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„Auch das geht vorbei“: Thomas Brezina verschenkt neues Buch online

„Auch das geht vorbei“: Thomas Brezina verschenkt neues Buch online

Alina Bachmayr-Heyda Alina Bachmayr-Heyda
in Kultur
Lesezeit:5 Minuten
10. April 2020
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Thomas Brezina verschenkt sein neues Buch „Auch das geht vorbei“ online. Es ist eine Anleitung zum Glücklichsein in Zeiten des Coronavirus. 

„Ich will die Ängste, die viele jetzt haben, nicht klein reden oder verharmlosen. Diese Ängste, egal, ob sie das Virus betreffen oder die Situation, in die wir geraten sind, haben mehr als Berechtigung.“

Die Angst wird größer, wenn wir sie unterdrücken – also müssen wir genau hinschauen. „Angst haben ist normal und menschlich! In einem dunklen Zimmer wie versteinert stehen und sich zu fürchten, ist schlimm. Den Weg zum Lichtschalter zu wagen braucht Mut, aber der lohnt sich. Im Licht kann man viel mehr erkennen. Vielleicht ist es noch beängstigend, aber sicher nicht so schlimm, wie in der Ungewissheit.“ Um unsere eigene Situation und die unserer Familie adäquat beurteilen zu können, können wir uns folgende Fragen stellen, wie Brezina empfiehlt:

  • Was ist es genau, wovor ich mich fürchte?
  • Was wäre das Schlimmste, das geschehen könnte?
  • Wie wahrscheinlich ist es, dass das geschieht?
  • Sehe ich das übertrieben?
  • Ist die Sache vielleicht kleiner und unbedeutender, als ich sie mir gerade ausgemalt habe?
Thomas Brezina verschenkt sein Buch "Auch das geht vorbei" wegen Coronavirus
Thomas Brezina verschenkt sein neues Buch Auch das geht vorbei online.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, binnen drei Tagen eine Anleitung zum Glücklichsein zu schreiben – und diese dann zu verschenken?

Thomas Brezina: Auf ein Posting mit ermutigenden Gedanken an Maturantinnen und Maturanten habe ich einige hundert Zuschriften bekommen. Es waren viele Fragen dabei, wie wir die Situation meistern können, ohne zu verzweifeln. Seit 30 Jahren beschäftige ich mich mit dem Thema Lebensfreude, vor allem, wie wir sie in schweren Tagen behalten können. So entstand die Idee, ein kleines Buch mit Tipps und Ideen zur Corona-Herausforderung zu schreiben. Glücklich bleiben in schweren Zeiten.

Mein Verlag, die edition a, hat begeistert mitgemacht und während ich noch die letzten Kapitel geschrieben habe, bereits lektoriert und gesetzt. Es war uns sofort klar, dass wir das eBook kostenlos zum Download anbieten. Bisher ist das mehr als 250.000 Mal geschehen.

Sie wollen, dass Ihr Buch Auch das geht vorbei wie „eine Stärkung für das emotionelle Immunsystem“ für die Menschen ist. Wie meinen Sie das?

Wir haben ein körperliches Immunsystem, das wir durch eine positive Haltung, Vitamin C und anderes wie Bewegung, frische Luft etc. stärken können. Genau so aber ist es wichtig, das geistige Immunsystem zu stärken. Es soll gegen negative Gedanken, zu viel Jammern und Trübsal schützen.

Freude als Grundstimmung im Leben kommt nur selten von selbst. Wir müssen etwas dafür tun. Nicht nur jetzt.

Sie sprechen mit Menschen auf Instagram über deren Sorgen, wie letztens mit Maturantinnen und Maturanten. Was ist Ihr Eindruck? Wie gehen die Menschen mit dieser Ausnahmesituation um? Was macht ihnen Sorgen?

Es sind viele Träume und Pläne mit einem Schlag zerstört worden. Die Enttäuschung ist groß. Angst besteht natürlich vor der Zukunft, wie alles weitergehen soll, beruflich, finanziell, in den Beziehungen. Dazu kommt der Lagerkoller, der sich bei manchen einstellt. Beeindruckend finde ich, wie viele Menschen die Situation jetzt meistern. Eine WG von Studenten hat mir Fotos ihres hausgemachten „Spa Tages“ geschickt. Überhaupt schreiben mir viele, wie sie versuchen, das Beste aus der Situation zu machen.

Brezina erzählt in Auch das geht vorbei, dass er online nachgefragt hat: „Was kann ich mit dieser gewonnenen Zeit zu Hause tun? Auch dazu habe ich viele Gedanken von Leuten bekommen. Einige Beispiele, die mir genannt wurden: ein Instrument spielen, Malen, endlich die Herr der Ringe Trilogie lesen, ein Blog anlegen, an einem Buch schreiben. Natürlich können wir auch sitzenbleiben und herzumjammern, dass wir nicht „eingesperrt“ sein wollen. Aber das ändert nichts.

Die Zeit auf irgendeine Art zu nutzen, die etwas Freudiges hat, kann ein Gewinn sein. Ist das alles einfach? Nein! Aber ist es das wert? Ja!

Sie vergleichen, sich jetzt erst mal um sich selbst zu kümmern, mit der Regel im Flugzeug im Falle eines Notfalls: Zuerst sich selbst die Sauerstoffmaske aufsetzen, dann anderen. Wenn wir uns selbst also mit guter Energie versorgt haben: Was können wir tun, um anderen zu helfen?

Lächeln, freundlich sein und Zuversicht verbreiten. Tiefes Verständnis für Traurigkeit und Verzweiflung zeigen, beim Trauern ein wenig helfen, aber gleichzeitig dann unterstützen, den Blick wieder auf freudigere Aussichten zu lenken und Antworten auf die Frage zu finden: Was kann ich jetzt tun?

Die oder den anderen fragen: Was kann ich tun, damit dein Tag heute etwas schöner wird?

Verständnis für Ausbrüche von anderen zu haben, nicht zu schmollen, sondern sie zu besprechen.

Sie schreiben: Glücklich bleiben ist möglich. Was machen Sie, um dieser Tage glücklich zu bleiben?

In der Früh denke ich nach dem Aufwachen an drei Dinge, für die ich dankbar bin. Ich habe meinen Konsum an Nachrichten auf ein Minimum hinuntergefahren, um gerade informiert zu sein. Umsehen und alles Schöne schätzen. Jede Winzigkeit zählt. Mit lieben Menschen reden. Mir überlegen, wie ich die Zukunft gestalten will und kann. Lustige Serien ansehen, lachen! So viel wie möglich.

Ist wirklich alles schrecklich, Thomas Brezina?

Thomas Brezina schreibt, dass es leicht ist, jetzt nur das Negative zu sehen. „Es ist auch mehr als verständlich, bei der persönlichen oder wirtschaftlichen Situation, in die viele geraten sind. Die Sorgen, die Nöte, die Probleme, vor denen viele stehen, kann keiner wegreden. Allerdings schwächen wir uns selbst, wenn wir ALLES schrecklich sehen.

Wieder einmal schreibe ich über Kraft und Selbstdisziplin, die es braucht, um sich freudige Dinge vor Augen zu führen, wenn die Lage oder das Leben eigentlich nur schrecklich erscheinen.

Wenn unser Hirn kapiert und erlebt, dass es sich jetzt nicht nur mit dem Schrecken und der Traurigkeit der Situation beschäftigen kann, dann will es durchaus mehr.

Um eines sehr klar zu stellen: Ich will hier nichts verharmlosen, keinen Schmerz, keinen Kummer, keine Sorge und keine Angst. Trotzdem halte ich es für sehr wichtig, sich klar zu machen: Auch das geht vorbei!

Ein einfacher Selbstversuch

Es ist einfach, sich zur Zeit des Coronavirus nur auf die negativen Dinge im Leben zu konzentrieren. Dabei muss man unterscheiden, ob man ernsthaft mit der eigenen Situation auseinandersetzt, oder „losjammert“, wie es Brezina nennt. Dabei konzentriert man sich ausschließlich auf das negative – das kann leicht zum Teufelskreis werden. Es gibt eine Übung, um diesen zu durchbrechen:

„Denkt an drei Dinge, die Freude machen. Danach erst entscheiden, ob ihr losjammern wollt. In vielen Fällen ist der Drang weniger geworden. Übrigens kann die Aufforderung auch per SMS oder WhatsApp verschickt werden:

Sag mir drei Sachen, die dir Freude gemacht haben oder Freude machen werden! Es hilft, darüber nachzudenken. Es tut gut, die Freuden anderer zu lesen. Den Versuch ist es wert, finde ich.“

Thomas Brezina ist Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbuchautor, Drehbuchautor, Fernsehmoderator und Produzent.

Internationale Bekanntheit erlangte er durch die Buchreihen Die Knickerbocker-Bande und Tom Turbo sowie die dazugehörige Fernsehserie und das Kinderprogramm im ORF.

Der Wiener lebt mit seinem Ehemann in Wien und London. Für sein Werk hat er unter anderem das „Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich“ und eine „Romy“ bekommen.

Auch das geht vorbei verschenkt er nun als E-Book.

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2 Comments
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Florian H. behauptet
Florian H. behauptet
13. April 2020 17:04

, dass er zu seinen besten Zeiten 1 % Steuern zahlte:
https://youtu.be/ONphyfaqatA?t=883

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xx1xx
xx1xx
12. April 2020 19:47

Endlich ein konstruktiver Beitrag! Respekt.

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Willi Resetarits war ein beliebter österreichischer Musiker und Sänger. Bekannt wurde er vor allem durch die Kultfigur „Ostbahn-Kurti“, die er über Jahrzehnte hinweg verkörperte. Er verband stets Schmäh und Musik mit seinem Einsatz für soziale Gerechtigkeit. Zitat: Man darf seine Herkunft nicht vergessen. Bei mir ist es die Prägung als burgenland-kroatisches Kind, das erst später Deutsch gelernt hat, dazu das Arbeitermilieu, die bescheidenen Verhältnisse in Stinatz und in Favoriten. Daher kommt meine Zuwendung, meine Sympathie für die sozial Schwächeren. Man hat eine Verpflichtung sich zu engagieren, wenn man wie ich immer Glück im Leben gehabt hat. Willi Resetarits

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