In einer neuen Umfrage bekommt die ÖVP die Rechnung für die Kurz-Affäre präsentiert. Sie verliert massiv. Die SPÖ gewinnt 4 Prozent im Vergleich zur letzten Wahl und liegt jetzt gleichauf mit der ÖVP auf Platz 1.
Die ÖVP hält weiter an Sebastian Kurz fest. Mit Alexander Schallenberg haben sie einen engen Vertrauten von ihm zum Bundeskanzler gemacht. Kurz bleibt Parteivorsitzender und wird zusätzlich Klubobmann. Das goutieren die Wähler:innen nicht: Die ÖVP verliert nach einer Umfrage für die Kronen-Zeitung (erstellt vom Institut für Demoskopie und Datenanalyse) 12,5 Prozentpunkte im Vergleich zur letzten Wahl.
SPÖ und ÖVP gleichauf
Laut Umfrage liegt die ÖVP nun bei 25 Prozent, gleich viele würden derzeit die SPÖ wählen – das ist ein Plus von 4 Prozent. Die Freiheitlichen kommen auf 18 Prozent. Grüne und NEOS liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz drei mit je 11 Prozent. Die Anti-Corona-Maßnahmen-Partei MFG käme bei einem bundesweiten Antreten auf 7 Prozent.
In Wien stürzt ÖVP unter Blümel total ab
Damit setzt sich ein Trend fort, der sich schon bei einer Umfrage zur Wien-Wahl abzeichnete: Dort konnte die SPÖ mit Bürgermeister Michael Ludwig auf 45 Prozent zulegen. Die ÖVP von Gernot Blümel verlor hingegen 7 Prozent und befindet sich mit 13 Prozent nur noch auf Platz drei.
Oberösterreich-Stichwahl: ÖVP verliert jeden dritten Bürgermeister
In Oberösterreich wirkte sich die ÖVP-Affäre auch schon auf konkrete Wahlergebnisse aus. Bei den Bürgermeister-Stichwahlen wurde jeder dritte ÖVP-Bürgermeister abgewählt. Die ÖVP verlor mit Eferding, Schärding, Freistadt und Vöcklabruck gleich vier Bezirkshauptstädte an die SPÖ. Der ÖVP-Bürgermeister-Kandidat in Linz verlor 12 Prozent im Vergleich zur Wahl 2015 und wurde von SPÖ-Bürgermeister Klaus Luger, der auf über 73 Prozent kam, deklassiert.
Kurz soll fast 2 Millionen Euro Steuergeld für seine Machtübernahme missbraucht haben
Bei der ÖVP-Affäre geht es um fast 2 Millionen Euro Steuergeld, die für den Kurz-Wahlkampf missbraucht worden sein sollen. Es geht um gefälschte Umfragen und gekaufte Berichterstattung. Um notwendige Reformen, die Kurz blockiert hat, damit die Regierung Kern-Mitterlehner scheitert. Kurz und seinen engsten Vertrauten wird Bestechung, Bestechlichkeit, Amtsmissbrauch und Untreue vorgeworfen. Es gilt die Unschuldsvermutung. Hier geht es zur gesamten Kurz-Affäre in chronologischer Reihenfolge.
Mich wundert nur das die SPÖ so wenig Kapital aus dieser Situation schlagen kann.Hätte mir erwartet das die SPÖ weit vor der ÖVP an erster Stelle liegt.Man sollte sich überlegen ob ein wechsel an der Parteipitze doch Sinn hätte.Wenn die SPÖ sich nicht jetzt absetzen kann,wenn denn dann.