Durch die Alterung der Gesellschaft, aber auch anstehende Pensionierungswellen im Pflegebereich werden bis 2030 knapp 75.000 BerufsanfängerInnen benötigt, um den steigenden Bedarf in entsprechender Qualität abzudecken. Die Corona-Krise hat außerdem die Wichtigkeit eines gut ausfinanzierten und personalisierten Pflegesystems gezeigt, sagt Christian Hofmann, Leiter der Jugendabteilung der Gewerkschaft GPA. Er sieht den Schlüssel in der Pflegeausbildung.
2020, vor dem Beginn der Coronapandemie, waren Pflegekräfte ein lauter Teil der gewerkschaftlichen Bewegung für eine großflächige Reduktion der Arbeitszeit im Sozialbereich. Die Reduktion der Arbeitszeit ist einer der zentralen Hebel, um jungen Menschen im Sinne eine ausgeglichenen Work-Life-Balance zu ermöglichen.
Die gewerkschaftliche Forderung nach kürzeren Arbeitszeiten und besserem Einkommen ist nicht nur für das bestehende Personal wichtig, sondern auch ein maßgeblicher Faktor bei der Rekrutierung von Nachwuchs für den Pflegebereich.
Die Arbeiterkammer Niederösterreich hat Jugendliche zwischen 14 und 18 befragt, warum sie keinen Pflegeberuf ergreifen würden. 46 Prozent geben an, sich vor Blut, Urin und Kot zu ekeln. Aber mit 43 Prozent folgt als Grund bereits die hohe Arbeitsbelastung und mit 37 Prozent die nicht ausreichende Bezahlung bzw. die ungünstigen Arbeitszeiten als Gründe gegen eine Pflegeausbildung.
Arbeitszeiten und Bezahlung verbessern
Es gilt aber auch, jüngere Pflegekräfte im Job zu halten. In einer weiteren Studie der Arbeiterkammer aus dem Jahr 2019, also noch vor den Belastungen der Coronakrise, gaben 25 Prozent an, regelmäßig an die Aufgabe der Tätigkeit im Gesundheitsbereich zu denken, 5 Prozent dachten täglich darüber nach. Besonders die Berufseinsteiger beklagen die hohe Arbeitsbelastung, die mangelnde Sicherheit, ob Dienstpläne eingehalten werden können, und eine schlechte Work-Life-Balance.
„Bin gerade dabei, den Beruf zu wechseln. Das ist die beste Entscheidung überhaupt, wenn man unzufrieden ist und sich noch in einem Alter befindet, wo das leichter geht“, gab eine diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Studie der AK 2019 an.
Dem Nachwuchs den roten Teppich ausrollen
Der Personalbedarf nach Pflegekräfte ist immens, doch noch immer haben angehende Pflegekräfte vielfach Hürden zu überwinden. Studiengebühren für akademische Ausbildungen im Bereich, unbezahlte Praktika und vielfach wenig Anreiz, einen Job im Pflegebereich zu übernehmen. Junge Menschen, die eine Pflegeausbildung absolvieren wollen, sollten in ihrer Existenz abgesichert werden und keine Kosten für ihre Ausbildungen tragen.
Dafür haben die im Gesundheits- und Pflegebereich tätigen jungen GewerkschafterInnen die Idee eines Ausbildungsfonds in Spiel gebracht. Dieser Fonds soll von Bund, Ländern und kommerziellen Unternehmen im Bereich dotiert werden und entsprechend für eine entsprechend existenzsichernde Entlohnung in allen Phasen der Ausbildung dienen.
Die Notwendigkeit der Rekrutierung neuer Pflegekräfte ist gesellschaftlich einfach viel zu hoch, um ihn weiter zu ignorieren.
Unbezahlte Praktika ( FH) und mickriges Taschengeld von 150 €/ Monat im ersten Ausbildungsjahr für Diplomschüler. Ich hab über 30 J. Berufserfahrung. Schon zu meiner Zeit (vor Euro Einführung) gab es nur ein mickriges Taschengeld (150 ÖS/ Monat i. 1.Ausbildungsjahr)
Diplomierten ein Downgrade nahezulegen ist letztklassig!
RAHMENBEDINGUNGEN, BEZAHLUNG, DAUERHAFTE ANERKENNUNG DER SONDERAUSBILDUNG IM GEHALT ( KEINE FUNKTIONSZULAGE!)BEZAHLUNG DER VERANTWORTUNG (1NACHTSCHWESTER FÜR 1 STATION! IST AUS SICHT DER PATIENTENSICHERHEIT UND MA- SICHERHEIT NICHT TRAGBAR!!!)BANDSCHEIBEN VORFALL WÄREND DES DIENSTES IST EIN AU!!
Viele Pflegeassitenten und Pflegehelfer wollen die Diplom Ausbildung machen und haben keine Möglichkeit sei es aus finanziellen Gründen oder sie werden nicht genommen weil sie angeblich zu alt sindwas eine Diskriminierung aus Altersgründen ist.