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Arbeitsrechtler Risak über Plattform-basierte Unternehmen

Martin Risak Martin Risak
in Gastbeiträge, Video
Lesezeit:2 Minuten
23. August 2017
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Arbeitsrechtler Martin Risak über Plattform-basierte Unternehmen

Warum prekäre Arbeitsverhältnisse bei Uber, Foodora & Co alle betreffen, erklärt Arbeitsrechtler Martin Risak in einem Gespräch mit dem Kontrast Blog.

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Eine Zusammenfassung:

Wie sieht der Arbeitsalltag für CrowdworkerInnen aus?

Risak: „Wenn man sich zum Beispiel diesen Transportdienst Uber anschaut, dann wird völlig klar, dass diese Leute nicht wie eine echte selbstständige Person arbeiten, sondern sie fahren unter der Marke Uber, sie müssen typischerweise, wenn ein Auftrag reinkommt, den auch annehmen, sonst gibt’s Sanktionen.“

Es fehlt ein kollektivvertraglicher Mindestlohn

Risak:„Die ArbeitnehmerInnen werden später bewertet, von den einzelnen Fahrkunden und -kundinnen, das heißt, sie arbeiten so wie echte Arbeitnehmer und -nehmerinnen, aber sie kriegen nicht die Benefits, die ArbeitnehmerInnen normalerweise haben, insbesondere keinen kollektivvertraglichen Mindestlohn. Und da merken wir, dass diese plattformbasierte Arbeit sehr günstig ist. Hinzu kommt, dass diese Plattformen auch noch ordentlich mitschneiden. Typischerweise 20 bis 30 Prozent dessen, was ein Kunde, eine Kundin bezahlt. Und wenn die Preise niedrig sind und dann auch jemand mitschneidet, dann haben wir ein massives Problem.“

Innovation ist gut und erwünscht, Ausbeutung jedoch gefährlich

Risak: „Prekarität, Leute ausbeuten, ist nichts Neues, das machen wir seit weit über 100 Jahren. Und ich glaub’ man muss auch da die Spreu vom Weizen trennen. Es gibt innovative Geschäftsmodelle, die funktionieren, weil sie gute Dienstleistungen anbieten. Und es gibt Modelle, die funktionieren nur deshalb, weil das Entgelt für die Menschen, die dort arbeiten extrem niedrig ist. Und ich glaube, das ist der Punkt. Da muss man ansetzen, weil niedrige Entgelte dazu führen, dass nicht nur die Leute, die da unmittelbar davon betroffen sind, einen Nachteil haben, sondern die ganze Gesellschaft.“

Risak: „Wenn Löhne mal akzeptiert sind, auf einem sehr niedrigen Niveau, dann orientieren sich natürlich auch nach und nach andere Wirtschaftszweige daran. Und wir haben sozusagen einen Ruck, einen Lohndruck, in Richtung niedriger Löhne.“

 

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In keinem Land der Eurozone ist Vermögen so ungleich verteilt wie in Österreich. Die reichsten 1 Prozent besitzen 41 Prozent des gesamten Vermögens, während die ärmere Hälfte Österreichs zusammen nur 3 Prozent des Vermögens besitzt. Der Großteil der Superreichen ist nicht durch harte Arbeit oder kluge Geschäftsideen zu Reichtum gekommen, sondern hat sein Vermögen geerbt. Auf diese gigantischen Erbschaften zahlen sie außerdem keinen Cent Steuern. Der Sozialökonom Stephan Pühringer argumentiert, dass diese Ungleichheit Gift für unsere Gesellschaft ist. Immer mehr Geld und Macht sind in der Hand von einigen wenigen konzentriert, während der Rest der Bevölkerung durch eigene Arbeit kaum mehr zu bescheidenem Wohlstand kommt. Zitat: Das Verhältnis zwischen Superreichen und dem Rest der Bevölkerung ist komplett aus dem Lot geraten. Gigantische Vermögen werden ohne jegliche Leistung oder Besteuerung vererbt. Das gefährdet den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Stephan Pühringer

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