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200 Euro direkt, ohne Antrag: Stadt Wien federt steigende Energiepreise für 260.000 Menschen ab

200 Euro direkt, ohne Antrag: Stadt Wien federt steigende Energiepreise für 260.000 Menschen ab

Kathrin Glösel Kathrin Glösel
in Good News, Teuerung, Wien
Lesezeit:2 Minuten
15. März 2022
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Die Energiekosten schnellen in die Höhe. Während der „Energiegipfel“ der Bundesregierung vergangenes Wochenende praktisch ergebnislos geblieben ist, hilft die Bundeshauptstadt über 260.000 WienerInnen finanziell aus. In Summe verteilt Wien über 124 Millionen Euro als Beihilfen für besonders betroffene Haushalte sowie als Förderung für nachhaltige Energie-Formen.

Der Sprit kostet zwei Euro pro Liter, die Inflation macht Lebensmittel teurer und auch die Strom- und Gaspreise schnellen in die Höhe. Haushalte im untersten Einkommens-Zehntel in Österreich geben ganze 27 Prozent  ihres Einkommens für Strom und Heizen aus: also beinahe jeden dritten Euro. Und das alles vor der großen Teuerung, die laut Statistik Austria im Jänner allein Energie um über ein Viertel teurer werden ließ.

Es ist ein Teufelskreis: Diese Haushalte können sich keine Neubauwohnung mit Niedrigenergie-Standard leisten. Sie sind auf bezahlbaren bzw. günstigen Wohnraum angewiesen, der oftmals jedoch mit geringeren Bausubstanz-Standards oder sogar Baumängeln einhergeht. Wer in einer Wohnung ohne Wärmedämmung oder mit schlecht isolierten Fenstern lebt, muss mehr heizen. Häufig ist nicht in allen Zimmern eine Heizung vorhanden und es muss auf einen Radiator zurückgegriffen werden, der die Stromrechnung nochmals in die Höhe treibt. Gleichzeitig greifen diese Haushalte oftmals auf alte Elektrogeräte zurück, die wenig energieeffizient sind.

Genau für diese Haushalte mit kleinen Einkommen will die Stadt Wien nun den Druck rausnehmen, wenn es um Energiepreise geht. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hat dazu heute die „Wiener Energieunterstützung plus“ präsentiert. Sie umfasst 124,3 Millionen Euro, die als Beihilfen ausbezahlt werden – verteilt auf drei Wegen:

50 Millionen Euro „Energiekosten-Pauschale“

Wiener Haushalte, in denen die finanzielle Situation besonders angespannt ist, bekommen pauschal 200 Euro – ohne Antrag. Anspruchsberechtigt sind 70.000 Mindestsicherungs-BezieherInnen, 42.000 MindestpensionistInnen, 110.000 Jobsuchende und 40.000 Wohnbeihilfen-BezieherInnen.

Besonders in Altbauwohnungen ist das Heizen teuer.

26 Millionen Euro „Energieunterstützung“

Mit dem Geld aus diesem Topf werden Zahlungsrückstände an Energieunternehmen ausgeglichen oder der Austausch älterer Geräte organisiert. Laut Ludwig unterstützt die Stadt mit diesem Geld auch Familien der mittleren Einkommensschichten.

48,3 Millionen Euro an Förderungen für nachhaltige Energieformen

Mit den Förderungen aus dem dritten Topf wiederum will die Stadt Wien noch mehr Ökostrom- und Fotovoltaik-Anlagen fördern. Weiters sollen stationäre Stromspeicher gebaut werden und mit dem Geld in Energieeffizienz bei Neubau und in Sanierung von Altbauten investiert werden.

Wien investiert in Energie aus Photovoltaik (PV). Bis 2030 soll damit der Strombedarf von einer Viertelmillion Haushalten gedeckt werden. Ein Schritt auf diesem Weg ist das BürgerInnen-Solarkraftwerk Schafflerhofstraße, das ca. 4.900 Haushalte mit umweltfreundlichem Strom versorgt. Damit ist das Kraftwerk das größte österreichweit und ein Vorzeigebeispiel für nachhaltige und effiziente Bodennutzung. (© Wien Energie/Michael Horak)
Parlament Das Thema "Energiekosten" im Parlament

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In keinem Land der Eurozone ist Vermögen so ungleich verteilt wie in Österreich. Die reichsten 1 Prozent besitzen 41 Prozent des gesamten Vermögens, während die ärmere Hälfte Österreichs zusammen nur 3 Prozent des Vermögens besitzt. Der Großteil der Superreichen ist nicht durch harte Arbeit oder kluge Geschäftsideen zu Reichtum gekommen, sondern hat sein Vermögen geerbt. Auf diese gigantischen Erbschaften zahlen sie außerdem keinen Cent Steuern. Der Sozialökonom Stephan Pühringer argumentiert, dass diese Ungleichheit Gift für unsere Gesellschaft ist. Immer mehr Geld und Macht sind in der Hand von einigen wenigen konzentriert, während der Rest der Bevölkerung durch eigene Arbeit kaum mehr zu bescheidenem Wohlstand kommt. Zitat: Das Verhältnis zwischen Superreichen und dem Rest der Bevölkerung ist komplett aus dem Lot geraten. Gigantische Vermögen werden ohne jegliche Leistung oder Besteuerung vererbt. Das gefährdet den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Stephan Pühringer

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