Der COVID-Impfstoff kommt und macht uns Hoffnung auf ein normales Leben. Für die milliardenschweren COVID-Impfstoffe wurde mit staatlich finanzierter Wissenschaft der Grundstein gelegt. Das Magazin „Scientific America“ ging der Frage nach, wer die Forschung für die kommenden Impfstoffe finanziert hat und kommt zu dem Schluss: Ein Großteil der Pionierarbeit an Corona-Impfstoffen wurde mit staatlichen Geldern geleistet. Den Gewinn bekommen aber private Pharmafirmen.
Wirksame Corona-Virus-Impfstoffe sind für die Pharmaindustrie Milliarden wert. Möchte man alle Menschen auf der Welt gegen COVID-19 immunisieren, sind etwa 14 Milliarden Impfdosen nötig. Wenn der Impfschutz in den kommenden Jahren nachlässt, wie viele Wissenschaftler erwarten, wird abermals Geld mit Auffrischungsimpfungen gemacht. Der Corona-Virus beschleunigte die Entwicklung sogenannter mRNA-Impfstoffe immens – dafür sind Techniken entwickelt worden, die wohl auch in Zukunft profitable Impfstoffe und Medikamente hervorbringen werden.
“Dies ist der Impfstoff des Menschen”, sagt Peter Maybarduk, Direktor des Public Citizen’s Access to Medicines Programms. “Öffentlich bezahlte Wissenschaftler haben ihn mit erfunden und die Steuerzahler finanzieren seine Entwicklung. … Er sollte der Menschheit gehören.”
Staatsgelder und Selbstbereicherung
“Es sieht nicht gut aus, wenn man durch eine Pandemie extrem reich wird”, sagte McLellan, einer der Impfstoff-Forscher, und verwies auf die großen Aktienverkäufe einiger Führungskräfte von Impfstofffirmen, nachdem sie Hunderte von Millionen Dollar an staatlicher Unterstützung erhalten hatten.
“Wir sollten den Wert der biologischen Grundlagenforschung nicht unterschätzen”, sagte auch Anthony Fauci, der amerikanische Chefmediziner.
Eine Lehre aus der Entwicklung des Corona-Virus-Impfstoffs ist wohl, dass ein paar Milliarden Dollar pro Jahr, die für zusätzliche Grundlagenforschung ausgegeben werden, einen unschätzbaren Wert entwickeln, wenn es darum geht, Tod, Krankheit und wirtschaftliche Zerstörung zu verhindern.
mRNA als Medizin hat enormes Potenzial
mRNA in der Medizin hat ein disruptives Potenzial für die gesamte Medikamenten-Forschung, liest man in Fachzeitschriften. Die Synthetisierung von RNA-Strängen ist verhältnismäßig technisch einfach – und standardisierbar. Die Grundlagenforschung haben wir staatlichen Institutionen und öffentlichen Geldern weltweit zu verdanken. Es ist ein Fenster in der Geschichte, in der die Spielregeln des Pharmamarktes neu definiert werden könnten. Die Milliarden-Erträge jetzt einfach so den Konzernen zu überlassen, heißt: Es bleibt alles beim Alten.
“Die Grundlagenforschung wird von der öffentlichen Hand finanziert und wenn es ums große Geld geht, kassieren die privaten Konzerne ab”, sagt auch die Vorsitzende der Schweizer Sozialdemokraten Mattea Meyer im Kontrast-Interview. Die Ökonomin Mariana Mazzucato betont bereits seit Jahren, dass die öffentliche Hand in der Pharma-Forschung Wirkstoffe lange vor der Marktreife mit großen Summen unterstützt, die Gewinne aber später alleine von privaten Investoren eingesteckt werden. Mazzucato fordert daher eine staatliche Gewinnbeteiligung entsprechend den öffentlichen Geldern, die in einem Medikament oder einer Impfung stecken – die Steuerzahler sollen Rückflüsse aus ihren Investitionen bekommen, wie jeder andere Investor auch.
Ist doch normal. Auch die Uniforschung fließt unbezahlt von Konzernen in diese als Erkenntnis ein und der Bürger muss für die Produkte Vollpreise bezahlen. Zuerst zahlt er den Unibetrieb in voller Länge, dann noch einmal das Produkt, deren Forschungskosten auf die Öffentlichkeit übertragen worden ist.
So werden nicht nur Profs hinausgefüttert, sondern ganze Konzernschaften an Eigentümern, Managern, Aktionären und den gesamten weiteren Rattenschwanz daran. Österreich gilt laut Prof. Dr. Krugman nicht umsonst als eines der korruptesten Länder dieser Welt.