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„Das System Kurz im Parlament“: Sobotka stockt PR-Budget im Parlament um 7,3 Millionen auf

Patricia Huber Patricia Huber
in Politik
Lesezeit:2 Minuten
18. November 2021
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Wolfgang Sobotka (ÖVP) hat das Budget des Parlaments in den letzten zwei Jahren verdoppelt. Doch das Geld fließt nicht in die parlamentarische Arbeit oder den Rechtsdienst, sondern in die Vermarktung. Alleine für 2022 sind 7,3 Millionen Euro zusätzlich für die Öffentlichkeitsarbeit vorgesehen, das ist eine Steigerung von 76 Prozent. Wohin das Geld genau fließt, ist schwer nachzuvollziehen. SPÖ-Budgetsprecher Krainer ortet darin „das ÖVP-System-Kurz durch Präsident Sobotka im Parlament“.

Wolfgang Sobotka will Vorsitzender des kommenden Untersuchungsausschusses zur ÖVP-Kourruption werden, obwohl sich vier von fünf Fraktionen im Parlament gegen ihn als Vorsitzenden ausgesprochen haben – darunter auch der grüne Koalitionspartner der ÖVP. Sobotka hat im letzten U-Ausschuss keine überparteiliche Rolle eingenommen, er hat die Aufklärungsarbeit des Ausschusses blockiert, wo es ging, und die Befragungen gestört, im Interesse seiner Partei. Das wollen sich die anderen Parlamentsparteien nicht mehr bieten lassen.

Sobotka verdankt sein Amt Ex-Kanzler Kurz

Ex-Kanzler Sebastian Kurz hat Sobotka zum Parlamentspräsidenten gemacht. Als Belohnung für seine Mithilfe bei Kurz‘ Intrigen gegen den früheren ÖVP-Chef Mitterlehner und die rot-schwarze Koalition. Von Beginn an hat Sobotka sein Amt nicht mit der traditionellen Überparteilichkeit angelegt, sondern mit einem starken ÖVP-Drall. Daneben ist Sobotka selbst in Inseraten-Vorwürfe verstrickt: 100.000 Euro sind von dem Glücksspielkonzern in einen ÖVP-nahen Verein geflossen, dessen Präsident er ist. Vor laufender Kamera sprach er über Gegengeschäfte für Novomatic-Inserate. „Sobotka darf den Vorsitz auf keinen Fall übernehmen, er ist mehrfach befangen“, sagt der SPÖ-Fraktionsführer im U-Ausschuss,Jan Krainer.

Doch jetzt wird Kritik an Sobotkas Amtsführung auch beim Geld des Parlaments laut: Sobotka bestimmt als Parlamentspräsident über das Parlamentsbudget. Üblicherweise sucht der Präsident dabei das Einvernehmen mit dem zweiten und dritten Präsidenten des Nationalrates – in diesen Fall sind das Doris Bures (SPÖ) und Norbert Hofer (FPÖ). Doch in den letzten beiden Jahren ist das nicht mehr der Fall.

 

Wolfgang Sobotka ist nicht für seine gelassene Art bekannt. Der Nationalratspräsident gönnt sich jetzt 7,3 Mio. Euro.

Seit 2020 hat Sobotka das Budget des Parlaments verdoppelt

Im Budget 2022 bekommt die Parlamentsdirektion, die Sobotka untersteht, um ein Viertel (+24 Prozent) mehr.  Die 144 Mio. Euro aus dem Jahr 2021 werden auf 178 Mio. Euro im Jahr 2022 erhöht. Zum Vergleich: Die Mittel für den Nationalrat und den Bundesrat, steigen dabei nur um 1,6 (Nationalrat) bzw. 2,9 Prozent (Bundesrat). Sie sind allerdings Kernaufgabe des Parlaments.

Kräftig erhöht wird dafür Sobotkas Budget für Öffentlichkeitsarbeit um satte 7,3 Mio. Euro auf 16,8 Mio. – das ist eine Steigerung um 76 Prozent. Auch das Budget für externe MitarbeiterInnen wird deutlich aufgestockt.

Mitten in der Corona-Krise stockt Sobotka das PR-Budget um 7,3 Mio. Euro auf.

„Für die Kernaufgaben des Parlaments, nämlich den Nationalrat und den Bundesrat will Sobotka nicht mehr Geld aufwenden, aber für seine Marketingabteilung schon. Das ist das in Zahlen gegossene ÖVP-System-Kurz durch Präsident Sobotka im Parlament“, kritisiert SPÖ-Budgetsprecher Jan Krainer.

Er will mit einer parlamentarischen Anfrage an Sobotka herausfinden, wofür er das zusätzliche Geld genau verwenden wird. Denn aus der Detailanalyse des Budgetdienstes im Parlament wird nicht klar, wo das zusätzliche Geld genau hin fließen soll. Für den Parlamentsumbau jedenfalls nicht, denn dafür sinkt das Budget sogar um 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Von den 12 zusätzlichen Planstellen, die Sobotka nächstes Jahr besetzen will, sollen zumindest fünf in der Kommunikation arbeiten, wie er im Budgetausschuss im November bekannt gab. Nur einer soll dagegen im Rechts- und Wissenschaftsdienst aufgestockt werden, der ist aber für die Arbeit der Abgeordneten weit wichtiger.

Sobotka hat das Budget in den letzten beiden Jahren fast verdoppelt.
Parlament Das Thema "Nationalratspräsident" im Parlament

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Monikaluise
Monikaluise
22. November 2021 23:58

Bitte werft den Sobotka endlich einmal raus aus den Parlament als Präsident, das ist doch einer der Übelsten unter der schwarzen Truppe.

2
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Monikaluise
Monikaluise
22. November 2021 23:53

Bitte werft den

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J.H.
J.H.
19. November 2021 10:26

Wir haben diese Pagage gewählt, jetzt jammern ist zu spät.
Nächstes mal vor der Wahl Hirn einschalten!

1
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Franz Rössler
Franz Rössler
18. November 2021 22:08

Jeder Cent, den die öffentliche Hand ausgibt, landet auf einem privaten Konto. Er sorgt dafür, dass das Geld auf den „richtigen“ Konten landet („Familie“).
Nur ist es nichtmehr das Geld irgendeines Herschers, wie im Barock, heute ist es legaler Diebstahl an den Steuergeldern der MitbürgerInnen.

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In keinem Land der Eurozone ist Vermögen so ungleich verteilt wie in Österreich. Die reichsten 1 Prozent besitzen 41 Prozent des gesamten Vermögens, während die ärmere Hälfte Österreichs zusammen nur 3 Prozent des Vermögens besitzt. Der Großteil der Superreichen ist nicht durch harte Arbeit oder kluge Geschäftsideen zu Reichtum gekommen, sondern hat sein Vermögen geerbt. Auf diese gigantischen Erbschaften zahlen sie außerdem keinen Cent Steuern. Der Sozialökonom Stephan Pühringer argumentiert, dass diese Ungleichheit Gift für unsere Gesellschaft ist. Immer mehr Geld und Macht sind in der Hand von einigen wenigen konzentriert, während der Rest der Bevölkerung durch eigene Arbeit kaum mehr zu bescheidenem Wohlstand kommt. Zitat: Das Verhältnis zwischen Superreichen und dem Rest der Bevölkerung ist komplett aus dem Lot geraten. Gigantische Vermögen werden ohne jegliche Leistung oder Besteuerung vererbt. Das gefährdet den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Stephan Pühringer

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