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Verbund zahlt Rekordsumme an Aktionäre – finanziert von Konsumenten

Thomas Hackl Thomas Hackl
in Energie
Lesezeit:3 Minuten
14. März 2024
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Der Energiekonzern Verbund erzielte 2023 ein Rekordergebnis. Der Gewinn stieg um über 30 Prozent. Darüber können sich die Aktionär:innen freuen, sie bekommen die höchste Dividende in der Geschichte des Unternehmens. Finanziert wird das durch die Konsument:innen, die überteuerte Strompreise zahlen. Anstatt die Taschen der Aktionär:innen zu füllen, hätte das Geld genutzt werden können, um Menschen zu helfen, die unter den hohen Preisen leiden. Spanien zeigt das vor. 

Für den teilstaatlichen Energiekonzern Verbund war 2023 ein goldenes Jahr: Während der Großteil der Bevölkerung unter den hohen Preisen für Energie, Wohnen und Lebensmittel gelitten hat, konnte der Energiekonzern seinen Gewinn um ganze 32 Prozent erhöhen.

Rekord-Dividende für Aktionär:innen

Von den Gewinnen profitieren vor allem die Aktionär:innen von Verbund. Sie bekommen die höchste Dividende in der Geschichte des Unternehmens ausgezahlt. Die Auszahlung ist viermal so hoch wie im Jahr 2021, vor der Energiekrise. Insgesamt gehen fast zwei Drittel des Gewinns direkt in die Taschen der Aktionär:innen.

Bezahlt von Konsument:innen

Finanziert wird das alles von den Konsument:innen, durch die stark gestiegenen Strompreise. Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine sind die Stromkosten in ganz Europa nach oben geschossen. Der Grund: Gas aus Russland wurde in Europa extrem teuer. Im Vergleich zu anderen europäischen Firmen produziert Verbund aber kaum Strom aus Gas. Fast der gesamte Strom entsteht aus erneuerbaren Energiequellen, allen voran Wasserkraft. Und diese sind im Gegensatz zu Gas nicht teurer geworden. Trotzdem hat Verbund die Preise dafür erhöht.

Der Strompreis orientiert sich nämlich immer an der teuersten Produktionsform, und das war Gas. Unternehmen wie Verbund konnten deshalb billig Strom aus erneuerbaren Quellen produzieren und so teuer verkaufen wie Strom aus Gas.

Darunter leiden die Konsument:innen, die besonders hohe Preise bezahlen, die dann als Dividenden an die Aktionär:innen von Verbund wandern. Das ging so weit, dass die Strompreise in Österreich die höchsten weltweit waren.

@kontrast.at Krisen-Verlierer: Du und ich Krisen-Gewinner: Banken und Energiekonzerne #fyp #geld #wirtschaft #inflation #övp #österreich ♬ Originalton – Kontrast

Spanien: Übergewinne entlasten die Bevölkerung

Kosument:innen leiden, Aktionär:innen feiern – das muss nicht sein. Spanien zeigt vor, wie es anders geht. Die linke Regierung des Landes hat die Übergewinne der Energiekonzerne mit einer speziellen Steuer abgeschöpft. Mit dem Geld haben sie dann die Bevölkerung entlastet. Außerdem hat Spanien die Steuern auf Grundnahrungsmittel ausgesetzt, den Mindestlohn und kleine Pensionen erhöht und den öffentlichen Verkehr gratis gemacht.

Spanien stellt sicher, dass die Energiekrise nicht ein großes Fest für Energiekonzerne und ihre Aktionär:innen wird.

In Österreich ist nichts davon passiert, weil sich die türkis-grüne Bundesregierung weigert, die Krisengewinner sinnvoll zu besteuern. Währenddessen wandert immer mehr Geld von den Konsument:innen in die Taschen der Aktionär:innen.

Parlament Das Thema "Übergewinne" im Parlament

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Peter
Peter
17. März 2024 07:33

Ein moderne Hexenjagd gegen Aktiengesellschaften.
–
51 Prozent der Aktien sind (ltd. Wikipedia) im Besitzt der Republik, der Gewinn geht somit direkt an die Republik und somit der Staatskassa.
–
Die Forderung einer Übergewinnsteuer wird in diesem Fall witzlos, weil in beiden Fällen das Geld so oder so in die Staatskassa gespült wird. Allerdings mit der Gefahr das Österreich sich mit dieser Steuer selbst schadet.
–
Was bleibt sind jene 20 Prozent im Streubesitzt, nur selbst da ist Vorsicht geboten solange unklar ist, wer hier die Aktionäre sind.
–
Von einer Partei die wieder Staatstragend werden will, wäre weniger Populismus und mehr Aufklärung sehr wünschenswert.

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In keinem Land der Eurozone ist Vermögen so ungleich verteilt wie in Österreich. Die reichsten 1 Prozent besitzen 41 Prozent des gesamten Vermögens, während die ärmere Hälfte Österreichs zusammen nur 3 Prozent des Vermögens besitzt. Der Großteil der Superreichen ist nicht durch harte Arbeit oder kluge Geschäftsideen zu Reichtum gekommen, sondern hat sein Vermögen geerbt. Auf diese gigantischen Erbschaften zahlen sie außerdem keinen Cent Steuern. Der Sozialökonom Stephan Pühringer argumentiert, dass diese Ungleichheit Gift für unsere Gesellschaft ist. Immer mehr Geld und Macht sind in der Hand von einigen wenigen konzentriert, während der Rest der Bevölkerung durch eigene Arbeit kaum mehr zu bescheidenem Wohlstand kommt. Zitat: Das Verhältnis zwischen Superreichen und dem Rest der Bevölkerung ist komplett aus dem Lot geraten. Gigantische Vermögen werden ohne jegliche Leistung oder Besteuerung vererbt. Das gefährdet den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Stephan Pühringer

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