Der unabhängige Ökonom Stephan Schulmeister analysiert das neue FPÖ-Wirtschaftsprogramm: Es ist voller Losungen, die dem neoliberalen Weltbild entsprechen und „eines ist ziemlich klar: Wenn ich Sozialausgaben deutlich senke, trifft das immer die sozial Schwächeren.“
[TRANSKRIPT] Das Wort Optimierung verwenden sie einfach statt des Wortes „Kürzungen“. Und wiederum geht es darum, dass das Programm völlig offen lässt, wer durch die Kürzungen wie getroffen wird. Wenn ich nur sage: Ich möchte die Sozialausgaben oder die Wirtschaftsförderung oder die Förderalismusförderung um soundsoviel Millarden senken, hält man sich sozusagen bedeckt, wen es dann wirklich treffen wird. Aber eines ist ziemlich klar:
Wenn ich Sozialausgaben deutlich absenke, trifft es immer die sozial schwächeren Schichten.
Das sind alles Losungen, die sag ich einmal, vereinfacht gesagt, diesem neoliberalen Weltbild entsprechen. Nichts kommt in dem Wirtschaftsprogramm der freiheitlichen Partei vor, was tatsächlich drückend ist. Das ist die Ungleichheit, die in den letzten 20 Jahren enormzugenommen hat. Und zwar sowohl bei Vermögen als auch in der Verteilung der Einkommen. Es ist die Problematik der Armutsbekämpfung. Es gibt keine konkreten Maßnahmen zur Bekämpfung der Armut. Die Instabilität der Finanzmärkte, die boomenden Aktienkurse, all das bleibt in diesen Wirtschaftsprogramm unerwähnt.
4 Mrd. Euro bei Sozialausgaben kürzen
Man möchte im Ausmaß von etwa vier Millarden Euro Sozialausgaben kürzen. Das nennen sie aber nicht die „Kürzung von Sozialausgaben“ sondern die „Optimierung“. Das klingt natürlich viel besser. Einen guten Eindruckt bekommt man von dem Programm, wenn man zunächst einmal die Überschriften betrachtet. Wir haben 14 Kapitel, 14 Überschriften. In denen kommen nur vor: Unternehmer, freies Unternehmertum.
Das Wort Arbeitnehmer taucht in keiner dieser Überschriften auf. Ähnliches gilt, für die von mir erwähnten, sozialen Probleme.
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Steuern für Superreiche 12%, 6329 Stimmen
12% aller Stimmen12%
6329 Stimmen - 12% aller Stimmen
Mehr Geld für Gesundheit 9%, 4763 Stimmen
9% aller Stimmen9%
4763 Stimmen - 9% aller Stimmen
Billigere Energie 8%, 4463 Stimmen
8% aller Stimmen8%
4463 Stimmen - 8% aller Stimmen
Billigere Mieten 7%, 3775 Stimmen
7% aller Stimmen7%
3775 Stimmen - 7% aller Stimmen
Besteuerung von Banken 7%, 3657 Stimmen
7% aller Stimmen7%
3657 Stimmen - 7% aller Stimmen
Mehr Geld für Bildung 7%, 3625 Stimmen
7% aller Stimmen7%
3625 Stimmen - 7% aller Stimmen
Mehrwertsteuer für Lebensmittel senken 6%, 3216 Stimmen
6% aller Stimmen6%
3216 Stimmen - 6% aller Stimmen
Steuersenkung für Beschäftigte 6%, 3153 Stimmen
6% aller Stimmen6%
3153 Stimmen - 6% aller Stimmen
Ausbau des öffentlichen Verkehrs 5%, 2736 Stimmen
5% aller Stimmen5%
2736 Stimmen - 5% aller Stimmen
Mehr Investitionen in den Klimaschutz 5%, 2508 Stimmen
5% aller Stimmen5%
2508 Stimmen - 5% aller Stimmen
Höhere Löhne 4%, 2315 Stimmen
4% aller Stimmen4%
2315 Stimmen - 4% aller Stimmen
Höhere Pensionen 4%, 2042 Stimmen
4% aller Stimmen4%
2042 Stimmen - 4% aller Stimmen
Landesweiter Ausbau der Kinderbetreuung 4%, 2041 Stimme
4% aller Stimmen4%
2041 Stimme - 4% aller Stimmen
Mehr öffentlichen Wohnbau 3%, 1737 Stimmen
3% aller Stimmen3%
1737 Stimmen - 3% aller Stimmen
Streichung der Förderung für E-Autos 3%, 1720 Stimmen
3% aller Stimmen3%
1720 Stimmen - 3% aller Stimmen
Mehr Fokus auf Integration 3%, 1690 Stimmen
3% aller Stimmen3%
1690 Stimmen - 3% aller Stimmen
Kürzere Arbeitszeiten 3%, 1569 Stimmen
3% aller Stimmen3%
1569 Stimmen - 3% aller Stimmen
Mehr Geld für Sicherheit 3%, 1506 Stimmen
3% aller Stimmen3%
1506 Stimmen - 3% aller Stimmen
Höheres Pensionsantrittsalter 2%, 848 Stimmen
2% aller Stimmen2%
848 Stimmen - 2% aller Stimmen
Förderung für KMUs / Betriebsgründung 1%, 711 Stimmen