Seit 2014 können gleichgeschlechtliche Paare in Estland eingetragene Partnerschaften eingehen. Nun führt es als erster baltischer Staat die Ehe für alle ein. „Jeder Mensch sollte das Recht haben, den Menschen zu heiraten, den er liebt“, sagte Ministerpräsidentin Kaja Kallas. Das Parlament stimmte mit 55 zu 34 Stimmen für ein Gesetz, die Ehe für alle ab 2024 erlaubt.
Estland hat am 20. Juni 2023 die gleichgeschlechtliche Ehe legalisiert und ist damit das erste baltische Land, das gleichgeschlechtlichen Paaren das Recht auf eine Ehe zugesteht.
Mit 55 Stimmen dafür und 34 Stimmen dagegen überwand das estnische Parlament die Einwände rechter Parteien. “Ich bin stolz auf mein Land. Wir bauen eine Gesellschaft auf, in der die Rechte aller respektiert werden und in der die Menschen frei lieben können”, sagte die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas. Das Gesetz wird 2024 in Kraft treten.
Dieser Schritt erfolgt nur zwei Monate nach dem Amtsantritt der liberalen Koalitionsregierung: Kallas und ihre Reformpartei regieren in Estland mit den Sozialdemokrat:innen und der zentristischen Partei Estlands. Im März nahm Kallas Gespräche mit den Koalitionsparteien auf, um auf die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe zu drängen.
Die Akzeptanz der Gleichstellung der Ehe und von LGBTQ+ Menschen in Estland ist in den letzten Jahren gewachsen. Laut einer Umfrage des estnischen Menschenrechtszentrums befürworten 53 Prozent der Bevölkerung die Gleichstellung der Ehe. 2012 waren es noch 34 Prozent.
Seit 2014 gibt es die eingetragene Partnerschaft in Estland
2014 führte Estland mit dem Gesetz die Eingetragene Partnerschaft ein, die jedoch nicht die gleichen Adoptionsrechte und die Anerkennung als Elternteil garantieren, die mit der Ehe automatisch einhergehen.
“Jeder sollte das Recht haben, die Person zu heiraten, die er liebt und an die er sich binden möchte. Mit dieser Entscheidung gehören wir endlich zu den anderen nordischen Ländern sowie zu allen anderen demokratischen Ländern der Welt, in denen die Gleichstellung der Ehe gewährt wird”, sagt Kallas.
“Es ist eine Entscheidung, die niemandem etwas wegnimmt, aber vielen etwas Wichtiges gibt. Sie zeigt auch, dass unsere Gesellschaft fürsorglich und respektvoll miteinander umgeht. Ich bin stolz auf Estland”, fügte sie hinzu.
Was die Natur geschaffen hat soll der Mensch nicht Ändern