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Das schottische Unternehmen hat die 4 -Tage-Woche eingeführt – und plant noch mehr

Das schottische Unternehmen hat die 4 -Tage-Woche eingeführt – und plant noch mehr

Kontrast Redaktion Kontrast Redaktion
in 4-Tage-Woche, Arbeit & Freizeit
Lesezeit:4 Minuten
12. August 2020
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Andrew Barlett hat in seiner Firma „Advice Direct Scotland“ die 32-Stunden-Woche geführt. Unter dem Namen „advice.scot“ bieten dort mehr als 90 Mitarbeiter kostenlose, unabhängige und praxisorientierte Beratung für alle in Schottland an – die Themen sind Vielfältig: vom Urlaub bis hin zum Arbeitsrecht. Er erzählt uns im Interview, welche Motive sie hatten die Arbeitszeit zu verkürzen, welche Probleme sie bewältigen müssen – und wie sie dank moderner Technik und Arbeitsweisen auch im Homeoffice weiterarbeiten konnten.

Was hat euch dazu bewegt eine Arbeitszeitverkürzung durchzuführen?

Barlett: Wir sind eine Organisation, die den Menschen in den Vordergrund stellt. Daher sind wir immer daran interessiert, neue Wege zu ergründen, um die Work-Life Balance zu verbessern. Im Jahr 2018 wurden wir zu einer der ersten großen Organisationen in Schottland, die eine Vier-Tage-Arbeitswoche einführte, nachdem internationale Beispiele bereits gezeigt hatten, welch positive Auswirkung dies auf die Belegschaft hat.


Wie habt ihr die 32-Stunden-Woche vorbereitet?

Wir wollten sichergehen, dass jede Arbeitskraft nicht nur ihre Stunden reduziert, sondern das auch bei gleichbleibender Bezahlung passiert.

Außerdem war uns wichtig, dass auch in der neuen 32-Stunden-Woche bezahlte Pausen inkludiert waren. Nicht jede Organisation, die eine Vier-Tage-Woche eingeführt hat auch diese Punkte berücksichtigt. Es war einiges an Planung mit den Managern und dem Team der Personalverwaltung notwendig, aber eigentlich war es relativ unkompliziert. Unser Hauptziel war es, dass die Qualität unserer Serviceleistungen nicht darunter leidet – und das ist uns komplett gelungen.

Wie haben die Mitarbeiter reagiert?

Barlett: Die Initiative ist sehr gut angekommen.

Wir haben unsere Mitarbeiter motiviert, an ihrem freien Tag auch etwas zu unternehmen, wie zum Beispiel mit der Familie Schwimmen zu gehen oder Verwandte im Seniorenheim zu besuchen.

Außerdem haben wir sie gebeten, davon im Büro zu erzählen, wodurch sich die Leute wieder mehr unterhalten haben, was das Arbeitsklima noch einmal deutlich verbesserte.

Und die Kunden?

Barlett: Wir hatten sichergestellt, dass unser Service nach wie vor in der gewohnten Qualität angeboten wurde, daher hat sich für diejenigen, die unsere Hilfe in Anspruch nehmen, überhaupt nichts geändert. Die schottische Regierung unterstützt derartige Modelle sehr, es kommt auch sehr gut an.

Seid ihr zufrieden mit der Umsetzung? Wo kann man nicht verbessern?

Barlett: Das neue Modell funktioniert wunderbar. Es hat nicht nur dazu beigetragen, ein positiveres Arbeitsumfeld zu schaffen, sondern hat vor allem auch die Produktivität gesteigert. Die Belegschaft ist motivierter und wir registrieren deutlich weniger Krankenstände, was wiederum den Output erhöht. Momentan arbeiten wir an einem Post-Corona Modell.

Wir werden eine 2+2 Woche vorstellen, in der die Belegschaft zwei Tage von zu Hause aus arbeitet und zwei Tage im Büro. Wir hoffen dadurch weitere Verbesserungen zu erzielen.

Wäre die 32-Stunde-Woche auch ein Modell für Österreich?

Barlett: Nicht jedes Arbeitsfeld kann die Vier-Tage-Woche implementieren, aber jedes Land sollte sich das anschauen. In vielen der produktivsten Länder wie Norwegen und Dänemark ist die Vier-Tage-Woche Usus, was wahrscheinlich kein Zufall ist.

In Österreich sind viele Unternehmen stark gegen kürzere Arbeitszeiten. Was würden sie ihnen sagen?

Barlett:  Traditionellerweise geht man davon aus, dass die Anzahl an Stunden, die jemand in der Arbeit verbringt, direkt proportional an die produzierte Arbeitsleistung geknüpft ist. Diese Sichtweise wird nun zu Recht infrage gestellt, aber das wird zweifellos noch etwas Zeit brauchen.

Die beste Art dieses Umdenken zu unterstützen, ist mehr Unternehmen dazu zu bringen, über die positiven Auswirkungen der Arbeitszeitverkürzung für sie zu sprechen.

Welche Branchen eignen sich besonders für kürzere Arbeitszeiten? Wo würde es schwer werden?

Barlett:  Alle Büro-zentrierten Berufe des Dienstleistungssektors sind offensichtlich sehr geeignet dafür. Aber es gibt auch viele kreative Überlegungen, die es auch in anderen Sektoren und Sparten ermöglichen so zu arbeiten.

Die SPÖ hat ein Modell zur Arbeitszeitverkürzung vorgestellt: Dabei sollen die Leute einen Tag weniger arbeiten. Der wegfallende Arbeitstag bedeutet dann nicht um ein ⅕ weniger Lohn, sondern die Kosten werden aufgeteilt auf Arbeitnehmer, Arbeitgeber und AMS. Bis zu drei Jahre soll die Förderung vom AMS dauern. Zum Schluss arbeitest du einen Tag weniger und verdienst dafür ca. 6 Prozent weniger. Dadurch soll Unternehmen der Übergang zu kürzeren Arbeitszeiten erleichtert werden. Was haltest du davon?

Barlett:  Es wäre nicht richtig in meiner Position eine spezifische Forderung einer Partei zu kommentieren, aber die österreichischen Sozialdemokraten sind bei weitem nicht alleine in Europa, wenn sie über verkürzte Arbeitszeit nachdenken. In Großbritannien gibt es eine Vielzahl an Parteien, die dieses Prinzip unterstützen. Das, was wir in Advice Direct Scotland umgesetzt haben, haben wir mithilfe unserer bereits existierenden Ressourcen geschafft. Niemand hat dabei weniger verdient – gegenfinanziert wurde es mit gesteigerter Produktivität und gesunkenen Krankenständen.

Was würdest du Unternehmen empfehlen, die auf kürzere Arbeitszeiten umstellen möchten?

Man darf nie vergessen: je mehr man sich um seine Angestellten kümmert, desto mehr werden sie uns helfen unser Unternehmen zum Wachsen zu bringen.

Parlament Das Thema "4 Tage Woche" im Parlament

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rudolf
rudolf
26. August 2020 09:34

Werte Genossen
Liebe Genossin Joy
Ein 6 Stundentag x 5 = 30 Wochenstunde, das wäre sicher viel viel besser als die 4 Tagewoche, die dann beim 12 Stundentag endet.
Und Arbeitsplätze würde es auch mehr geben, beim 6 Stundentag!
Auch sollte der Mindestlohn von 17.5 €  die Stunde, NETTO kommen, wo es diesen Lohn noch nicht gibt, damit die ARMUT und die Arbeitslosigkeit in Österreich verschwindet!!
Mit dieser AZV kann man die Arbeitslosigkeit VERHINDERN!!
Das wäre eine faire Arbeitzeit für alle Menschen und Vollbeschäftigung mit fairen Löhnen!
Rot ist eine Haltung, etwas, wofür man kämpft!“
Liebe Genossen
Wir glauben, die Partei und der ÖGB, hat das KÄMPFEN verlernt!!
 
 
Mit freundschaftlichen Grüßen

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rudi
rudi
20. August 2020 10:49

https://secure.gravatar.com/avatar/37975f61da6f503195a4eac1646f268d?s=64&d=mm&r=x
rudi

20. August 2020 10:44
Wir meinen, daß es die 30 Wochenstude besser für die Menschen ist,als die 4 Tagewoche.
Mit einen Stundensatz von 17.5 € Netto = 2273.-€ Monatlich, wären alle BESSER dran. Dann gebe es keine Arbeitslosen, keine Präkeren Arb.-Plätze,keine ARMUT in Österreich mehr!! Nur dass müßte noch Mitte 2021 passieren, sonst ist auch dieses Geld nichts mehr wert!!

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In keinem Land der Eurozone ist Vermögen so ungleich verteilt wie in Österreich. Die reichsten 1 Prozent besitzen 41 Prozent des gesamten Vermögens, während die ärmere Hälfte Österreichs zusammen nur 3 Prozent des Vermögens besitzt. Der Großteil der Superreichen ist nicht durch harte Arbeit oder kluge Geschäftsideen zu Reichtum gekommen, sondern hat sein Vermögen geerbt. Auf diese gigantischen Erbschaften zahlen sie außerdem keinen Cent Steuern. Der Sozialökonom Stephan Pühringer argumentiert, dass diese Ungleichheit Gift für unsere Gesellschaft ist. Immer mehr Geld und Macht sind in der Hand von einigen wenigen konzentriert, während der Rest der Bevölkerung durch eigene Arbeit kaum mehr zu bescheidenem Wohlstand kommt. Zitat: Das Verhältnis zwischen Superreichen und dem Rest der Bevölkerung ist komplett aus dem Lot geraten. Gigantische Vermögen werden ohne jegliche Leistung oder Besteuerung vererbt. Das gefährdet den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Stephan Pühringer
In keinem Land der Eurozone ist Vermögen so ungleich verteilt wie in Österreich. Die reichsten 1 Prozent besitzen 41 Prozent des gesamten Vermögens, während die ärmere Hälfte Österreichs zusammen nur 3 Prozent des Vermögens besitzt. Der Großteil der Superreichen ist nicht durch harte Arbeit oder kluge Geschäftsideen zu Reichtum gekommen, sondern hat sein Vermögen geerbt. Auf diese gigantischen Erbschaften zahlen sie außerdem keinen Cent Steuern. Der Sozialökonom Stephan Pühringer argumentiert, dass diese Ungleichheit Gift für unsere Gesellschaft ist. Immer mehr Geld und Macht sind in der Hand von einigen wenigen konzentriert, während der Rest der Bevölkerung durch eigene Arbeit kaum mehr zu bescheidenem Wohlstand kommt. Zitat: Das Verhältnis zwischen Superreichen und dem Rest der Bevölkerung ist komplett aus dem Lot geraten. Gigantische Vermögen werden ohne jegliche Leistung oder Besteuerung vererbt. Das gefährdet den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Stephan Pühringer

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