Eine neue Liederbuch-Affäre setzt die FPÖ unter Druck: Antisemitische, NS-verherrlichende und rassistische Passagen sind Teil einer Liedersammlung der schlagenden Schülerverbindung „Pennales Corps Austria zu Knittelfeld“. Prominentes Mitglied und laut Homepage auch „Ehrenobmann“ ist der steirische FPÖ-Abgeordnete Wolfgang Zanger.
Die Nähe zu deutschnationalen Burschenschaften hat die Freiheitlichen in der Regierung mit Sebastian Kurz unter Druck gebracht. Die „Einzelfälle“ häuften sich. Trauriger Höhepunkt war die Liederbuch-Affäre um den niederösterreichischen Spitzenkandidaten Udo Landbauer. Seine Burschenschaft besaß ein Liederbuch, in dem die systematische Vernichtung der Juden besungen wurde.
Die FPÖ musste eine Historiker-Kommission einsetzen, um aus der Kritik zu kommen. Die ÖVP half ihr dabei. Doch viel gelernt scheinen die Blauen nicht zu haben: 40 Prozent der neuen FPÖ-Abgeordneten sind Burschenschafter, das ist mehr als nach der letzten Wahl. Die politische Relevanz der Burschenschafter hat wenig mit ihrer Zahl (0,04 % der Bevölkerung) zu tun, sondern vor allem mit der engen Verzahnung zwischen Burschenschaften, völkischen Verbindungen und der FPÖ. Und das, obwohl kaum ein Österreicher die extremen Ansichten und brutalen Rituale der österreichischen Burschenschaften teilt.
Jetzt sind neue Dokumente aufgetaucht, die die gefährliche Nähe der Burschenschafter zu NS-Verherrlichung und Antisemitismus zeigen. Der Krone liegt ein Liederbuch vor, dass eine Grazer Burschenschaft 2005 der schlagenden Schülerverbindung „Pennales Corps Austria zu Knittelfeld“ im Jahr 2005 geschenkt hat. Erste Ausschnitte zeigen NS-Verherrlichung („Da trat in ihre Mitte ein Römer mit deutschem Gruß, ,Heil Hitler, ihr alten Germanen, ich bin der Tacitus’. Da hoben die alten Germanen zum Gruße die rechte Hand: ,Heil Dir, du Bruder der Achse, du bist uns anverwandt“) und Antisemitismus („Rothschild hat das meiste Geld“ und wird als „das größte Schwein“ bezeichnet).
Mit dem Steirer Wolfgang Zanger sitzt auch ein Mitglied der „Pennales Corps Austria zu Knittelfeld“ im Parlament. Laut Homepage ist der dort auch „Altherrenobmann“. Zanger ist nicht nur steirischer Nationalratsabgeordneter, sondern auch Teil des Landesparteipräsidiums der FPÖ Steiermark. Zanger fiel bereits in der Vergangenheit durch einschlägige Aussagen über den Nationalsozialismus auf. Bei einer Kundgebung der Identitären dankte Zanger den Teilnehmern, dass sie „ihre berechtigten Sorgen zum Ausdruck bringen“.
Zanger gibt auf Anfrage der Krone an, seit zwei Jahren kein „Altherrenobmann“ mehr zu sein. Das Buch habe er allerdings bei sich zuhause gefunden. Distanzieren will er sich von den Inhalten aber nicht: „Distanzieren kann ich mich nur von etwas, das ich selbst geschrieben, gesagt oder getan habe. Warum soll ich mich von etwas distanzieren, das andere geschrieben haben?“
Am 1. Mai wird auf der ganzen Welt der Tag der Arbeit gefeiert. Der Feiertag…
In der Gemeinde Trumau wird bald Realität, was sich viele lange erträumt haben: Strom zum…
Die Wirtschafts- und Korruptionsanwaltschaft ermittelt gegen mehrere FPÖ-Politiker:innen. Der Verdacht: Bestechung und Untreue. Herbert Kickl,…
Am 27. April hielt SPÖ-Chef Andreas Babler in Wieselburg seine "Herz und Hirn"-Rede. Darin präsentierte…
Mehr arbeiten bei gleichem Lohn: Die Industriellenvereinigung fordert eine 41-Stunden-Woche. Zusätzlich sollen auch noch Feiertage…
SPÖ-Vorsitzender Andreas Babler präsentiert am Samstag in seiner „Herz-und-Hirn“-Rede 24 Projekte, die Österreich wieder gerechter…