Die Anzahl der Corona-Fälle in Österreich wächst wieder. Im Herbst wird sich die Situation weiter verschärfen, denn dann kommt auch die Grippesaison auf uns zu. Das wird nicht nur die Spitäler stärker belasten, sondern auch mehr Corona-Tests nötig machen. Denn die Symptome sind ähnlich. Wien bietet deshalb gratis Grippe-Impfungen an.
Wien wird ab Oktober gratis Grippeimpfungen zur Verfügung stellen. Sowohl das Impfhonorar als auch die Kosten für den Impfstoff trägt die Stadt. Insgesamt lässt Bürgermeister Michael Ludwig 400.000 Impfdosen für die Aktion anschaffen. Die Rate bei Grippeimpfungen soll damit von acht auf 24 Prozent verdreifacht werden. Dafür sollen auch Impfstraßen eingesetzt werden. Der Ablauf wird aktuell im Rahmen der FMSE-Impfungen in der Messe Wien getestet – dort werden rund 200 Menschen täglich gegen Zecken geimpft.
Alle Infos übers Impfen in Wien gibt es beim Wiener Impfservice.
Grippeimpfung gerade in Zeiten von Corona wichtig
Wien setzt diese Aktion nicht zufällig in der Corona-Zeit: Die Symptome von Grippe und Corona überschneiden sich: Wer Grippe-Symptome hat, muss einen Corona-Test machen. Schafft man es, die Anzahl von Grippeerkrankungen zu reduzieren, können weiterhin genügend Corona-Tests für alle durchgeführt werden. Damit kommen alle Betroffenen auch weiterhin schnell zu ihren Ergebnissen.
Krankenhäuser werden entlastet
Außerdem werden durch die Impfungen die Krankenhäuser entlastet und damit Kapazitäten für Corona-Patienten frei gehalten. Ein Hauptgrund für den Lockdown im Frühjahr 2020 war auch die Angst vor einer Doppelbelastung der Spitäler durch das Influenza- und das Coronavirus. Denn auch die Grippe kann mitunter einen sehr schweren Verlauf nehmen: Laut Berechnungen der AGES kamen in der Saison 2019/2020 rund 834 Menschen aufgrund einer Grippeerkrankung ums Leben, gegenüber 673 an oder mit dem Corona-Virus Verstorbene.
In anderen Bundesländern fehlt der Impfstoff
Durch die Corona-Pandemie ist auch die Impfbereitschaft in der Bevölkerung gestiegen. Wien hat rechtzeitig reagiert und bereits im Frühjahr im großen Stil Impfdosen angeschafft. In anderen Bundesländern wurde nicht vorgesorgt: In Niederösterreich steht sogar weniger Impfstoff als im Vorjahr zur Verfügung.