Brasiliens Präsident Lula da Silva hat im Wahlkampf versprochen, sich für den Schutz des Amazonas und der indigenen Völker einzusetzen. Eineinhalb Jahre später zeigen sich erste Erfolge. Er hat das Budget des Umweltamts erhöht und dafür gesorgt, dass illegale Abholzung besser bekämpft wurde. Vor allem im Vergleich zur Politik seines rechtsextremen Vorgängers Jair Bolsonaro ging die Entwaldung deutlich zurück. Trotz dieser Erfolge steht Lula wegen des Einflusses mächtiger Lobbys und umstrittener Infrastrukturprojekte in der Kritik.
Zwei Fronten stoßen im Amazonas-Regenwald seit Jahren aufeinander. Indigene Völker auf der einen, große Industrieunternehmen auf der anderen Seite. Für die indigenen Menschen geht es um ihre Lebensgrundlage, für die Großunternehmen um Profite. Der Amazonas liegt zum größten Teil auf brasilianischem Gebiet und ist eines der artenreichsten Ökosysteme der Erde. Ein System, das sehr große Mengen CO₂ bindet und den Sauerstoff produziert, den wir zum Leben brauchen.
Eine große Verantwortung für die brasilianische Regierung, denn der riesige CO₂-Speicher ist in Gefahr. In den letzten Jahrzehnten wurden Teile des Waldes immer weiter zerstört. Viehzüchter, illegale Holzfäller und Bergbauunternehmen beuten die Fläche des Regenwaldes aus, um Gewinne zu machen. Dafür fällen oder roden die Unternehmen große Teile des Waldes. Die extreme Abholzung bringt laut Expert:innen schwere Folgen mit sich: Die Erderwärmung steigt, da der Wald weniger CO₂ binden kann, Pflanzen- und Tierarten sterben aus und indigene Familien verlieren ihr Zuhause.
Rechtsextremer Ex-Präsident Bolsonaro befeuerte jahrelang Regenwald-Abholzung
Der ehemalige Präsident Jair Bolsonaro war hauptverantwortlich für die massive Zerstörung des Regenwaldes der vergangenen Jahre. In seiner Amtszeit von 2019 bis 2022 nahm die Abholzung um 75 % im Vergleich zum vorherigen Jahrzehnt zu. Bolsonaro förderte vor allem die illegale Abholzung. Der rechtsextreme Politiker und ehemalige Militärhauptmann hat Regulierungsbehörden abgeschafft, die geltende Vorschriften und Kontrollen durchsetzen sollten. Er hat den Haushalt des Umweltministeriums gekürzt und Regierungsmitarbeiter:innen, die gegen die Regenwald-Abholzung kämpften, entlassen. Die Bilanz seiner Politik: die höchste Abholzung im Amazonasgebiet innerhalb eines Jahres in den vergangenen 15 Jahren.
Die Amtszeit von Bolsonaro ist zwar vorbei, um die Folgen der Umweltzerstörung unter seiner Leitung muss Lula sich jetzt kümmern.
Lula da Silva investiert in Amazonas-Schutz
Luiz Inácio Lula da Silva von der Arbeiterpartei Partido dos Trabalhadores ist seit Januar 2023 wieder Präsident von Brasilien. Diese Rolle hatte er bereits von 2003 bis 2011 inne. Damals konnte er bereits die Zerstörung des Amazonas einbremsen, Armut bekämpfen und einen Wirtschaftsboom schaffen.
Schon im Wahlkampf versprach der linke Ex-Präsident, dass die illegale Abholzung des Regenwaldes spürbar einzudämmen. Dieses Versprechen konnte er einhalten. Seit Lulas Amtsantritt wird deutlich weniger Wald zerstört.
Lula hat das Budget des brasilianischen Bundes-Umweltamt Ibama verdreifacht und die Überwachung des Amazonasgebiets verstärkt, um illegales Abholzen und illegale Viehhaltung zu unterbinden. Dafür wurden Arbeitsplätze im brasilianischen Umweltamt wiederhergestellt, die unter dem ehemaligen Präsidenten Bolsonaro abgebaut wurden.
Die jetzige Regierung hat zudem den Amazonas-Fonds zum Schutz des Amazonasgebietes wieder eingeführt. Dieses Förderungsprogramm umfasst 1,2 Milliarden Dollar und wurde ebenfalls unter der Vorgänger-Regierung ausgesetzt.
Zusätzlich zu diesen nationalen Maßnahmen bildete Lula Allianzen mit weiteren Amazonas-Staaten. Die “Belem-Declaration” wurde im August 2023 von den acht Amazonas-Staaten unterzeichnet. Die Staaten wollen mit dieser Zusammenarbeit den Regenwald erhalten und die Bewohner*innen schützen. Illegale Abholzung soll härter bekämpft und klimafreundliche Innovationen finanziert werden.
Kontroverse um Autobahn-Projekt bringt Lula aber auch Kritik ein
Im Amazonas gibt es zusätzlich zu dichtem Regenwald auch viele Rohstoffe und Bodenschätze, wie Erdöl, Erdgas und Gold. Zudem bietet der gigantische Wald sehr viel Fläche. Das lockt Unternehmen und Lobbyverbände aus der Agrar-, Öl- und Bauindustrie an. Großkonzerne, wie der US-amerikanische Nahrungsmittelkonzern Cargill roden den Wald, um dort Soja für europäische Tiernahrung anzubauen. Das Mineralölunternehmen Petrobras fördert im Amazons Erdöl, oft mit katastrophalen Auswirkungen auf die Umwelt. Diese Unternehmen erfreuen sich in den letzten Jahren an Rekordgewinnen, während die Hälfte der brasilianischen Landbevölkerung in Armut lebt.
Seit Jahrzehnten dominieren diese Industrien in Brasilien und beeinflussen weitreichend die Politik. Wichtiger Umweltschutz wird blockiert, umweltschädliche Projekte werden umgesetzt und indigene Völker verlieren vermehrt ihre Heimat. Von 2013 bis 2021 hat die Abholzung auf indigenen Gebieten um fast 130 % zugenommen. Damit die Unternehmen tiefer in den Regenwald vordringen können, sind neue asphaltierte Straßen zentral. Ein großes Straßenprojekt wird nun auch unter linker Regierungsführung umgesetzt.
Kritiker:innen aus der Wissenschaft werfen Lula daher vor, politisch einzuknicken – besonders deutlich wird das beim Ausbau der Asphalt-Bundesstraße BR-319. Diese soll mitten durch eines der letzten weitgehend unberührten Gebiete des Amazonas führen. Viele Straßen, die durch den Regenwald führen, sind nicht asphaltiert. Das führt vermehrt zu Unfällen beim Lieferverkehr, bei denen beispielsweise LKWs umfallen. Die Asphaltierung und der Ausbau von Straßen kann daher von wirtschaftlichem Vorteil sein.
Expert*innen aber warnen: Solche Infrastrukturprojekte öffnen Tür und Tor für illegale Abholzung, Gas- und Erdölausbeutung und das Eindringen in indigene Gebiete. Der Präsident soll laut Medienberichten für das Straßenprojekt eine Arbeitsgruppe aufgestellt und dabei das Umweltministerium bei dem Prozess ausgeschlossen haben.
Unter Lula fast 50 % weniger Abholzung
Trotz der Kritik und der Straßenbau-Vorhaben: Laut der Umweltministerin Brasiliens, Marina Silva ging die Abholzung stark zurück. Im Jahr 2023 wurde die Entwaldung um 49,8 % im Vergleich zum Vorjahr verringert. Der Schutz der indigenen Menschen war eines der Hauptanliegen von Lula und der Präsident ist dieser Verpflichtung nachgegangen. In Gebieten von indigenen Völkern wurde im Vergleich zum Vorjahr sogar 73 % weniger Regenwald abgeholzt.
Lulas Regierung hat eine Trendwende im Kampf für die Rettung des Amazonas eingeleitet. Das rasche Reduzieren der Rodung zeigt, dass es einen großen Unterschied macht, ob ein Rechtsextremer oder ein progressiver Politiker an der Macht ist. Um den Fortbestand des Amazonas zu sichern, muss Lula sich aber nicht nur gegen rechtsextreme Politiker durchsetzt, sondern auch gegen die mächtigen Wirtschaftslobbys.
Was meint ein Prof., der drei Dr.-Titel hat?
Alles klar, für euch dämliche Datensammler?
Er meint die SPÖ!
Klar: auch die anderen.
Aber ihr habt schon hier
mit dem Block begonnen,
uns zu kontrollieren. Tsss!
die spö könnte ja schon damit anfangen zb Wien auf 1 Mill Einwohner verkleinern warum tut sie das nicht Wien wächst wie eine arabische Großstadt und wird alle Jahre noch mehr Umweltsünder.es wird überall gebaut Wien hätte es ja selbst in der Hand .Man müsste Wien die Bedarfs Zuweisungen Streichen