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Holt die Bauarbeiter heim: „Jetzt müssen die Menschen zählen, nicht der Profit“

Holt die Bauarbeiter heim: „Jetzt müssen die Menschen zählen, nicht der Profit“

Marco Pühringer Marco Pühringer
in Politik
Lesezeit:2 Minuten
17. März 2020
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Trotz der Corona-Epidemie müssen viele Bauarbeiter noch immer jeden Tag auf die Baustelle. Das muss gestoppt werden, fordert die Gewerkschaft. Der Vorsitzende der Gewerkschaft Bau-Holz Josef Muchtisch appelliert an die Regierung: „Jetzt müssen die Menschen zählen und nicht Profit und Wirtschaftswachstum!“. Teil 2 der Reihe „Arbeiten im Ausnahmezustand“.

Derzeit sollen wir alle zuhause bleiben – und das ist gut so. Wir müssen das Virus so schnell wie möglich eindämmen. Unnötige Wege und soziale Kontakte sollen vermieden werden. Geht man raus, muss man mindestens einen Meter Abstand von seinen Mitmenschen halten. Polizisten fahren durch Städte und weisen mit Lautsprechern Personen darauf hin, sich voneinander zu entfernen. Harte Maßnahmen – aber nötig. Doch trotz alledem arbeiten Bauarbeiter auf Baustellen auf engsten Raum weiter. Die Gewerkschaft fordert: Baustellen müssen sofort eingestellt werden.

Auf Baustellen kann sich das Corona-Virus schnell verbreiten

Enge Firmenbusse, Mannschaftsquartiere mit Bettenlagern, gemeinsame Waschräume und das ständige miteinander Arbeiten sind der Berufsalltag auf den Baustellen. Den Mindestabstand einzuhalten und sozialen und direkten Kontakt zu vermeiden, das ist für die Beschäftigten nicht möglich. Perfekte Bedingungen für das Corona-Virus sich auszubreiten. Daher fordert der Chef der Bauarbeitergewerkschaft Bau-Holz Josef Muchitsch, dass die Regierung per Verordnung Baustellen schließen soll:

„Baustellen sind nicht systemrelevant, daher braucht es eine Verordnung von oben, Herr Bundeskanzler!“

Baufirmen zeigen sich kooperationsbereit

Das Baugewerbe muss reagieren und alle Baustellen schließen, das fordert Josef Muchitsch aufgrund des Corona Virus in Österreich. Bild zeigt Muchitsch im Parlament.
Josef Muchitsch setzt sich dafür ein, dass Baustellen geschlossen werden. Foto: © Parlamentsdirektion / Thomas Jantzen

Die Baufirmen zeigen Verständnis für die Forderung der Gewerkschaft. Auch die Bauarbeiter müssten keinen vollständigen Verlust ihres Einkommens fürchten und könnten ihren Job behalten. Mit der Kurzarbeitsregelung können die Beschäftigten nämlich bis zu acht Wochen zuhause bleiben und bekommen bis zu 90 Prozent ihres Lohns weiter vom Staat bezahlt. Außerdem sind die Sozialpartner im ständigen Austausch miteinander, um gute Lösungen zu finden.

Der Grund, warum die meisten Baustellen nicht stoppen, liegt bei den Bauherren. Viele von ihnen drohen den Baufirmen mit ihrem Rechtsanwalt. Sie fordern Schadenersatzzahlungen und Pönalen, falls die Baustellen nicht fortgesetzt werden. Genau dagegen muss jetzt die Regierung vorgehen. Denn:

„Jetzt müssen die Menschen und ihre Gesundheit Vorrang haben und nicht der Profit und das Wirtschaftswachstum!“

So fordert Muchitsch einen Stopp von möglichen Pönal-Zahlungen.

Entwicklungen im Baugewerbe auch für andere Branchen entscheidend

Die Hotline vom ÖGB quillt gerade über mit Bauarbeitern, die wissen wollen, wie es weiter geht. Für die Gewerkschaft ist eines klar:

„Ziel ist es, dass Menschen mit einem der schwersten Berufe überhaupt nicht in der Krise beim AMS abgestellt werden,“ so Muchitsch.

Die Entwicklungen im Baugewerbe könnten aber auch wichtig für andere Bereiche sein – etwa in der Metallindustrie. Derzeit prüft auch die VOEST-Alpine Werksschließungen. 2008 galt für die Finanzbranche „too big to fail“, heute muss für die Beschäftigten gelten „too many to fail“.

Parlament Das Thema "Kurzarbeit" im Parlament

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Privatstiftungen sollten ursprünglich einem gemeinnützigen Zweck dienen, etwa in den Bereichen Soziales, Bildung oder Kultur. Doch heute sind sie vor allem ein beliebtes Werkzeug, um Vermögen zu sichern und Steuern zu vermeiden. Sie sind besonders beliebt bei den Reichsten der Reichen – auch weil sie kaum von den Steuerbehörden kontrolliert werden. Zitat: Privatstiftungen sind eine Rechtsform, die beinahe ausschließlich von den Reichsten der Reichen genutzt wird. 40 Prozent aller Privatstiftungen befinden sich im unmittelbaren Umfeld der 60 reichsten Familien. Sie werden von Superreichen benutzt, um ihr Vermögen vor Steuerbehörden zu verschleiern. Auch deshalb weil drei Viertel aller Privatstiftungen überhaupt noch nie von den Steuerbehörden kontrolliert worden sind. Stephan Pühringer

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