurde am 24. Oktober 2024 aufgrund des McKinsey-Reports aktualisiert.

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JY
JY
5. Juli 2024 17:50

Woher kommen denn diese ständigen Krisen? Von Banken und den ihnen Ähnlichen!

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Hansl
Hansl
10. April 2024 18:03

Na ja, es kommen ja eh Wahlen, da können jene, die mit diesen Abzokern zufrieden sind, ihre Zustimmung geben!

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In keinem Land der Eurozone ist Vermögen so ungleich verteilt wie in Österreich. Die reichsten 1 Prozent besitzen 41 Prozent des gesamten Vermögens, während die ärmere Hälfte Österreichs zusammen nur 3 Prozent des Vermögens besitzt. Der Großteil der Superreichen ist nicht durch harte Arbeit oder kluge Geschäftsideen zu Reichtum gekommen, sondern hat sein Vermögen geerbt. Auf diese gigantischen Erbschaften zahlen sie außerdem keinen Cent Steuern. Der Sozialökonom Stephan Pühringer argumentiert, dass diese Ungleichheit Gift für unsere Gesellschaft ist. Immer mehr Geld und Macht sind in der Hand von einigen wenigen konzentriert, während der Rest der Bevölkerung durch eigene Arbeit kaum mehr zu bescheidenem Wohlstand kommt. Zitat: Das Verhältnis zwischen Superreichen und dem Rest der Bevölkerung ist komplett aus dem Lot geraten. Gigantische Vermögen werden ohne jegliche Leistung oder Besteuerung vererbt. Das gefährdet den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Stephan Pühringer

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