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Corona-Tests nur für Wirtschaftskammer-Mitglieder: Jugendherbergen und Privatvermieter ausgeschlossen

Corona-Tests nur für Wirtschaftskammer-Mitglieder: Jugendherbergen und Privatvermieter ausgeschlossen

Patricia Huber Patricia Huber
in Wirtschaft und Finanzen
Lesezeit:2 Minuten
28. Juli 2020
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Tourismusministerin Elisabeth Köstinger und die Wirtschaftskammer verweigern den Mitarbeitern von Jugendherbergen und Betreibern von Privatunterkünften die Teilnahme an den Corona-Tests für Tourismus-Mitarbeiter – selbst in Risikogebieten wie am Wolfgangsee. Die Jugendherbergen bitten dringend um Aufnahme, weil sie sich regelmäßige Tests selbst nicht leisten können. Die SPÖ kritisiert, dass Tests aus dem Geld der Steuerzahler als „Exklusivrecht für WKÖ-Mitglieder“ durchgeführt werden.

Beim Corona-Ausbruch am Wolfgangsee entgleitet die Kontrolle, Warnungen vor einem zweiten Ischgl werden laut. Viel Kritik hat dabei auch die Strategie für Corona-Tests im Tourismus auf sich gezogen. 65.000 Tests pro Woche hat Ministerin Elisabeth Köstinger für die Mitarbeiter versprochen, doch davon ist man weit entfernt.

Dazu kommt jetzt aber ein weiteres Problem: Vielen Betriebe wird die Teilnahme an den Test verweigert – darunter den 370 Mitarbeitern des Österreichischen Jugendherbergsverbandes (ÖJHV) und den 41.000 privaten Beherbergungsbetrieben in Österreich.

Dabei hatte Toruismusministerin Köstinger (ÖVP) angekündigt, 85 Euro je Test und Mitarbeiter zu übernehmen – 150 Mio. Euro sind dafür vorgesehen. Österreich sollte dadurch zum „sichersten Urlaubsland“ während der Corona-Pandemie werden. Dazu ist es für die öffentliche Gesundheit wichtig, Beschäftigte in Kontakt mit vielen wechselnden Gästen regelmäßig zu testen.

„Tests werden uns verweigert“

„Diese Tests werden uns aber verweigert“, sagt Michael Raunig, geschäftsführender Präsident des Jugendherbergsverbandes. Sowohl Wirtschaftskammer als auch Ministerium verweisen laut Raunig darauf, dass der Jugendherbergsverband ein Verein und kein Gewerbebetrieb ist – und damit auch keine Mitglieder der Wirtschaftskammer. Dasselbe gilt für die Betreiber von kleinen Pensionen und Ferienwohnungen mit unter zehn Betten, wie es aus dem Dachverband für Österreichs PrivatvermieterInnen heißt. Auch sie sind keine WKÖ-Mitglieder.

„Diese Tests werden mit unserem Steuergeld bezahlt, aber von Wirtschaftskammerpräsident Mahrer und Ministerin Köstinger als Exklusivrecht für WKÖ-Mitglieder behandelt. Wir befinden uns in einer Pandemie, das Virus macht doch vor Nicht-Wirtschaftskammermitgliedern nicht halt“, kritisiert SPÖ-Gesundheitssprecher Philip Kucher das Vorgehen.

Die Jugendherbergen haben sich bereits vor dem Corona-Cluster am Wolfgangsee darum bemüht, an den vom Tourismusministerium organisierten Testungen teilnehmen zu dürfen. Denn ohne die Kostenübernahme sind regelmäßige Tests um 85 Euro für die Mitarbeiter kaum leistbar.

Regelmäßige Tests für Jugendherbergen nicht leistbar

Einzig in Kärnten hat die Landeswirtschaftskammer auch den Jugendherbergen die Corona-Tests zugesagt, doch das wurde nachträglich als Versehen bezeichnet: Im Rahmen des Pilotmodells am Wörthersee sind auch die Mitarbeiter des Hauses in Cap Wörth bei Velden getestet worden. „Uns wurde gesagt, das nächste Mal müssten wir dafür zahlen“, berichtet Raunig.

Am Wolfgangsee trifft das Testvrbot ein Haus in St. Gilgen, nur zehn Minuten von St. Wolfgang entfernt. Für Mitarbeiter der Jugendherberge werden keine Tests angeboten, „obwohl wir Tourismusabgabe zahlen“, sagt Christoph Sammer vom Jugendherbergsverband. Nicht einmal die Praktikantinnen und Praktikanten bekommen Tests angeboten, obwohl das Land Tests für alle Praktikanten angekündigt hat – doch „alle“ meint auch hier scheinar nur die Mitglieder der Wirtschaftskammer.

„Wir wollen diese Tests durchführen und unseren Mitarbeitern und Gästen höchste Sicherheit garantieren“, sagt Raunig. Die Einschränkung auf rein gewerbliche Betriebe ist nicht verständlich. Aus dem Tourismusministerium heißt es, die Aufnahme von Jugendherbergen in die Teststrategie werde überprüft.

Parlament Das Thema "St. Wolfgang" im Parlament

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xx1xx
xx1xx
5. August 2020 10:27

Die 34 Mrd werden demnach von der Wirtschaftskammer nur für sich srlbst verwendet. Das war vorherzusehen. Die Wirtschaft geht leer aus.

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In keinem Land der Eurozone ist Vermögen so ungleich verteilt wie in Österreich. Die reichsten 1 Prozent besitzen 41 Prozent des gesamten Vermögens, während die ärmere Hälfte Österreichs zusammen nur 3 Prozent des Vermögens besitzt. Der Großteil der Superreichen ist nicht durch harte Arbeit oder kluge Geschäftsideen zu Reichtum gekommen, sondern hat sein Vermögen geerbt. Auf diese gigantischen Erbschaften zahlen sie außerdem keinen Cent Steuern. Der Sozialökonom Stephan Pühringer argumentiert, dass diese Ungleichheit Gift für unsere Gesellschaft ist. Immer mehr Geld und Macht sind in der Hand von einigen wenigen konzentriert, während der Rest der Bevölkerung durch eigene Arbeit kaum mehr zu bescheidenem Wohlstand kommt. Zitat: Das Verhältnis zwischen Superreichen und dem Rest der Bevölkerung ist komplett aus dem Lot geraten. Gigantische Vermögen werden ohne jegliche Leistung oder Besteuerung vererbt. Das gefährdet den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Stephan Pühringer

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