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Schwarz-Blau: Unterbringung von Flüchtlingen soll teurer und schlechter werden

Schwarz-Blau: Unterbringung von Flüchtlingen soll teurer und schlechter werden

Foto: Unsplash/Joseph Rosales

Kathrin Glösel Kathrin Glösel
in Migration & Asyl, Schwarz-Blau
Lesezeit:2 Minuten
8. Januar 2018
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Geht es nach ÖVP und FPÖ, werden Flüchtlinge in Zukunft in Massenquartieren am Stadtrand untergebracht. Dabei zeigen alle Daten: Kleine, private Quartiere sind für den Staat nicht nur günstiger, sie bringen auch Integration.

Flüchtlinge in Massenquartieren jenseits der Stadtgrenzen – so will es FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus. Auch FPÖ-Vizekanzler Strache spricht sich für Großquartiere aus. Alles, Hauptsache „weg von den NGOs“  lautet die Devise.

Die FPÖ verschweigt jedoch die Nachteile von Massenquartieren: Abschottung erschwert Integration, das Bewältigen von Traumata und das Lernen der deutschen Sprache. Dazu kommt: Massenquartiere werden von Security-Firmen betrieben – die Betreuung der Flüchtlinge ist für sie ein Geschäft, die Menschen primär eine Einnahmequelle.

Private Unterkünfte: fördern Integration und kosten weniger

Kleinere Quartiere und Pflegefamilien haben viele Vorteile. Integration gelingt besser, wenn Menschen in einem normalen Umfeld leben, ÖsterreicherInnen und ihren Alltag kennen lernen und Deutsch lernen. Während die Massenunterkünfte Stress, Konflikt und Gewalt heraufbeschwören, wirken kleine, verteilte Unterkünfte präventiv gegen Aggression.

Außerdem kommen private Quartiere der öffentlichen Hand günstiger.

In Wien sind 68 Prozent der AsylwerberInnen in privaten Quartieren untergebracht. Sie kosten pro Person und Monat 280 Euro. Organisierte Unterkünfte sind wesentlich teurer – sie kommen auf 780 Euro monatlich pro Person. Das liegt daran, dass es andere Vorschriften und Voraussetzungen für das Personal dort gibt.

 

ÖVP und FPÖ wollen weniger (!) Integration

Jetzt behauptet FPÖ-Innenminister Kickl, Verfahren wären durch Massenquartiere „rasch abzuwickeln“ . Doch auch hier stimmt das Gegenteil: Es sind die Pflegefamilien und Gasteltern, die Behördenwege unterstützen und Bescheide beschleunigen.

Laut einer Umfrage machen sich 75 Prozent der Menschen in Österreich Sorgen, dass die Integration von MigrantInnen nicht gelingt. Doch alle Pläne von Schwarz-Blau arbeiten gegen Integration: Werden Flüchtlinge abgeschottet, findet keine Begegnung und kein Zusammenleben statt und auch der Start in den Arbeitsmarkt wird schwerer.

Die ÖVP-Staatssekretärin im Innenministerium sagt es auch ganz offen: Integration soll nicht gefördert werden, weil es später ein Hemmschuh für Abschiebungen sein könnte. Dass fehlende Integration in der Zwischenzeit einen Haufen Probleme für das Land mit sich bringt und den Flüchtlingen die Chance nimmt, in der Gesellschaft anzukommen, sagt sie nicht:

Die Staatssekretärin sagt’s offen: AsylwerberInnen dürfen nicht mehr privat untergebracht werden, weil die Nähe zur Bevölkerung der Integration dient und am Ende gar die Solidarität stärken könnte. https://t.co/qFHzYh9sVK pic.twitter.com/er9ckVNl54

— Valentin Schwarz (@v_schwarz) 3. Januar 2018

Zum Weiterlesen

Wie Unternehmen Profite in der Flüchtlingsarbeit machen (mosaik-blog.at)

Stadt will kleine Flüchtlingsquartiere (ORF.at)

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Privatstiftungen sollten ursprünglich einem gemeinnützigen Zweck dienen, etwa in den Bereichen Soziales, Bildung oder Kultur. Doch heute sind sie vor allem ein beliebtes Werkzeug, um Vermögen zu sichern und Steuern zu vermeiden. Sie sind besonders beliebt bei den Reichsten der Reichen – auch weil sie kaum von den Steuerbehörden kontrolliert werden. Zitat: Privatstiftungen sind eine Rechtsform, die beinahe ausschließlich von den Reichsten der Reichen genutzt wird. 40 Prozent aller Privatstiftungen befinden sich im unmittelbaren Umfeld der 60 reichsten Familien. Sie werden von Superreichen benutzt, um ihr Vermögen vor Steuerbehörden zu verschleiern. Auch deshalb weil drei Viertel aller Privatstiftungen überhaupt noch nie von den Steuerbehörden kontrolliert worden sind. Stephan Pühringer

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