„Wir haben dich so nicht erzogen. Wenn du etwas falsch gemacht hast, dann steh dazu!” Also sprach Mama Schmid im April dieses Jahres zu ihrem Buben. Und daraufhin ging der folgsame, aus dem Tiroler Brixental stammende Thomas sogleich zur WKStA.
Dort sang er wochenlang wie eine Nachtigall: Er habe als Generalsekretär des Finanzministeriums im Auftrag des damaligen Kanzlers klammheimlich Kohle herbeigeschafft für die Damen Beinschab und Karmasin. Daraufhin haben diese ihre Meinungsumfragen gefälscht und damit „kurzgerechter“ gemacht.
Und Thomas berichtete, er habe einer telefonischen Aufforderung des „UBNAZ“, des „unbeliebtesten Nationalratspräsidenten aller Zeiten“, Folge geleistet und Steuerprüfungen bei ÖVP-nahen Vereinen verhindert.
Ein „Lügenbaron wie Münchhausen, der sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen wolle,“ sei dieser Schmid, konterte daraufhin Wolfgang Sobotka. Und er zeigte sich moralisch empört über dessen „unpassende und unflätige Chats“. Mit bitterer Ironie fügte er hinzu, dass man „den Charakter dieses Mannes“ ja kenne.
Warum die ÖVP diesen Lügenbaron und notorisch miesen Charakter zuerst zum Generalsekretär im Finanzministerium und dann gar zum Obersten Manager der ÖBAG – also zum mächtigsten Mann aller heimischen Staatsunternehmen – gemacht hat, darüber schweigt Herr Sobotka bisher. Vielleicht fällt ihm aber zu diesem Thema gelegentlich auch noch etwas Originelles ein.
Der Jung-Unternehmer und Ex-Kanzler hinwiederum präsentierte stolz den Mitschnitt eines Telefonats mit Thomas Schmid, das im Herbst 2021 stattgefunden hat. Und in diesem von ihm klammheimlich aufgenommenen Gespräch belastet sich Herr Kurz überaschenderweise überhaupt nicht selbst! Wenn das kein hieb- und stichfester Beweis für seine Unschuld ist…
Nicht bös sein, aber: Könnte die Schmid – Mama nicht die Kurz-Mama anrufen und ihr dringend empfehlen, mit dem Buben einmal ein ernstes Wort zu reden? Und könnte sich der Herr Nationalratspräsident vielleicht daran erinnern, was ihm die Mutti seinerzeit über das Lügen erzählt hat? Damals, als er noch Ministrant war, im schönen christkatholischen Waidhofen an der Ybbs?
Schön wär’s schon!