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Wohnen in Vorarlberg: teuerste Mieten, kaum gemeinnütziger Wohnbau und unleistbares Eigentum

Bodensee, Vorarlberg, Bregenz, Ausblick, Wohnraum

Foto: Karlheinz Klingbeil, Flickr, CC BY-NC-SA 2.0

Lena Krainz Lena Krainz
in Vorarlberg, Wohnen & Miete
Lesezeit:2 Minuten
10. Oktober 2024
2
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Die Wohnsituation hat sich in Vorarlberg in den letzten Jahren stark zugespitzt: Österreichweit sind dort die Mieten am höchsten, während Eigentum für die allermeisten unleistbar geworden ist. Gemeinnützigen Wohnbau gibt es kaum – obwohl mehr als ein Drittel der Vorarlberger:innen gerne in einer gemeinnützigen Wohnung wohnen würde. Während die ÖVP-Grünen-Regierung nur die Hälfte der versprochenen gemeinnützigen Wohnungen gebaut hat, will die SPÖ in den nächsten fünf Jahren zusätzlich für 11.000 Wohnungen in diesem Bereich sorgen.

Spricht man in Österreich von hohen Mieten und nahezu unleistbaren Wohnkosten, denken viele zuerst an Salzburg und Innsbruck. Doch auch im westlichsten Bundesland hat sich die Wohnsituation in den letzten Jahren verschlechtert. Laut einer AK-Umfrage fühlen sich 83 Prozent aller Vorarlberger:innen durch Wohnkosten belastet. Rund ein Drittel ihres Einkommens müssen sie dafür aufwenden. Vor sechs Jahren waren es noch 28 Prozent. Im Schnitt bezahlen sie 1.140 Euro im Monat – um fast 100 Euro mehr als vergangenes Jahr. Das bedeutet eine Steigerung von 9 Prozent.

Im Bundesländer-Vergleich steigt Vorarlberg nicht gut aus: Laut den Zahlen von Statistik Austria sind dort die Mieten (ohne Betriebskosten) österreichweit am höchsten. Kommen die Betriebskosten dazu, sind die Vorarlberger Mieten nach Salzburg die zweithöchsten.

Mieten deutlich stärker gestiegen als Einkommen

Die Einkommen haben mit den steigenden Wohnkosten nicht Schritt gehalten. Seit 2010 sind Mieten um 10 Prozent stärker gestiegen als die Einkommen. Bei Wohneigentum ist die Entwicklung noch dramatischer. Seit 2015 haben sich dort die Preise fast verdoppelt. Inzwischen können sich laut AK Vorarlberg nur noch die 15 Prozent der bestverdienenden Haushalte in Vorarlberg überhaupt noch Wohneigentum leisten.

„Und auch nur, wenn sie ab Arbeitsantritt eisern sparen und sich bis zur Pension verschulden“, heißt es vonseiten der AK.

Das ist einer der Gründe, warum mehr als ein Drittel der Befragten gerne in eine gemeinnützige Wohnung ziehen würde. „Das zeigt, dass das Interesse an dieser Wohnform weit in die Mittelschicht reicht“, stellt der AK-Bericht fest.
Gleichzeitig ist die Zahl von gemeinnützigen Wohnungen zwischen 2020 und 2023 von zwölf auf zehn Prozent sogar noch gesunken. Und das, obwohl bereits jetzt in keinem anderen Bundesland weniger Haushalte in gemeinnützigen Wohnanlagen leben als in Vorarlberg, wie AK-Präsident Bernhard Heinzle kritisiert.

Gemeinnützige Wohnungen: ÖVP-Grünen-Regierung verfehlte eigenes Ziel um die Hälfte

Die vorarlbergische ÖVP-Grünen-Regierung hat nach der letzten Wahl 2019 angekündigt, bis 2024 4.000 zusätzliche gemeinnützige Wohnungen bauen zu wollen. Fünf Jahre später sind gerade einmal die Hälfte fertiggestellt. Zum Vergleich: Im Nachbarsbundesland Tirol, wo die SPÖ in der Regierung ist, entstehen fast 2.000 leistbare gemeinnützige Wohnungen – jedes Jahr. „Der Blick auf Tirol bekräftigt uns in unserem Ziel, in der nächsten Legislaturperiode 11.000 neue leistbare, gemeinnützigen Wohnungen zu errichten“, sagt Landesparteichef Mario Leiter. Diese Zahl sei notwendig, damit 24 Prozent der Bevölkerung in dieser Wohnform unterkommt – der österreichweite Durchschnitt.

Parlament Das Thema "Wohnkosten" im Parlament

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Tsss!
Tsss!
14. Oktober 2024 03:45

Vorarlberg scheint eure Domäne zu sein.

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Martin Türtscher
Martin Türtscher
Reply to  Tsss!
30. Oktober 2024 11:33

Tssss
Meine Domäne ist Vorarlberg, und ich gebe dem Artikel zu 100 recht. Was daran ist unrichtig?

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In keinem Land der Eurozone ist Vermögen so ungleich verteilt wie in Österreich. Die reichsten 1 Prozent besitzen 41 Prozent des gesamten Vermögens, während die ärmere Hälfte Österreichs zusammen nur 3 Prozent des Vermögens besitzt. Der Großteil der Superreichen ist nicht durch harte Arbeit oder kluge Geschäftsideen zu Reichtum gekommen, sondern hat sein Vermögen geerbt. Auf diese gigantischen Erbschaften zahlen sie außerdem keinen Cent Steuern. Der Sozialökonom Stephan Pühringer argumentiert, dass diese Ungleichheit Gift für unsere Gesellschaft ist. Immer mehr Geld und Macht sind in der Hand von einigen wenigen konzentriert, während der Rest der Bevölkerung durch eigene Arbeit kaum mehr zu bescheidenem Wohlstand kommt. Zitat: Das Verhältnis zwischen Superreichen und dem Rest der Bevölkerung ist komplett aus dem Lot geraten. Gigantische Vermögen werden ohne jegliche Leistung oder Besteuerung vererbt. Das gefährdet den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Stephan Pühringer

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