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Von Norwegen bis Mexiko: 10 linke Erfolgsgeschichten 2025, die trotz Trump & Rechtsruck Hoffnung machen

Claudia Sheinbaum Pardo, Zohran Mamdani, Jonas Gahr Støre

Quelle: eigne Montage, wikimedia/Own work, CC BY-SA 4.0 flickr/ (Official White House Photo by Daniel Torok)

David Sowka David Sowka
in Good News, Internationales, Verteilungsgerechtigkeit
Lesezeit:10 Minuten
11. Dezember 2025
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Trump ist wieder im Weißen Haus, in Europa und im Nahen Osten wird gekämpft, die Klimakrise verschärft sich, in vielen Ländern feiern rechte Parteien Erfolge. Scrollt man durch Social Media hat man schnell das Gefühl, überall geht es nur bergab. Dabei stimmt dieses Bild nicht. 2025 war aus progressiver Sicht auch ein Jahr der Erfolge. Weltweit gab es Wahlsiege, Reformen und wissenschaftliche Ergebnisse, die zeigen, dass Umverteilung, Klimaschutz und Demokratie sehr konkret Fortschritte bringen können.

Inhalt
Mexiko: Erfolgreiche linke Präsidentin reduzierte Gewalt und erhöhte Mindestlöhne & Pensionen
Brasilien: Milliarden für Regenwaldschutz und soziale Politik
Australien: Rekordsieg für die Sozialdemokratie
Regionalwahlen in Finnland: Rechtspopulisten stürzten ab – die Linke legte zu
Norwegen: Sozialdemokraten gewinnen Wahlen und zeigen, dass Vermögenssteuern mehrheitsfähig sind
USA: Rückschläge für Trump, Progressive gewinnen Wahlen
Internationale Umfrage: Mehrheit will gerechte Besteuerung von Vermögen
„Nur Ja heißt Ja“: Immer mehr Länder setzen auf Zustimmungsprinzip im Sexualstrafrecht
Weltweit: Erstmals mehr Strom aus Erneuerbaren als aus Kohle
Solidarabgabe auf Flugtickets könnte Ende von HIV ermöglichen

Mexiko: Erfolgreiche linke Präsidentin reduzierte Gewalt und erhöhte Mindestlöhne & Pensionen

Mexiko hat seit 2024 erstmals eine linke Präsidentin: die frühere Bürgermeisterin der Hauptstadt und langjährige Mitstreiterin von Andrés Manuel López Obrador, Claudia Sheinbaum. 2025 ist ihr erstes volles Regierungsjahr und nach zwölf Monaten im Amt gehört sie zu den beliebtesten Staatschefinnen der Region – mit Zustimmungswerten von 70 bis knapp 80 Prozent. Sie setzt den sozialstaatlichen Kurs ihres Vorgängers nicht nur fort, sondern verbucht eigene Erfolge: höhere Mindestlöhne und höhere Pensionen, mehr Sozialprogramme für Familien, Bauern und Schüler:innen und Preiseingriffe in den Energiemarkt. Darüber hinaus hat sie gemeinnützige Märkte gegründet, die Grundnahrungsmittel von kleinen Landwirt:innen günstig, aber fair verkaufen.
Ein großer Erfolg ist der deutliche Rückgang der Gewalt. Tötungsdelikte sind je nach Erfassung um 16 bis 25 Prozent zurückgegangen.
Weitere Maßnahmen sichern mehr staatliche Kontrolle über den Energiesektor, kostenlosen Internetzugang für alle, den Bau von über 3.000 Kilometern neuer Bahnstrecken und den Bau von 1,8 Millionen Wohnungen.

Mehr dazu gibt es hier.

 

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Brasilien: Milliarden für Regenwaldschutz und soziale Politik

Unter Präsident Lula da Silva hat Brasilien die Abholzung im Amazonas deutlich gebremst. Laut offiziellen Satellitendaten ist die Abholzung im brasilianischen Amazonasgebiet zwischen 2022 und 2025 etwa halbiert worden. Allein im Zeitraum August 2024 bis Juli 2025 sank sie noch einmal um gut elf Prozent auf den niedrigsten Stand seit elf Jahren.

Gleichzeitig hat Brasilien eine zentrale Rolle beim neuen globalen Waldrettungsfonds „Tropical Forests Forever Facility“ übernommen. Das Land hat einen Beitrag von rund einer Milliarde US-Dollar zugesagt und ist damit nicht mehr nur Empfänger von Klimageldern, sondern selbst einer der größten Finanziers. Der Fonds soll tropische Waldländer langfristig und planbar für den Schutz ihrer Wälder entlohnen. Ein beträchtlicher Teil der Mittel ist für indigene Gemeinschaften und lokale Bevölkerung reserviert.

Innenpolitisch setzt Lula auf klassische Umverteilungspolitik. Der gesetzliche Mindestlohn wurde zum Jahresbeginn 2025 von 1.412 auf 1.518 Reais angehoben (von rund 230 Euro auf 247 Euro), was einer Erhöhung von 7,5 Prozent und einem realen Plus über der Inflation entspricht. Davon profitieren nicht nur Beschäftigte, sondern über Koppelungen auch Rentner:innen und Empfänger sozialer Leistungen. Parallel wurde das Sozialprogramm Bolsa Família ausgebaut, das laut amtlichen Daten Millionen Menschen über die Armutsgrenze gehoben hat.

Mehr dazu steht hier.

Australien: Rekordsieg für die Sozialdemokratie

In Australien holte die Labor Party 2025 ihr historisch bestes Ergebnis und kann unter Premier Anthony Albanese mit absoluter Mehrheit weiterregieren. Die konservative Trump-nahestehende Opposition stürzt deutlich ab. Labor versprach im Wahlkampf bessere Klimapolitik, Investitionen in erneuerbare Energien, Entlastung bei Lebenshaltungskosten und Stärkung von Arbeitnehmerrechten – und bekam dafür ein klares Mandat.

Ähnlich wie in Australien waren auch in Kanada die Konservativen in den Umfragen weit vor ihren progressiven Mitbewerbern. Mit der aggressiven Politik Trumps gegenüber Kanada wendete sich jedoch das Blatt und die progressive Liberal Party konnte die Wahl in Kanada für sich entscheiden.

Mehr dazu hier.

Regionalwahlen in Finnland: Rechtspopulisten stürzten ab – die Linke legte zu

Am 13. April 2025 fanden in Finnland gleichzeitig Kommunal- und Regionalwahlen statt. Die Sozialdemokratische Partei (SDP) wurde landesweit stärkste Kraft, die Linke legte zu – während die rechtspopulistische Finns Party ein historisches Debakel erlebte und ihren Stimmenanteil fast halbierte. In zentralen Städten wie Tampere bauten Sozialdemokraten und Linke ihre Mehrheiten aus. Viele Wähler:innen nutzten die Wahl als Referendum gegen Kürzungspolitik und Rassismus.

Mehr dazu gibt es hier.

Norwegen: Sozialdemokraten gewinnen Wahlen und zeigen, dass Vermögenssteuern mehrheitsfähig sind

In Norwegen war die Vermögenssteuer 2025 eines der zentralen Wahlkampfthemen. Bei den Parlamentswahlen setzten sich am Ende jene Parteien durch, die die Steuer auf große Vermögen verteidigen und in der Vergangenheit erhöht hatten. Der sozialdemokratische Ministerpräsident Jonas Gahr Støre konnte im Amt bestätigt werden, der rot-grüne Block verfügt im neuen Storting erneut über eine Mehrheit.
Rund 12 Prozent der Bevölkerung, im Wesentlichen das reichste Zehntel, zahlen die Vermögenssteuer und finanzieren damit Milliarden für Gesundheit, Bildung und Infrastruktur. Norwegen zeigt damit, dass eine Vermögenssteuer technisch machbar, politisch mehrheitsfähig und mit hoher Beschäftigung und Wohlstand vereinbar sein kann.

Hier weiterlesen.

 

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USA: Rückschläge für Trump, Progressive gewinnen Wahlen

2025 war in den USA trotz Trump ein Jahr mit spürbaren Erfolgen für progressive Demokrat:innen. In New York City gewann der 34-jährige demokratisch-sozialistische Abgeordnete Zohran Mamdani die Bürgermeisterwahl und setzte sich klar gegen den parteilosen Ex-Gouverneur Andrew Cuomo und den Republikaner Curtis Sliwa durch. Mamdani wird der erste muslimische Bürgermeister der Stadt und der jüngste seit mehr als hundert Jahren. Er trat mit einem Programm an, das auf leistbares Leben zielt: Mietstopp für viele Wohnungen, den Mindestlohn auf 30 Dollar fast verdoppeln, kostenlose Busse, massive Investitionen in sozialen Wohnbau, städtische Supermärkte gegen hohe Lebensmittelpreise, universelle Kinderbetreuung und höhere Steuern für Millionäre und Konzerne.
Sein Sieg war Teil einer breiteren Welle demokratischer Erfolge am selben Wahltag, etwa den gewonnenen Gouverneurswahlen in Virginia und New Jersey, wo Kandidatinnen mit klarer Abgrenzung zu Trump und mit Schwerpunkten wie Abtreibungsrecht, leistbares Leben und funktionierende öffentliche Dienste antraten.

Mehr dazu steht hier.

Internationale Umfrage: Mehrheit will gerechte Besteuerung von Vermögen

Eine von Earth4All und Ipsos durchgeführte Umfrage in 17 G20-Staaten zeigt: 68 Prozent der Befragten befürworten eine Vermögenssteuer auf sehr hohe Vermögen, um größere Investitionen in Klima, Soziales und öffentliche Infrastruktur zu finanzieren. Rund 70 Prozent unterstützen zudem höhere Einkommensteuern für Topverdiener und höhere Unternehmenssteuern für große Konzerne. In Ländern wie Indonesien, Türkei, Indien oder Großbritannien liegt die Zustimmung teils deutlich über 70 Prozent.

Ein konkretes Konzept für eine globale Milliardärssteuer liegt bereits vor. Der Ökonom Gabriel Zucman hat für die G20 eine entsprechende Berechnung vorgelegt: Eine Abgabe von 2 Prozent auf sehr große Vermögen könnte weltweit Hunderte Milliarden Dollar pro Jahr für öffentliche Aufgaben einbringen. Zum Vergleich: Milliardär:innen zahlen heute im Schnitt nur rund 0,3 Prozent ihres Vermögens an Steuern.

„Nur Ja heißt Ja“: Immer mehr Länder setzen auf Zustimmungsprinzip im Sexualstrafrecht

2025 hat sich beim Sexualstrafrecht in Europa sichtbar etwas verschoben: Immer mehr Länder schreiben das Konsens- bzw. Zustimmungsprinzip gesetzlich vor. Sexuelle Handlungen sind demnach nur legal, wenn alle Beteiligten aktiv zustimmen. Entscheidend ist also nicht mehr, ob sich Betroffene „genug gewehrt“ haben, sondern ob Zustimmung vorlag. Neben Spanien, Schweden, Finnland und neun weiteren EU-Ländern zogen 2025 auch Frankreich und Norwegen nach. Kommendes Jahr könnte Österreich folgen – zumindest, wenn es nach der SPÖ geht. Mit dem „Nur Ja heißt Ja“-Prinzip will man im Endeffekt „das Selbstverständlichste auf der Welt auch im Gesetz widergespiegelt haben, nämlich dass sexuelle Handlungen einvernehmlich stattfinden sollen“, erklärt SPÖ-Justizministerin Anna Sporrer das Vorhaben.

Mehr dazu gibt es hier.

 

Weltweit: Erstmals mehr Strom aus Erneuerbaren als aus Kohle

Laut einer Analyse des Thinktanks Ember erzeugten erneuerbare Energien im ersten Halbjahr 2025 weltweit erstmals mehr Strom als Kohlekraftwerke. Wind-, Solar- und Wasserkraft legten kräftig zu, während Kohle weiter zurückging. Das ist ein wichtiger Kipppunkt: Je günstiger und verbreiteter erneuerbare Energien werden, desto schwieriger wird es politisch, Kohlekraft und fossile Subventionen zu rechtfertigen. Gleichzeitig zeigen Auswertungen von Ember und anderen Analyst:innen, dass dieser Punkt trotz der rückwärtsgewandten Klimapolitik der USA unter Trump erreicht wurde. Der globale Ausbau von Wind- und Solarenergie war also stark genug, um selbst gegen Widerstände großer fossiler Produzenten und Regierungen voranzukommen, die den Klimawandel leugnen oder kleinreden.

Alle Details dazu gibt es hier.

Solidarabgabe auf Flugtickets könnte Ende von HIV ermöglichen

Vergangenes Jahr hat Kontrast von einem möglichen Meilenstein in der Weltgesundheit berichtet: Ein neues Medikament namens “Lenacapavir” kann laut Studien nahezu alle HIV-Infektionen verhindern und muss nur zweimal im Jahr verabreicht werden. Doch damals verlangte der Pharmakonzern Gilead 20.000 Euro pro Dosis, auch heuer liegt der Preis in den USA immer noch bei etwa 12.000 Euro. Das ist vor allem für Menschen in armen Ländern ein Problem. Im September 2025 kündigte nun Unitaid – eine globale Gesundheitsinitiative – gemeinsam mit Gates Foundation an, dieses Medikament als Generikum um etwa 20 Dollar pro Dosis zur Verfügung zu stellen. Ab 2027 soll es in 120 Ländern erhältlich sein.

„Mit diesem Produkt können wir HIV nun besiegen“, sagte Carmen Perez Casas, strategische Leiterin für HIV bei Unitaid.

Das Geld für die Initiative kommt unter anderem von einer Solidarabgabe auf Flugtickets. Denn Unitaid finanziert sich seit seiner Gründung 2006 zu zwei Dritteln aus diesen Solidaritätsabgaben, die Frankreich als erstes Land eingeführt hat. 2025 startete eine neue Koalition aus acht Ländern (Frankreich, Kenia, Barbados, Spanien, Somalia, Benin, Sierra Leone und Antigua und Barbuda), die künftig eine Solidaritätsabgabe auf Premium-Flüge einheben wollen. Damit wollen sie für eine gerechtere Finanzierung globaler Bemühungen in den Bereichen Klimaschutz, Pandemievorsorge und nachhaltige Entwicklung sorgen.

 

All das passiert parallel zu Kriegen, Krisen, rechten Kampagnen und Social-Media-Alarmismus. Diese 10 Beispiele zeigen: Wenn Progressive gewinnen, umverteilen und in Klima, Pflege, Bildung und Infrastruktur investieren, verändert sich konkret etwas – lokal und global.
Kennst du weitere positive, progressive Entwicklungen? Dann teile sie: in den Kommentaren!

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Privatstiftungen sollten ursprünglich einem gemeinnützigen Zweck dienen, etwa in den Bereichen Soziales, Bildung oder Kultur. Doch heute sind sie vor allem ein beliebtes Werkzeug, um Vermögen zu sichern und Steuern zu vermeiden. Sie sind besonders beliebt bei den Reichsten der Reichen – auch weil sie kaum von den Steuerbehörden kontrolliert werden. Zitat: Privatstiftungen sind eine Rechtsform, die beinahe ausschließlich von den Reichsten der Reichen genutzt wird. 40 Prozent aller Privatstiftungen befinden sich im unmittelbaren Umfeld der 60 reichsten Familien. Sie werden von Superreichen benutzt, um ihr Vermögen vor Steuerbehörden zu verschleiern. Auch deshalb weil drei Viertel aller Privatstiftungen überhaupt noch nie von den Steuerbehörden kontrolliert worden sind. Stephan Pühringer
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Privatstiftungen sollten ursprünglich einem gemeinnützigen Zweck dienen, etwa in den Bereichen Soziales, Bildung oder Kultur. Doch heute sind sie vor allem ein beliebtes Werkzeug, um Vermögen zu sichern und Steuern zu vermeiden. Sie sind besonders beliebt bei den Reichsten der Reichen – auch weil sie kaum von den Steuerbehörden kontrolliert werden. Zitat: Privatstiftungen sind eine Rechtsform, die beinahe ausschließlich von den Reichsten der Reichen genutzt wird. 40 Prozent aller Privatstiftungen befinden sich im unmittelbaren Umfeld der 60 reichsten Familien. Sie werden von Superreichen benutzt, um ihr Vermögen vor Steuerbehörden zu verschleiern. Auch deshalb weil drei Viertel aller Privatstiftungen überhaupt noch nie von den Steuerbehörden kontrolliert worden sind. Stephan Pühringer
Privatstiftungen sollten ursprünglich einem gemeinnützigen Zweck dienen, etwa in den Bereichen Soziales, Bildung oder Kultur. Doch heute sind sie vor allem ein beliebtes Werkzeug, um Vermögen zu sichern und Steuern zu vermeiden. Sie sind besonders beliebt bei den Reichsten der Reichen – auch weil sie kaum von den Steuerbehörden kontrolliert werden. Zitat: Privatstiftungen sind eine Rechtsform, die beinahe ausschließlich von den Reichsten der Reichen genutzt wird. 40 Prozent aller Privatstiftungen befinden sich im unmittelbaren Umfeld der 60 reichsten Familien. Sie werden von Superreichen benutzt, um ihr Vermögen vor Steuerbehörden zu verschleiern. Auch deshalb weil drei Viertel aller Privatstiftungen überhaupt noch nie von den Steuerbehörden kontrolliert worden sind. Stephan Pühringer

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