Nachdem Heinz-Christian Strache den FPÖ-Politiker Eduard Schock ins Direktorium der Nationalbank gehievt hat, folgt nun die nächste blaue Jobvergabe. Der Burschenschafter Felix Mayrbäurl darf künftig unter Schock in der OeNB arbeiten. Dieser hat mit den rechtsextremen „Identitären“ kein Problem.
Felilx Mayrbäurl ist Burschenschafter bei der „Libertas“ und kann sich über einen neuen Job freuen. Laut „Profil“ arbeitet Mayrbäurl, einst Praktikant, künftig in der Abteilung für Informationsmanagement der Nationalbank. Dort ist er Eduard Schock unterstellt, der seinen Burschenschafter-Kollegen in diese Funktion gebracht hat.
Auch Schock ist Burschenschafter – bei der „Aldania“. Man kennt sich aus der Burschenschafter-Szene – und auch aus der Wiener FPÖ. Mayrbäurl war Obmann der FPÖ-Studenten (RFS) und hat für die FPÖ 2017 im Bereich „Wissenschaft und Forschung“ an den Regierungsverhandlungen mitgewirkt.
Felix Mayrbäurl hat kein Problem mit „Identitären“
Von Mayrbäurl weiß man außerdem, dass er mit den rechtsextremen „Identitären“ kein Problem hat. 2017 relativierte er die Gefahr, die von dieser Gruppierung ausgeht und verharmloste sie als „Aktivistengruppe wie Greenpeace”. „Identitäre“ in den Reihen des RFS fand er in Ordnung:
„Die Identitären sind eine Aktivistengruppe wie Greenpeace oder Peta – solange sich unsere Mitglieder ordentlich verhalten (…), sehe ich keinen Widerspruch.“ (Felix Mayrbäurl 2017 im „Standard“)
Schock: „Eklatant ungeeignet für den Posten“ – aber kassiert 285.000 Euro
Der Weg von Schock in die OeNB war dubios. Eigentlich sollte die Zahl der Direktoren in der Nationalbank von vier auf drei reduziert werden. Denn die Kurz-Strache-Regierung hat den Aufgabenbereich der Nationalbank geschmälert: Die Bankenaufsicht wanderte in die Finanzmarktaufsicht (FMA), der Bereich des vierten Direktors war weg.
Doch die FPÖ fürchtete um einen Top-Job für ihre Partei und setzte den Erhalt des vierten Direktors durch – auch „wenn dieser keine Arbeit mehr hat“, wie Strache offen in einer fehlgeleiteten SMS schreibt. So kam Schock zu einem gut dotierten Posten, der immerhin 285.000 Euro im Jahr einbringt.
Die Anforderungen an einen Nationalbank-Direktor sind klar: „Mehrjährige Erfahrung im Bereich Währungs- und Finanzmarktpolitik, langjährige Managementerfahrung, ausgezeichnete Englischkenntnisse sowie die Fähigkeit zur Mitwirkung in nationalen und internationalen Gremien“. Ob Schock das mitbringt, ist fraglich. Denn Schock war Bankangestellter und dann vor allem in der Wiener Bezirks- und Landespolitik für die FPÖ tätig. Der frühere Notenbankchef Claus Raidl hat Eduard Schock „als eklatant ungeeignet für den Posten“ in der Nationalbank beschrieben.
Die Aufgabe der ÖNB war auch mit SPÖ und ÖVP Beteiligung einmal die Woche in Frankfurt den Wechselkurs abzufragen. Diese Herausforderung wurde mit 1000en Beamten im Rücken erledigt. Die Aufsicht auf die eigenen Banken war wenig er erfolgreich.