Anfang dieser Woche, in der Nacht vom Krampus- auf den Nikolaus-Tag, hatte ich einen Alptraum. Darin war ich Gast bei einer Nikolo-Feier der neu-alten VP, die in Hanni-Land seit “Kurzem” „Niederösterreichpartei“ heißt. Schon als ich den Saal betreten hatte, schallte mir ein vielstimmiges „Grüß Gott“ entgegen.
Nun betrat der Krampus die Bühne. Auf seinem Rücken trug er eine Butte in Form eines Cellos. Beim zweiten Hinsehen erkannte ich, dass der als Höllenfürst Verkleidete eine sprechende Ähnlichkeit mit dem Herrn Nationalratspräsidenten hatte – wenn man von den Hörnern und dem Pferdefuß absieht.
Herr Sobotka setzte sich an seinen goldenen Bösendorfer, den die Steuerzahler*innen für ihn finanzieren und spielte die brandneue Volksparteihymne „Bleib’ma noch a wengerl sitzen, bleib’ma noch a wengerl da.“ Das Publikum sang aber nicht mit – denn wer singt, wird aus der Partei ausgeschlossen.
Unter donnerndem Applaus kam nun der Nikolaus in den Saal und verteilte an alle Schokolade, Nüsse und Heizkostenzuschüsse. Jeder bekam das Gleiche: Herr Benko, der den schweren Beruf eines Oligarchen ausübt, ebenso wie Frau Zawadil, die stressfrei ihre Mindestrente in einer malerischen Zimmer-Küche-Wohnung in St. Pölten verprassen kann.
„Liebe Kinder, ich bin jetzt genau seit einem Jahr im Amt!“, rief der Nikolo in den Saal, “und ich bin genau der Richtige in miesen Zeiten wie
diesen!“ Da erhoben sich alle und jubelten ihrem als Nikolo verkleideten Herrn Karl zu:
„O Nehammer, wir danken Dir
Dass es dich gibt. Und auch dafür
dass Du ein Freund vom Orban bist
und die Balkanroute schließt.
Wir danken dir für’s Ersparen vieler Qualen:
zum Beispiel Erbschaftssteuerzahlen,
für Zuschüsse an Liftbetreiber,
für Wahlzuckerl samt Kugelschreiber,
für Psychopharmaka und Bier,
O Nehammer, wir danken Dir!”
Dann bin ich schweißgebadet aufgewacht.
Net bös sein, aber: Seit diesem Traum bin ich für Neuwahlen!
Der Steinhauer wird auch immer unsympathischer!