Die Soziallandesrätin setzt 300 Arbeitslose ein, um in Pflegeheimen die Besucher und Lieferdienste zu organisieren. So kann man die Corona-Regeln für Pflegeheime schnell umsetzen und den Bewohnern während des Lockdowns Besuche ermöglichen. Gleichzeitig finden 300 Menschen eine Arbeit in der Krise.
Binnen weniger Tage haben das Sozialressort des Landes Steiermark und das Arbeitsmarktservice Steiermark ein Beschäftigungsprojekt entwickelt, das Arbeitsuchende für die Besucher von Pflegeheimen einsetzt. Sie managen ab Dezember als Assistenzpersonal die Ein- und Ausgangskoordination von mehreren hundert Pflegeheimen.
Kontrollen für Ein- und Ausgang
Mit der neuen Conora-Verordnung haben Einrichtungen im Pflege- und Sozialbereich die Auflage für ein strenges Besuchermanagement: Registrierung, Gesundheitschecks, Ausgaben von Mund-Nasen-Schutz, Information zu Hygienemaßnahmen, Begleitung in die Besucherzone.
Die Verordnung zur Eindämmung der Pandemie, die seit Dienstag gilt, führt in sozialen Einrichtungen und Heimen zu einem personellen Engpass. Deswegen stellt das Land Steiermark mit dem AMS ab Anfang Dezember 300 arbeitslose Menschen für die Kontrollen an. “Damit erhalten arbeitslose Menschen einen Job und das Stammpersonal in den Einrichtungen wird entlastet“, erläutert Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ).
Ihr Sozialressort und das AMS Steiermark stellen 5,5 Mio. Euro zur Verfügung. Den Einrichtungen entstehen keine Personalkosten. Man rechnet damit, 300 arbeitslose Menschen so in Beschäftigung zu bringen. Die angehenden Mitarbeiter sollen nahe ihrem Wohnort eingesetzt werden.
Alte und langzeitige Arbeitslose eingesetzt
Das Arbeitsmarktservice Steiermark spricht für den Assistenzdienst gezielt arbeitslose Personen über 50 Jahre und Personen an, die schon über ein Jahr arbeitslos sind. Sie werden gezielt angesprochen und dann bei gemeinnützigen Beschäftigungsprojekten wie dem Pflegeheim-Einsatz für maximal sechs Monate angestellt. „Diese Beschäftigungsprojekte überlassen die Assistenzkräfte an die Einrichtungen des steirischen Pflege- und Sozialbereichs in Form einer gemeinnützigen Arbeitskräfteüberlassung“, erklärt Karl-Heinz Snobe, Geschäftsführer des AMS Steiermark. Die Assistenzkräfte werden auch nach dem Ende der Beschäftigung durch den Projektträger weiterbetreut.
Die Steiermark reagierte mit dem Projekt besonders schnell, betont Kampus. Geplant ist der Einsatz der Assistenzkräfte bis Mai 2021.