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Spanien baut sein Gesundheitssystem aus – finanziert durch Reichensteuern

Kontrast Redaktion Kontrast Redaktion
in Europa, Good News, Wirtschaft und Finanzen
Lesezeit:2 Minuten
29. Oktober 2020
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Die Regierung Spaniens erhöht das Gesundheitsbudget um mehr als das Doppelte. Auch Bildung, Infrastruktur und Klein- und Mittelbetriebe bekommen mehr Geld. Das ist das Ergebnis der Budgetverhandlungen der spanischen Regierung aus Sozialdemokraten und Links-Partei. Die Regierung finanziert diese Ausgaben durch eine höhere Reichensteuer.

Die Corona-Pandemie hat Spanien besonders hart getroffen. Fast 35.000 Menschen sind bereits an dem Virus gestorben, über eine Millionen Spanier wurden bereits positiv auf Corona getestet. Ein Grund, wieso das Virus in Spanien besonders stark wütet, ist der schlechte Zustand des Gesundheitssystems. Um die Covid-Krise in den Griff zu bekommen, erhöht die spanische Regierung die Gesundheitsausgaben um 150 Prozent.

Neues Budget stärkt den Sozialstaat

Das neue Budget der spanischen Regierung aus sozialdemokratischer PSOE und der Linkspartei Podemos will mit massiven Investitionen in das Gesundheitssystem das Coronavirus bekämpfen. Insgesamt stock die Regierung das Gesundheitsbudget um 3.1 Milliarden Euro auf. Das ist mehr als eine Verdoppelung. Aber das ist nicht die einzige zusätzliche Ausgabe des neuen Budgets. Auch die Ausgaben für Bildung und Infrastruktur erhöht die Regierung. Auch Klein- und Mittelbetriebe bekommen durch das neue Budget höhere Unterstützungen, um der spanische Wirtschaft zu helfen. Außerdem hat die Regierung weitere 60 Millionen für den Kampf gegen Kinderarmut bereitgestellt.

Spanien Reichensteuer
Mit dem neuen Budget macht Spaniens Regierung klar: Alle müssen ihren Beitrag zur Bewältigung der Krise leisten. Auch die Reichsten des Landes.

Höhere Steuern für die Reichsten Spaniens

Finanziert wird der Ausbau des Sozialstaates durch Steuern auf die Reichsten des Landes. Die Regierung erhöht die Einkommensteuer  ab einem jährlichen Einkommen von über 300.000 Euro um zwei Prozent und die Kapitalertragssteuer, etwa aus Aktien oder Fonds, ab einem jährlichen Ertrag von 200.000 um drei Prozent. Auch die Vermögensteuer hebt sie an: Ab einem Vermögen von zehn Mio. Euro muss man ein Prozent mehr an Steuern zahlen.

Außerdem werden große Unternehmen in Spanien in Zukunft mehr Steuern zahlen müssen, nachdem die Regierung eine Reihe an Steuererleichterungen für Großunternehmen streicht.

In Österreich blockiert die ÖVP jede Form von Reichensteuern

Die Corona-Pandemie hat auch Österreichs Wirtschaft und Sozialstaat stark getroffen. Spanien zeigt, dass  langfristig kein Weg an höheren Steuern für die Reichsten der Gesellschaft vorbeiführt, um sich von der Krise zu erholen. Dass andere Länder dem spanischen Beispiel folgen werden, gilt als wahrscheinlich.

In Österreich blockiert die ÖVP seit Jahren jede Form der Reichensteuer – und das, obwohl die große Mehrheit der österreichischen Bevölkerung sowohl Erbschafts- als auch Vermögenssteuern befürwortet.

 

Ein stärkerer Beitrag der Reichsten zur Bewältigung der Corona-Krise macht in Österreich besonders viel Sinn. In kaum einem anderen Land tragen Vermögenssteuern weniger zum Steueraufkommen bei.

Spanien Reichensteuer
Österreich zählt zu den Schlusslichtern bei den vermögensbezogenen Steuereinnahmen in Prozent aller Steuereinnahmen. // Quelle: OECD mit Daten von 2015, Grafik: Arbeiterkammer OÖ
Parlament Das Thema "Millionärsabgabe" im Parlament

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Privatstiftungen sollten ursprünglich einem gemeinnützigen Zweck dienen, etwa in den Bereichen Soziales, Bildung oder Kultur. Doch heute sind sie vor allem ein beliebtes Werkzeug, um Vermögen zu sichern und Steuern zu vermeiden. Sie sind besonders beliebt bei den Reichsten der Reichen – auch weil sie kaum von den Steuerbehörden kontrolliert werden. Zitat: Privatstiftungen sind eine Rechtsform, die beinahe ausschließlich von den Reichsten der Reichen genutzt wird. 40 Prozent aller Privatstiftungen befinden sich im unmittelbaren Umfeld der 60 reichsten Familien. Sie werden von Superreichen benutzt, um ihr Vermögen vor Steuerbehörden zu verschleiern. Auch deshalb weil drei Viertel aller Privatstiftungen überhaupt noch nie von den Steuerbehörden kontrolliert worden sind. Stephan Pühringer

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