Ronny Kokert ist Kampfsport-Weltmeister, Shinergy-Begründer, Buchautor und lehrt auf der Sportuniversität in Wien.
Seit zwei Jahren betreibt er dazu das Projekt „Shinergy Freedom Fighters“, bei dem jugendliche Asylwerber sportliche und mentale Ausbildung erhalten. Ronny Kokert unterstützt sie auch bei der Bewerbung um Lehrstellen und im Alltag, das Projekt finanziert sich ausschließlich durch Spenden.
Auf Facebook patzt jetzt FPÖ-Generalsekretär Vilimsky die Initiative an: Im üblichen rassistischen FPÖ-Ton rückt er die unbescholtenen Jugendlichen ins kriminelle Eck.
Ronny Kokert hat in einem offenen Brief dazu Stellung bezogen:
Werter EU-Parlaments Vertreter und FPÖ Generalsekretär Harald Vilimsky,
in ihren öffentlichen Postings auf „Facebook“ und „Twitter“ vom 8.Jänner 2018, haben sie das von mir unter dem Namen „Shinergy Freedom Fighters“ geleitet Projekt zur Integration von Kriegsflüchtlingen, meine Person, das Trainingszentrum, die Mitglieder und die Mitarbeiter der „Shinergy Base“ in Wien, sowie sämtliche Projekt-Beteiligten unmissverständlich mit schweren Straftaten in Verbindung gebracht.
Ich weise ihre denunzierenden, zynischen und irreführenden Ausführungen aufs Schärfste zurück und möchte gerne dazu Stellung nehmen.
Der von ihnen zitierten TV Bericht, der in der ORF Sendung „Wien heute“ ausgestrahlt wurde, hatte folgende Inhalte:
- Ich habe das Projekt „Shinergy Freedom Fighters“ vor zwei Jahren initiiert und unterrichte seither jugendliche Asylwerber in der Kampfkunst „Shinergy“. Im Mittelpunkt des Trainings steht ein respektvolles und verbindendes Sporttreiben, mentale Übungen und der konstruktive Umgang mit Angst, Stress und Wut, sowie die Fähigkeit zur konstruktiven und gewaltfreien Lösung von Konflikten. Dieser Zugang ist übrigens pädagogisch bewährt und die Shinergy Methodik wurde 2003 als Pflichtfach im Sportstudium an der Universität Wien aufgenommen.
- Das Training findet zweimal wöchentlich im ganzheitlichen Trainingszentrum „Shinergy Base“ im 8. Wiener Gemeindebezirk statt.
- Alle notwendigen Mittel bringe ich aus eigener Tasche und mit Hilfe von Spenden der Mitglieder meines Trainingszentrums auf.
- Die Trainierenden des Projektes „Shinergy Freedom Fighters“ nehmen seit April 2017 erfolgreich bei sportlichen Wettkämpfen internationaler Kampfsportverbände teil. Bisher konnten sie 55 Medaillen inklusive zwei Ö-Staatsmeistertitel im Kickboxen und vier Goldmedaillen beim Kickboxing Worldcup in Bregenz erringen.
- Darüber hinaus unterstütze ich die Trainierenden bei Bewerbungen für Lehrstellen. Bis dato haben bereits zwei Teilnehmer einen Arbeitsplatz als Lehrling in renommierten österreichischen Unternehmen gefunden.
Soviel zu unserem Projekt und dem Inhalt der zitierten ORF-Reportage.
Jetzt aber zu ihren Postings:
Ich persönlich erachte dieses als völlig inakzeptabel. Um ehrlich zu sein, schäme ich mich richtiggehend dafür, dass die aufrichtigen Bemühungen von solch hochanständigen Burschen, die unter menschenunwürdigen Umständen ihr Land verlassen mussten und täglich ihr Bestes geben, um ein Leben in Freiheit führen zu dürfen, ein Teil ihrer öffentlichen Beiträge sind.
Meine – oder Ihre – persönliche Meinung ist hierbei aber weniger von Interesse. Vielmehr bezieht sich meine Stellungnahme auf Ihre politische Funktion und die von Ihnen bekleideten Ämter.
In ihrer Funktion als EU-Politiker und Generalsekretär einer Regierungspartei haben sie:
- Unbescholtene Asylwerber und herausragenden Sportler mit schweren Straftaten in Verbindung gebracht. Den strafrechtlichen Sachverhalt der Verleumdung werde ich selbstverständlich noch rechtzeitig juristisch abklären lassen.
- Einer heimischen und erfolgreichen Non-Profit Initiative zur vorbildlichen Integration von Asylwerbern erheblichen Schaden in der öffentlichen Wahrnehmung zugefügt und sie in ihrer Weiterführung gefährdet.
- Ihre Postings könnte man darüber hinaus durchaus auch als ruf- und geschäftsschädigend betrachten. Einerseits in Bezug auf meine Person und meine Tätigkeit als Kampfkunst-Trainer, Vortragender und Coach, andererseits in Bezug auf das österreichische Unternehmen „Shinergy Base“ in Wien. Auch diesen Sachverhalt werde ich freilich erst juristisch abklären lassen, bevor ich hierzu eine entsprechend gerichtliche Klage einbringe.
Meiner Meinung nach ist Ihr Verhalten den von Ihnen bekleideten Ämtern unwürdig und in Ihrer Funktion als internationaler Repräsentant einer österreichischen Parlaments- und Regierungspartei untragbar.
Ich fordere sie daher auf, ehe baldigst die Verantwortung für Ihre ausgrenzenden, schädigenden und menschenverachtenden Veröffentlichungen zu übernehmen und von ihren politischen Ämtern zurückzutreten.
Machen sie Platz für einen würdigen Vertreter des österreichischen Volkes, der den Herausforderungen unserer Zeit in sozialer und fachlicher Kompetenz gewachsen ist und unsere unvergleichliche Liebe zur Heimat im Mut zur Menschlichkeit repräsentiert.
Liebe Grüße!
Ronny Kokert
Ich bin froh, dass sich Herr Kokert deutlich gewehrt hat.
Ich habe wieder ausgegraben, was in meiner Jugend Leitspruch war: Wer in der Demokratie schläft, wacht in der Diktatur auf! Gerda Huber (78)
In der derzeitigen Situation ist diese Initiative ganz sicher entbehrlich und kontraproduktiv. Aber die allgemeine Stimmung ist Euch scheinbar nicht wichtig genug. Auf diese Weise werdet Ihr nicht aus der Ecke herauskommen
Lieber Ronny
Gratuliere zum Angagement !! sehr Vorbildlich
Auch ich geniere mich für solche ‘ Volksvertreter ‘ und im Allgemeinen für die aktuelle Regierung
Leider hat sich die SPÖ da aber selbst viel zuzuschreiben- und was noch viel schlimmer ist wird der alte Kurs beibehalten
Machts bitte besser um die aktuellen Zustände rasch wieder abzustellen
Lg Jürgen