Kitzbühel: Die Hochburg der Reichen war auch heuer wieder Dreh- und Angelpunkt von Après-Ski-Veranstaltungen. Mittendrin die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Denn sie hat im Nobelhotel “Kitzhof” einen VIP-Empfang ausgerichtet. Und das auf Kosten der Steuerzahler:innen, wie die “Neue Zeit” berichtet.
Alle Jahre wieder füllt sich die „Gamsstadt“ Kitzbühel mit Promis und all jenen, die gerne dazu gehören wollen. Grund dafür: das 84. Hahnenkammrennen. Auch 2024 tummelten sich von 15.-21. Jänner neben Ski-Stars weitere “Sternchen” des Promi- oder Politik-Himmels im Nobel-Skiort.
Während Schwarz-Blau in Niederösterreich bei Sozialfonds kürzt, hält ÖVP-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner einen NÖ-Empfang ab. Das Geld hierfür fließt – um genauer zu sein, jenes der NÖ-Steuerzahlerinnen und Steuerzahler.
Promis und Politiker:innen feiern, Niederösterreicher:innen zahlen die Zeche
Abseits der Piste fanden bereits Tage vor den offiziellen Ski-Rennen glamouröse Partys statt. Neben Arnold Schwarzenegger und der Tiroler Landesregierung, lud auch Mikl-Leitner zum Niederösterreich-Empfang ein. Wozu „in Zeiten der Rekordteuerung“ ein „teurer Empfang“ veranstaltet wird, erschließt sich Kontroll-Landesrat, Sven Hergovich (SPÖ), nicht.
Noch vor dem Empfang der Tiroler Landesregierung lud Johanna Mikl-Leitner zu ihrer VIP-Party in den “Kitzhof” ein. Auf der Gästeliste fanden sich bekannte Namen, darunter „Millionenschow“-Moderator Armin Assinger und ORF-Generaldirektor Roland Weißmann. Bei diesem Promi-Aufmarsch wird’s schon mal eng in Kitzbühel – und damit auch teuer. Ein Doppelzimmer im Zentrum kostet dann schon um die 1000 Euro pro Nacht.
Mikl-Leitner in Kitzbühel: VIP-Party in Tirol statt Wohnbauförderung für Niederösterreich
Von Seiten Niederösterreichs rechtfertigt man den NÖ-Empfang in Kitzbühel mit dem Werbewert für das Bundesland. Laut Medienbericht solle der dreimal so hoch sein wie die Kosten der Veranstaltung. Wo dieser Werbewert errechnet und dokumentiert wurde, will nun der Landtagsabgeordnete René Pfister in einer Anfrage an Johanna Mikl-Leitner wissen. Ihm und Hergovich stoßen die Kosten schwer auf:
Hergovich kritisiert das Vorgehen der niederösterreichischen Landeshauptfrau und empfiehlt ihr für das nächste Jahr, „das Geld der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher künftig in geförderten Wohnbau statt in Kitzbüheler Partynächte zu investieren“. Erst im Sommer 2023 haben Schwarz-Blau in NÖ die Wohnbauförderung komplett gestrichen.
Kritik von NÖ-Landesrechnungshof und SPÖ. FPÖ schweigt.
Nicht nur von der SPÖ, auch vom Rechnungshof gab es in der Vergangenheit Kritik zum Umgang mit dem Steuergeld der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher. Nach einer Prüfung zeigte sich etwa, dass bei fünf von sechs Stichproben Angebote oder Aufträge fehlten. Darunter auch das letzte Event in Kitzbühel im Jahr 2019.
Die FPÖ hat es sich in der Zwischenzeit auf der Regierungsbank gemütlich gemacht. Udo Landbauer schweigt zu Mikl-Leitners fragwürdigem Umgang mit dem Steuergeld.