Jedes Jahr am 6. Dezember kommt in Österreich der Nikolo. Und jedes Jahr seit 2006 (!) hat die FPÖ die Nikolo-Lüge im Gepäck und zieht damit durchs Land. FPÖ-Politiker von nah und fern behaupten, dass Kindergärten den Familien den Nikolaus vorenthalten und diesen sogar verbieten. Ein glatte Lüge, wie sich zeigen lässt.
Die Tradition des heiligen Nikolaus von Myra reicht bis in die erste Hälfte des 4. Jahrhunderts zurück. Die traditionelle Nikolo-Lüge ist ein bisschen jünger und hat ihren Ursprung im Jahr 2006. Seit damals behauptet die FPÖ alljährlich, es gebe ein Nikolo-Verbot in Kindergärten. Um welche Kindergärten es sich dabei konkret handelt, erklärt die FPÖ selten. Und wenn, dann stellt sich meist schnell heraus: Falscher Alarm.
Oft attackiert die FPÖ dabei die Stadt Wien. Dabei haben sowohl die Stadt als auch die Wiener Kindergärten mehrmals klargestellt, dass es kein Verbot des Nikolos gibt. Ganz im Gegenteil.
„Der Höhepunkt der stimmungsvollen Vorbereitungen im Kindergarten ist das Nikolofest selbst, das ganz auf die Bedürfnisse der Kinder in der jeweiligen Gruppe abgestimmt wird. Dabei gibt es viele unterschiedliche Möglichkeiten, wie das Nikolofest gefeiert werden kann. Manchmal verkleidet sich jemand aus dem Kindergarten-Team oder die Kinder selbst als Nikolo. Manchmal aber ist der Nikolo nicht zu sehen, sondern er hinterlässt seine Spuren und Geschenke an einem bestimmten Platz“, erklärte die Stadt Wien beispielsweise 2022. Das Fest wird gern genutzt, um über Menschlichkeit und Nächstenliebe mit den Kindern zu sprechen.
Wie kam die FPÖ überhaupt auf die Nikolo-Lüge? Ein Blick ins Jahr 2006
Im Jahr 2006 wollte die damalige Vizebürgermeisterin Grete Laska, dass städtische Kindergärten keine Agenturen mehr für das Nikolofest beauftragen. Einige dieser Agenturen setzten nämlich darauf, den Kindern mit dem Krampus Angst einzujagen. „Angstmachen und Strafen sind die falschen Erziehungsmethoden“, begründete Laska damals. Stattdessen sollten bekannte Personen (Eltern, Pädagog:innen, Angehörige) als Nikolos auftreten. Besuchsverbot bekam also nicht der Nikolo, sondern der Krampus und vor allem: hausfremde Personen, vor denen sich die Kinder fürchten. Das war alles.
Aber die FPÖ witterte eine Möglichkeit, die Stimmung aufzuheizen und entschied sich, eine Falschmeldung zu verbreiten. Seither behauptet sie beharrlich, man wolle verhindern, dass sich muslimische Kinder vom christlichen Nikolo beleidigt fühlten. Die Lüge über ein angebliches Verbot und Verdrängen dieses Brauchs zieht sich durch mehrere Bundesländer.






Auch Sebastian Kurz machte beim Nikolo-Märchen mit
2016 hat sich mit Sebastian Kurz auch ein Spitzenpolitiker der ÖVP des Themas angenommen. Er behauptete, dass der Nikolo in sozialdemokratisch regierten Gemeinden verboten worden sei. Genaue Angaben blieb er natürlich schuldig.
Eine Lüge aus Österreich, die es bis nach Norwegen schaffte – mit Folgen
Besonders traurig an der Geschichte: So erfunden die Lüge ist, so reale Auswirkungen hat sie. Auf den rechtsextremen Terroristen und Massenmörder Anders Breivik wirkte das Bild des Nikolo-Verbots so stark, dass er es in sein ‚Manifest‘, in dem er seine Taten begründete, aufnahm: „In Wien, Österreich, wurde im Dezember 2006 das Nikolausfest in Kindergärten verboten. Angehörige der Stadt Wien beharrten darauf, dass ein fremder, bärtiger Mann Angst bei den Kindern auslösen könnte. Aber viele Beobachter meinten, dass die Stadt Wien vor der wachsenden muslimischen Bevölkerung buckeln würde.“
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Ich ging viele Jahre als Nikolaus zu Familien, die mich einluden. Auch Kindergärten und die Volks- und Sonderschule luden mich ein. Beim ersten mal in der Volksschule fragte mich der muslimische Religionslehrer, ob auch die muslimischen Kinder an der Nikolaus feier teilnehmen dürfen. Ich war natürlich dafür mit zwei Begründungen, Nikolaus stammt aus der heutigen Türkei und, wenn wir beide glauben, dass es nur einen Gott gibt, dann ist er schon aus mathematischen Gründen derselbe.
Auch die Weihnachtsreifen, muss ich seit ein paar Jahren als Winterreifen bestellen, ich finde das geht zu weit.
Langsam hat man den Verdacht, dass sich Kurz von Strache über den Tisch ziehen lässt.Vom Herrn Strache ist man ja gewohnt das Er auch familienfeindliche Sprüche klopft. Aber das auch Kurz sich für eine deratige Lüge hergibt ist schon verdächtig, wobei Ihnen das eh nimand glaubt, und sich daher auch niemand daran hält. Moslimische Kinder staunen, und freuen sich über diese Gestalt, für deren Hintergrund sie sich auch interessieren. So lernen sie auch viel schneller und ohne Vorurteile die Gebräuchlichkeiten hier zu Lande.