Stefan Weber, der Gründer der Rockgruppe Drahdiwaberl ist gestorben. Wir nehmen das Ableben des legendären Bandleaders zum Anlass, um einige der originellen Texte der Kultband zur Verfügung zu stellen. Die Lyrics der 1969 gegründeten Band sind provokativ, wild, verstörend – und online nur sehr spärlich zu finden. Ein Stück österreichischer Kulturgeschichte.
Texte und Bilder wurden uns von der Band Drahdiwaberl zur Verfügung gestellt – wir danken für die freundliche Genehmigung. Vielleicht können wir mit Hilfe unser Leserinnen und Leser weitere Lied-Texte sammeln – via Kommentar unter dem Artikel oder per Mail an redaktion@kontrast.at.
Supersheriff
Musik: Bernhard Rabitsch
Text: Heinz Nessizius
Prolog:
– Stefan, du bist ein old boring Fart, pfui!
– What you call me?
– Boring old Fart, boring old fart, boring old fart! Boring old Fart, boring old fart, boring old fart!
– Aha. Was hörnma uns denn da für a Plottn au? Na, jetzt Do drahma gleich amoi des Gerät oh. Gemma! Ich fordere Ihna hiermit auf …. Na woartens!
– Sog, hams des notwendig, dass ihna sowas anhören müssen?
– Ja, ich sehs ein. Züchtigt mich bitte, liebe Exekutive, ich hab Strafe verdient. Niemals wieder werde ich sowas tun. Niemals wieder werde ich mir diese Platte anhören, diese Schweinerei, diese perverse.
– Du bist ein Masochist, Stefan. Hahahahaha
Widersetzte sich, fiel über Kellerstiege. Dabei löste sich aus unerklärter Weise aus der Dienstwaffe ein Schuss. Mussten Armwinkelsperre anlegen.
– Beschweren? Müssens a schriftliche Eingabe machen.
Lied:
Wie Clint Eastwood
Fragt net, schießt gut
Lederhandschuh, Schnurrbart
Ein Stern, extrahart
Fahrzeugkontrolle – Deckel her!
Hams eam net? Dann ists zspät!
Das ist der brave Polizist,
der unser Freund und Helfer ist.
Supersheriff! Alles auf die Knie!
Supersheriff! Alles auf die Knie!
Supersheriff! Alles auf die Knie!
Schlagen, bitte schlagen, bitte schlagen,
bitte schlagen, bitte schlagen, schlagen, schlagen …
Anarchisten, Dissidenten, PLO-Agenten.
Keine Schonung in der Terrorwohnung.
Cobra-Männer zerlegen das Bett,
sie tauchen nach Bomben im Klosett.
Geschirr zerbricht, die Stapo spricht.
Du mir sagen, wo Bumm-Bumm,
sonst mach ich den Finger krumm!
Supersheriff! Alles auf die Knie!
Supersheriff! Alles auf die Knie!
Supersheriff! Alles auf die Knie!
Schlagen, bitte schlagen, bitte schlagen,
bitte schlagen, bitte schlagen, schlagen, schlagen …
Die Exekutive – braucht Verständnis, Liebe
Jedem Student – ane in die Zähnt!
Und die Emanzen – vertilgen wie die Wanzen!
(des hobts jetzt davon)
Tödlicher Warnschuss – dann ist Schluss.
Für Gusch und Ordnung, Pulver und Blei.
Echte Männer – Polizei!
Supersheriff! Alles auf die Knie!
Supersheriff! Alles auf die Knie!
Supersheriff! Alles auf die Knie!
Schlagen, bitte schlagen, bitte schlagen,
bitte schlagen, bitte schlagen, schlagen, schlagen …
Wenn du für Recht und Ordnung bist,
dann komm und werde Polizist!
Supersheriff! Alles auf die Knie!
Supersheriff! Alles auf die Knie!
Supersheriff! Alles auf die Knie!
Schlagen, bitte schlagen, bitte schlagen,
bitte schlagen, bitte schlagen, schlagen, schlagen …
Erschienen 1981 auf der LP „McRonalds Massaker“
Psychiatrie Blues
Text und Musik: Jaroslav Marcel Houf aka General Gugelhupf (und der “Nackerte im Hawelka“)
Erst bis der totale Wahnsinn regiert
und der letzte Spießer krepiert
die Menschen wie die Schweine grunzen
und die Huren Feuer brunzen
Dannn lebe hoch die Anarchie!
Psychiatrie
Psychotherapie
Aber ohne mi
Sperrt’s mi ins Gitterbett
und bind’s mi an
an Knebel in mein Mund
damit i ned schreien kann
Psychiatrie
Psychotherapie
Aber ohne mi
A Spritzen Fluanxol
zwa Stamperl Sordinol
Truxal und Kemadrin
darauf wirst recht bald hin
Psychiatrie
Psychotherapie
Aber ohne mi
Ja, i wü tuan was i wü
mog ka Blosn in Zivü
oba des is halt ka Moral
und i bin deshalb abnormal
Psychiatrie
Psychotherapie
Aber ohne mi
Gebts ma an Elektroschock
sonst lauf i wida Amok
sperrt’s mi in die Gummizöhn
mid die Spritzen tuats mi kwöhn
Psychiatrie
Psychotherapie
Aber ohne mi
Sperrt’s endlich auf des Norrenhaus
und lossts die armen Leid heraus
Sperrts ein die Akademiker und Professoren
und vor allem die Herren Doktoren
Psychiatrie
Psychotherapie
Aber ohne mi
Abgang
Runzelaug Orangenhaut
Polycolor fürs graue Haar
Immer höher wird die Stirn
Immer träger wird das Hirn
Die Kreativität ist hin
Alles nur mehr Routine
//: Abgang ! ://
Rockstars über 40 immer so entsetzlich müde
Warten auf die Prostata hahaha
Das Zipperlein das stellt sich ein
Herr Wirterl noch ein Vierterl Wein
Bauchflattern, Herzkasperl
Ausser atem schwindelig keuch
Bei der klansten action Schweissausbruch
Ein Gang zruck sonst Leistenbruch
Die Ohrwascheln san völlig morsch
Die Kondi is total im Orsch
//: Abgang ! ://
Rockstars über 40 oje a Groupie nix wie weg
Warten auf die Prostata hahaha
Das Zipperlein das stellt sich ein
Herr Wirterl noch ein Vierterl Wein
Solo
Trotz Biodiät abgefuckt
I hab mi viel zu spät entschlackt
Blut austauschen wie der Keith
Vielleicht kommt dann der alte Biss
Nix hope, I die before get get old
Solange noch der Schilling rollt
//: Abgang ! ://
Rockstars über 40 immer so entsetzlich müde
Warten auf die Prostata hahaha
Das Zipperlein das stellt sich ein
Herr Wirterl noch ein Vierterl Wein
Weltrevolution
Und so warte ich noch immer
Allein in meinem Zimmer
Und es wird immer schlimmer
Da läutet plötzlich das Telefon
Eine Stimme sagt nicht ohne Hohn
Jetzt gibt’s Che-Leiberl beim Hofer schon
Theaterkommunisten und Beislanarchisten
Die blunzenfett die Lösung wissen
Nerven mich seit Wochen schon
So kommt’s nie zur Revolution
Weltrevolution
Wir schreien Widerstand und reiben Kren
Soll das ewig so weitergeh’n
Torte statt Worte hat’s nicht gebracht
Zurecht wurden wir ausgelacht
Eine Revolution ist keine Tortenschlacht
Aufwachen! Wir ham genug lamentiert
Mit Dynamit statt mit Kerzen
Wird die Torte serviert
Ich wittere plötzlich Morgenluft
Wenn’s brennt, ist das ein eigener Duft
Jetzt wird’s unbequem
Für unser Scheiss-System
Weltrevolution s o l o
Schau, wie sich die Schweine mästen
Friede den Hütten, Krieg den Palästen
Aus diesem Ziel mach(e)n wir keinen Hehl
It’s all inclusive, bis zum Molotowcocktail
Das Benzin ist billig die Lunte brennt
Die Banken, die Kasernen, bis zum Parlament
Das hättet ihr euch nicht träumen lassen
Bewegung kommt in die trägen Massen
Und falls es jemand noch nicht wissen sollte
Die beste Revolte ist die mit dem Colte
Plöschberger
Musik: Robert Ponger
Text: Stefan Weber, Heinz Nessizius
Ruhe – Klassenbuch!
Ruhe – Klassenbuch!
Tschief – Gusch
Plöschberger!
Früher war’s für’n Lehrer leichter
’s Rohrstaberl hat regiert
war ein Schüler frech
dann hat er (AU!) niemand mehr seckiert
Heute hat’s der Lehrer schwer
strafen darf er nimmer mehr
ich kann das nicht mit ansehen
die Schule verliert ihr Ansehen
Drum sind mit die Gesetze gleich
denn die Schule ist mein Reich
Hirnöderl
Störenfried
Nudeldrucker
Sapperlot
Mein lieber Freund und Zwetschgenröster
bei soviel Blödheit seh ich rot
Löffler, Matzka, Mischek, Mösel, Olah, Pimperl, Patz
PLÖSCHBERGER
Noch gilt das Lehrerwort
PLÖSCHBERGER
Brauchst gar nicht lachen dort
PLÖSCHBERGER
Steh auf ich red mit dir
PLÖSCHBERGER
Glaub ja nicht, dass ich diesen Schwachsinn
hier noch länger tolerier
Fragt man nach dem großen Goethe
wird es in der Klasse stad
Arme Schule, arme Schule
die kennen nur das Götz-Zitat
Sogar in Religion Gelächter
Taschenrechner zum Addieren
Arme Schule, arme Schule
Wohin soll das denn noch führen?
Unterstufe raucht am Klo
Natürlich sinkt dann das Niveau!
Hirnöderl
Nudeldrucker
Selten dummes Herdentier
Mein lieber Freund und Zwetschgenröster
Bei so viel Blödheit reicht es mir
Löffler, Matzka, Mischek, Mösel, Olah, Pimperl, Patz
PLÖSCHBERGER
Noch gilt das Lehrerwort
PLÖSCHBERGER
Brauchst gar nicht lachen dort
PLÖSCHBERGER
Steh auf ich red mit dir
PLÖSCHBERGER
Glaub ja nicht, dass ich diesen Schwachsinn
hier noch länger tolerier
AUUUUU
Der Charwath hat schon wieder einen Koffer abgestellt
Plöschberger, jetzt reicht’s
– Mir reicht die Schule schon laang…
Also pass auf Kerl, so nicht!
Schreibst 10 Seiten bis morgen
– Nach dem neuen SCHUG ist Strafen nicht erlaubt.
Also, das ist doch keine Strafe. Das ist eine Hausübung. Du schreibst
einen Bericht
über das Interessante, das wir heute gelernt haben.
– Das is a Witz. Ich hab überhaupt nichts gemacht.
Eben deswegen kriegst es ja, weilst die ganze Stunde nix gemacht hast,
außer gestört.
15 Seiten bis morgen!
– Ich kann heut nicht. Ich hab Match…
DIE SCHULE IST KEIN FUSSBALLPLATZ.
Und jetzt weiter im Stoff.
Aurea prima, sata’st etas
Für das Leben braucht man das
Mens sana in corpore sano
Menschen moch ma aus euch a no
Nur durch Strenge werdens gescheit
Zucht und Ordnung gehört eingebleut
Quod licet jovi non licet bovi
Als unmodern gilt sowas heut
Manchen Kollegen fehlt die Distanz
Radikalenerlass die letzte Chance
Gesetze untergraden die Autorität
das Fundament auf dem die Ordnung steht
Löffler, Matzka, Mischek, Mösel, Olah, Pimperl, Patz
PLÖSCHBERGER
Noch gilt das Lehrerwort
PLÖSCHBERGER
Brauchst gar nicht lachen dort
PLÖSCHBERGER
Steh auf ich red mit dir
PLÖSCHBERGER
Glaub ja nicht, dass ich diesen Schwachsinn
hier noch länger tolerier
….
Plöschberger, du hast es geschafft
Plöschberger
Ich kann nicht mehr
i steig da des ei
aber bitte tritt aus
bitte mach die freud
Du bist mein Sargnagel
ich kann nicht mehr
Ich halt dich nicht aus
Bitte geh Fußballspielen oder mach sonst was
mir ist das gleich
Bitte geh weg von dieser Schule
Plöschberger
Erschienen 1983 auf der LP “Werwolfromantik”
Sprayback
Text: Stefan Weber
Prolog
Wie ist das möglich, dass das erlaubt ist
Sicher ist das erlaubt
Gott, sind die primitiv,
diese Kerln da
Genau – wenns wenigstens gscheite Kritik wäre,
ich sag, eine fundierte
ja, da sag ich nichts
bitte, man muss tolerant sein,
aber das ist wirklich nur mehr zum kotzen
SPRAYBACK!
Sei kreativ, spray eine neue Schweinerei:
Lieber Futlapperl küssen
als vor Wut rackern müssen
Lieber Gacken statt Draken,
ab ins Grab mit der Saab!
Überall nur Scheißdreck
Willst du Wien verschönern – Spray back!
Wir sind die Spray-Vandalen,
unsere Kunst soll Zilk bezahlen
Helfen Sie der Polizei
und prügeln sie sich selber
Alarmabteilung zur Darmbegeilung,
alle Macht der Fantasie!
Wien ist voller Scheißdreck
hilf die Stadt verschönern – SPRAYBACK!
Wenn du in der Scheiße grabst, findst du sicher unsern Papst
Warum hungert die Dritte Welt, der Papst hat noch zwei Eier.
Lieber Sündenfall als ein Kardinal!
Lieber Tee mit Mohn als Religion!
Überall nur Scheißdreck
Hilf die Stadt verschönern – SPRAYBACK!
Härter hackeln, schneller pudern
Butter kaufen, schöner Wohnen,
Esst mehr Bohnen, Wien braucht Gas
Ich finde alles Scheiße,
ist das Volk verroht
Wien erstickt im Scheißdreck
Zeig, dass du lebst – SPRAYBACK!
Erschienen 1986 auf der LP “Jeanny’s Rache”
Terrorprofi 2013
Aktualisierter Text für den Auftritt am Karlsplatz am 11.5. 2013
Süüval:
Ich bin die Terrormietze aus der BRD
Terrormietze Terrormietze
Deutsches Rumpelstilzchen des KGB
Rumpelstilzchen Rumpelstilzchen …
(Islamischer Terrorprofi stürmt die Bühne, bricht ab. Stößt sie vom Mikrofon weg. )
TP: Halt!
Geht nicht. 2013 is jetzt
Hau ab du, ohne Tschador, du nix Bühne.
Neocolonial political update
Freiheit für Afrika
1 2 3 4
Ich bin Terrorprofi aus der Moschee
Terrorprofi, Terrorprofi, Moschee, Moschee, Mosch
Moslem Monster der Hisbollah
Hisbollah Hisbollah Wah
Aus Grün mach Rot – aus Rot mach Grün
morgen seid ihr alle hin
In der arabischen Zentrale wartet’s Telefon und wenn’s nachts 3x klingelt weiß ich Ahmadinejad will was:
Daja damast kalender most
Allah akbar, Allah Allah Bum Bum – hahahaha!
Wir machen Remmi-Demmi in der Wiener Innenstadt Weil die Moschee zu wenig Märtyrer hat
Nichts ist leichter als dieser Job
Denn in Wien ist ein doofer Mob
Mit 120 Jungfrauen als Terrorlohn
Tschador, Scharia und Diversion
He, du will Asyl, brauchen Visum oder Shit?
Dann mach Kirchenbesetzung mit, Ja!
TP: Oida, wo du gehen?
B: I geh zum Heurigen
TP: Was, du nix Fussball?
B: Mir ham doch gsagt, des is jetzt aktualisiert. I spü nimma Fuassboi.
TP: Ah okay. Also radikale Aktualisierung. Realität. Na guat. Passt eh für den Auftritt heut (zieht das Kostüm aus)
Dann kriegst jetzt das realistische Parolentextpapier. So wie’s wirklich ist.
B (liest):
Willst du Schwangerschaft vermeiden
Dann lass des Viagra bleiben
Aha.
High sein, frei sein
Amoi muss vorbei sein….
B: I wass ned. Was soi des heissen?
TP: Na. Unsere Realität hoid. Die eigene Realität ist die härteste.
Lies weiter. Es kommt no ärger. (zieht sich das Kostüm aus.)
B (singt mit Akkordionbegleitung):
Fias Göd hamma des ned gmocht
Denn es hod kans gebm
Revolution is a ned kumman
Des Ganze woa nua unsa deppats Leben
…Aha..jetzt kapier i’s
Gottseidank oda leida
Dafia samma jetzt gescheida
(Musik setzt ein. Ganz Wien.)
B (singt):
Im U4 geign die Sübafisch
zum nexten Todesjubiläum
Mao Drahdi Kreisky Marx
Endstation
Endstation
Endstation MUSEUM
(zeigt zum Museum. Dann gemeinsam)
Endstation
Endstation
Endstation MUSEUM
Endstation
Endstation
Endstation MUSEUM
—–Dangesehr
TP: Oba amoi geht’s no.
Mei Lieblingslied
Und kommen die Bullen, ja was ja was
Dann haut sie flach wie Stullen.
(Musik setzt ein)
Haut die Bullen flach wie Stullen
Schau wie sie rennen sie rennen
Strechschrittmambo
Text: J.B. Rabitsch/P. Lössl/H. Nessizius
Musik: J.B. Rabitsch/P. Lössl
Erschienen 1986 auf der LP “Jeanny’s Rache”
Volle Deckung in den Schlamm, jetzt werdet ihr ertüchtigt Gewehr bei Fuß, die Hacken zamm, bis sich das Hirn verflüchtigt!
Ich bin euer Ausbildner, mein Vorbild, das ist Rambo
Ich leb und stirb fürs Bundesheer und tanz den Stechschritt-Mambo:
Stechschritt-Mambo
Stechschritt-Mambo
Stechschritt-Mambo
Ich tanz den Stechschritt-Mambo – oh!
Arnold, Grazer Panzerfaust, zu Recht bist du geflüchtet
Lauter Zniachtln als Rekruten
Das Erbgut ist vernichtet
Der Strache* darf nicht mitregieren
Die Schwarzen* sind geschändet
Öko-Terror, linke Lehrer, so wird das Volk verblendet
Stechschritt-Mambo
Stechschritt-Mambo
Stechschritt-Mambo
Ich tanz den Stechschritt-Mambo – oh!
Und jetzt freuen wir uns über die schönsten Soldatenlieder der letzten 2.000 Jahre
Wenn im Abendrot meine Eier verglühn
dann hält es mich nicht mehr im Haus.
Hoch oben die Draken-Kampfgeschwader ziehn ….
Die Russen sie nehmen Reisauss!
Mädel, ach Mädel, schaust wie ein Röntgenbild aus
Faladi Falada, ich komm in der Kiste nach Haus
Kugel im Bugel, Rauch im Bauch …
Kanonenrohr von Noricum schickens zu de Affn, zum Gaddafi!
Armes, armes Österreich, du selbst hast keine Waffen
Wir wollen a schiaßn! Abfangjäger
Raketawerfer auf der Stell, wir werns euch schon beweisen
Stechschritt-Mambo
Stechschritt-Mambo
Ich tanz den Stechschritt-Mambo – oh!
Stechschritt Mambo – Zivildienst brauchma eh nicht mehr
Wer gescheit ist, geht zum Bundesheer!
Stechschritt-Mambo
Stechschritt-Mambo
Ich tanz den Stechschritt-Mambo – oh!
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*Regieanweisung: Politiker und Parteien sind austauschbar. Namen werden je nach linker Lust und Laune geändert.
Bussibär 2000
Text: Stefan Weber
Musik: Peter Lössl, Helmut Bibl, Polio Brezina
Erschienen 2000 auf der LP “Drahdiwaberl – Torte statt Worte”
Komm doch Mädi, komm ruhig her
ich bin der Bussi-Bussi-Bär.
Geh her da Mädi und schau her
in der Hose hab ich ein Schießgewehr.
Dieses Schießgewehr macht Peng, Peng, Peng
die Hose wird mir viel zu eng.
Drum Schneider, Schneider, leih ma d´Scher
ich bin der Bussi-Bussibär.
Ich bin doch nicht pervers
ich bin doch nicht verrückt
Vergewaltigung ist ein Kaverliersdelikt.
Das weiß doch jeder Richter
und die Richter, die sind Männer
und so wie ich – echte Frauenkenner.
Jede Frau hat das doch selbst provoziert
und gehört gestraft, wenn sie sich emanzipiert.
Drei mal drei ist neune, auseinand die B-B-B-Beine
Jetzt kriegst ein Bussi auf dein Nussi
und ein Detschgerl auf dein Zwetschkerl.
Mach mir s´Leben nicht noch schwerer
stell dir vor ich bin dein Lehrer
Ich dulde keine Gegenwehr
ich bin der Bussi-Bussibär!
Manches reife Weib ist ein geiles Gerät,
aber die kann sich wehren, das ist das Gfrett.
Bei erwachsenen Frauen da drau i mi net,
aber bei den Mäderln, lieb und klein,
ich könnt ja deren Opa sein,
bricht´s raus aus mir das wilde Schwein
da wirds net gefacklt, da gibts kein „Nein“
Ich zeig ihr den Herrn, das habns eh gern!
Aber Herr Kollege, so geht das wirklich nicht!
Machns des z´Haus bei ihrer Frau – aber ohne Licht.
Das gilt als Erfüllung der ehelichen Pflicht
Wenn du zum Weibe gehst, vergiss die Peitsche nicht!
Man spricht jetz auch vom Küsserkönig, doch küssen ist mir viel zu wenig.
Bin nicht so populär, aber will viel mehr, bin der BUSSI-BUSSIBÄR !!!
Liebe im Schnee
Text: Weber, Claudia K.
Musik: Th. Rabitsch, J-B. Rabitsch
Erschienen 2000 auf der LP “Torte statt Worte”
Die Kuh mach Muh
der Stier macht Mäh
Des is halt a echte Gaude
Der Hirsch der röhrt
und hupft auf’s Reh
Ja, so ist die Liebe im Schnee!
Resi:
Komm her du kleiner Domestik
Die Knickerbocker prall und dick
wann schlürfst du meinen Jagatee
Na, wirkt das wie Viagra, heh!
Jetzt leck schon meinen Ledernacken
sonst muss ich deine Nüsse knacken!
Der Karpfen bespringt die Forelle im See
Des is halt a echte Gaude
Der Rübezahl zuzelt an der Waldfee
Ja, so ist die Liebe im Schnee
Wastl:
Hit me Baby
Drive me cazy
Tritt mi maybe
Schlag mi Resi
Suck me, rock me
gib ma Watschen
Schnalz ma uandlich
auf die Latschchn
Hau ma ane in die Boschn
s’Geilste is
i wer vadroschen
Der Prinz hat schon ein Horn
doch muss er leider sparn
Der Rex bockt auf den Hump
A so ein Hodalump (d. Hump Dump)
Der Eber grunzt und hupft auf’d Sau di
des is hoit a echte Gaudi (Juchee)
Da gackern die Hühner –
da hupfen die Flöh
Ja, so ist die Liebe im Schnee!
Berserker 2000
Text: Stefan Weber
Musik: Bibl, Brezina
Vorspiel
Mäderlchor:
Der Herr Professor, der ist lieb –
er singt zart wie ein Glockerl.
Er schenkt uns Zuckerl und ein Pupperl
und schaut uns unter’s Rockerl
Doch manchmal ist er ein bissi schlimm
da pruntzt er auf Verstärker
Er ist ein Mann und kein Lulu
da wird er zum … oh… oh… aaah…
BERSERKER
Im Kasperltheater hielt ich als Kind natürlich nur zum Krokodil
Mein Lieblingstier ist der Leopard, der ist hart, der hat Stil
Später im Kino hielt mich nur der Killer, der Böseste, in seinem Bann
Schon in der Jugend packte mich der unheilbare Männlichkeitswahn
Dabei bin ich doch ein Waserl – als Kind nannte man mich Haserl
Aber alle erwarten sie von mir – dass ich mich aufführ wie ein wildes Tier
Wie ein Berserker, Berserker, Berserker,
Heute scheiß ich mich vor mir selber an, wenn ich mich im Spiegel seh
ich ess nur mehr rohe Zwiebeln und trink literweis kochenden Kaffee
und wenn ein Schwarzer in Zivil von mir wirklich einen Fahrschein will
dann schau ich ihn an wie Buffalo Bill und er wird gleich ganz blass und
still
Dabei war ich ein Mimoserl – mir ging oft der Reiß im Hoserl
Alle alle erwarten sie von mir – ich soll mich auführen wie ein wildes Tier
wie ein Berserker, Berserker
Auf der Bühne liefere ich ständig den Totalexzess
ich lass die Sau raus, spiel auf Monster, bin 10x wilder als der Rest
Mit Klingklang und Sporengeklirr fürcht ich weder Tod noch Pest
Dieser Zwnang Berserker zu sein, ist ehrlich gesagt ein echter Stress!
Dabei bin ich so sensibel – vor Wildheit wird mir oft übel
Alle alle erwarten sie von mir, dass ich mich aufführ wie ein —-
BERSERKER
Erschienen 2000 auf der LP “Torte statt Worte”
Stecker raus und Tschüssel
Text: H. Nessizius
Musik: T. Rabitsch, J.B. Rabitsch
Stadionsprecher: Hört ihr den Propheten?
Volk jubelt!
Gedicht (Mädchenstimme):
Der Fremde ist nicht schön
Seine Nase ist nicht reht
Er ist nicht bekannt
Sondern nur der Polizei bekannt –
Pujah!
Festansprache (Roboter):
„So feiern wir den Tag des letzten Fremden“
Wir haben alles erreicht.
Alle Eier sind weiß
und alle Kärntner sind blond –
pujah pujah pujah!
Volkschor:
Alles ist gut
Es wird immer besser
Die Welt ist ein Kuchen
Und wir ham das Messer
Und alles ist gut!
Roboter:
Und jetzt Spasss und Exotik
Roboter:
Error Error Error Police Police!
Polizei:
Zuuuug fährt ab!
Menge skandiert:
Schuuub und ab!
Schuuub und ab!
Schuuub und ab!
Mächtiger Volkschor:
Alles ist gut
Es wird immer besser
Die Welt ist ein Kuchen
Und wir ham das Messer
Und alles ist gut!
Kinderstimme:
ey, was für scheisse
psst, hey, zieh doch den Stecker raus – Pull the plug!
Tirez la fiche, Tirare la spina, Tire le conector
Stecker raus – Scheisse aus!
Forget this shit and pull the plug.
Fini la merde.
HAIDER RAUS SCHEISSE AUS
DAS WANDERN IST DER MÜLLERS LUST
AM DONNERSTAG GANZ OHNE FRUST
DAS WA-HANDERN
BRÄUNLICHE BERGE UND BLAUE HÖHEN,
ZWERGKAMERADEN SIND WIR
WEG DIE HÖHENSONNENSAU
TSCHÜSSEL, TSCHÜSSEL UND EINE AUF DEN RÜSSEL.
HAIDER STINKT. WIDERSTAND AM WÜRSTELSTAND,
SCHÜSSELZWERG DAS WAR DEIN WERK
BLAU UND SCHWARZ, DAS IST EIN SCHAS
ANARCHIE, DAS WÄR DOCH WAS
SCHÜSSEL VERPISS DICH, UND VERGISS NICHT
DEN MORAK MITZUNEHMEN, PFUI PFUI PFUI.
Erschienen 2000 auf der LP “Torte statt Worte”
Terrorprofi aus der BRD
Musik: Christian Teuscher
Text: Heinz Nessizius
Show und Regieanweisungen: Stefan Weber
Heurigenmusik, schnulzig, weinselig
Redakteur mit Notizblock grübelt über einer Kolumne
Kellner kommt: Na, wie hammas; Herr Redakteur, die Kolumne schon fertig?
Redakteur: Naaa, mir fallt nix ein – I muass ma no a Viertel einschiaßn!
Kellner: Ja, dann geht’s glei besser – in vino veritas!
Musik wuchtiger (Bass –Zeugl leise)
Redakteur (Sprechgesang):
I tu alles menschlich betrachten – menschlich sehn
in unparteisch objektiven Massenmedien
Mir fallt heut nix ein – i wer a Laberl
wem gherat heut ans gwixt – mit mein Staberl?
Gestern die Neger, heut warn die Emanzen dran
Lenk ma die Volkswut in die rechte Bahn
Horror geht bei die meisten Leut am Besten rein
Erfind ma a Monster wia den Frankenstein
Oh Tinte quill, da ist die Idee!
Der fiktive Terrorprofi aus der BRD!
Musik voll Besetzung – New Wave nach DAF-Muster geht los
Terrorprofi (Heinz) in grüner Natojacke, brauner Hose, weissen Tennisschuhen, Makarow-Pistole
-Auf der Platte geht’s erst jetzt los ->
Heinz bzw. Benno Schilling:
Ich bin n‘ Terrorprofi aus der BRD
Terrorprofi, Terrorprofi, BRD, BRD, BRD
Deutsches Rumpelstilzchen des KGB
Rumpelstilzchen, Rumpelstilzchen, Wah
Aus Grün mach Rot – aus Rot mach Grün
morgen seid ihr alle hin
In der lybischen Zentrale steht n’rotes Telefon
und wenn’s nachts 3x klingelt weiß ich
Breschnjew will was:
Brdewurst, Brdewerst, sadadn bscholsk
Vlutsch towarisch Muhri – Babadad Kreisky SIBIRSK!
Wir machen Remmi-Demmi in der Wiener Innenstadt
Weil die KPÖ zu wenig Wähler hat
Nichts ist leichter als dieser Job
Denn die Wiener sind ja n’doofer Mob
Mit kluger Dialektik, Soziologenjargon
Anarchosyndikat und Diversion
He, sag, biste schwul, brauchst ne Wohnung oder Shit?
Dann mach morgen bei der Demo mit, Ja!
Mächtiger Chor:
Haut die Bullen flach wie Stullen
Schaut wie sie rennen, sie rennen
Auch Wien muss brennen, brennen
Auch Wien, auch Wien muss brennen
Bernhard als ahnungsloses Wiener Kindl mit Fußball schlendert daher, der Terrorprofi B.S. Heinz nähert sich, um den Unschuldigen zu verführen.
2. Strophe
B.S. H.:
He Seppl, wo willste hin?
B.:
I geh zum Match
B.S. H.:
Fußball? Vergiß es. Randale ist Trumpf!
B:
Ra.. Rande? wos?
B.S. H.:
Singen, brüllen, Spaß – nen Stein ins Fensterglas
Tanz den Vaselini – alles ist doof
B:
Na und? Fia wos brauch i des?
B.S. H.:
Selbstbefreiung, kreative Anarchie, Urschrei BRUAAAHH UH!
B:
Heast, des is ma Wurscht.
B.S. H.:
Wie was? Du isst ne Wurst? ne Wurst?
B:
Der Marmeladinger is leiwand… was hosd’n da?
B.S. H.:
N’Parolentextpapier von der letzten Hänsel- und Gretl-Demo
B:
Zag amoi her (liest)
Willst du Schwangerschaft verhüten – nimm Melitta Filtertüten – Super!
High sein, frei sein – Terror muss dabei sein – Na URLEIWAUND!
B.S. H.:
Und wennst mitmachst, kriegste ne Bude gratis
B:
Na, und die Häh? Die Polizei?
B.S. H.:
Na, und kommen die Bullen, na was, na was?
Dann haut sie flach wie Stullen!
Refrain
Chor
Haut die Bullen flach wie Stullen
Schaut wie sie rennen, sie rennen
Auch Wien muss brennen, brennen
Auch Wien, auch Wien muss brennen
Stimmen des gesunden Volksempfindens:
Heast, hosd des in da Zeitung glesn?
Jo, de Ausländagfrasta
De gheraten doch olle…
Waun da Adolf wieda kummt, bin i der erste Schorfrichta
Kreischende Geräusche: Moogsolo
Während der Terrorprofi zum Moogsolo agiert, stürmt das gesunde Volksempfinden in Person einiger empörter Österreicher die Bühne (durch den Sall). Alle haben geöffnete Kronenzeitung oder Kurier in der Hand, einige führen Henkerswerkzeuge mit: Hanfseil mit Schlinge, Galgenstrick, Schlächtermesser, Prügel, Säbel, Äxte, Lanzen, alte Flinten, Dreschflegel usw. – Terrorprofi verdrückt sich. Die empörten Österreicher: Der Kellner, ein Polizist, ein Pfarrer, Nazi (Stahlhelm, ANR-Armbinde), Hausfrau, Sennerin im Dirndl, ein Herr Karl (Mathias), ein Almjoschi (Stefan).
SPOOF
New wave, wie zuerst
Österreicherchor: Das gesunde Volksempfinden – Das sind wir
Stefan Ösichor:
Jeder der anders denkt ist ein Tier
Wir sind die Schützer der Demokratie
Retter vor Kommunismus und Anarchie
Halten Österreich sauber mit starker Hand
Für Terror ist kein Platz in unserm Land
Stefan als Vorsänger a la Gospelpriester Alle
Was gehört den Terrorlausbuben? Prügelstrafe
den Terroristen? Todesstrafe
den Haschischrauchern? Prügelstrafe
Anarchisten mit der Waffe? Todesstrafe
Renitenten Tschuschen? Prügelstrafe
Hausbesetzern? Todesstrafe
Frechen Emanzen Prügelstrafe
Debilen Kindern? Todesstrafe
Es entwickelt sich ein unartikuliertes Gegröhle, geht über in:
Immer wieder, immer wieder
Immer wieder Drittes Reich
ÖsterreicherInnen marschieren in militärischer Formation zackig ab, manche mit deutschem Gruß.
Donnerndes:
Immer wieder, immer wieder
Immer wieder Drittes Reich
Erschienen 1981 auf der LP „McRonalds Massaker“
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Tausend Dank für diese Seite. Stefan Weber Superstar. DANKE und … Ruhe in Frieden..Was hab ich gesagt.??? “Ruhe in Frieden”?…des glaub ich ja noch nicht mal selbst… Da wird wohl nichts mit Frieden sein,,,,….da oben… der Stefan macht da oben im Himmel jetzt a “gmahde Wiesn” draus…dia da obn hamm jetz endlich a Gaudi…
Der Wildschütz
An einem Sonntag Morgen
goa zeitig in der Fruah
do pockt der Wüdschütz sei Stutzerl
rennt dem Gamsgebirg zua
Er woaß jo den Weg so schen
wo die schen Gamserl stehn
drein im Gebirg
Und a Gams hot er gschossn,
hoch drobn auf der Höh
und jetzt tuat ers ausweidign,
hots Messer in der Haund
Der Jaga hot eam laung zuagschaut
hot se net zuawitraut
oft bis das er schloft.
Und wia da Wüdschütz hot gschlofn,
do hot er si traut
nimmt in Wüdschütz sei Stuzerl
hot sakrisch zuaghaut
Der Wüdschütz springt auf vom Schlof
stürzt über de Fösnwaund
in ein Gesträuch
Oba Jaga, liabsta Jaga mei
bind mir de Wundn ei und stü mia s´Bluat
Oba Jaga, liabsta Jaga mei
bind mir de Wundn ei und stü mia s´Bluat
Bevor i mit an Jaga geh, loss i mei Leib und Sö
und a mei jungs Bluat
im Soizkaummaguat
Weihnachten Anfang 90er im Rockhaus. Der General Guglhupf singt den Psychiatrie-Blues splitternackt mit Adventkranz auf dem Kopf, von den Kerzen rinnt das Wachs auf ihn runter … Drahdiwaberl haben alles in den Schatten gestellt.
Die Schüler wurden zum Aufbegehren aufgefordert, den Rockern wurde der Feminismus und linke Politik eingehämmert, das tote Wien der 80er aufgerüttelt … Weber und Band waren so großartig!