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Die 6 peinlichsten Ausreden von Strache zu Fotos mit Rechtsextremen

Die 6 peinlichsten Ausreden von Strache zu Fotos mit Rechtsextremen

Foto: Screenshots, Fotomontage

Kathrin Glösel Kathrin Glösel
in Rechtsextremismus
Lesezeit:6 Minuten
24. Januar 2019
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Es kursieren zahlreiche Fotos von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache mit Rechtextremisten und Neonazis. Straches Ausreden: Die Fotos sind gefälscht. Sind sie echt, kennt er die Leute darauf nicht, waren es Jugendsünden oder Paintball. Hier sind alle seine Ausreden gesammelt – und die Fakten zu den Fotos!

Inhalt
1) 1980er: Strache bei Neonazi-Wehrsport im Wald – Nur Paintball-Spiele
2) 1989: Strache in Reihen neonazistischer „Wiking-Jugend“ – Vielleicht dabei – vielleicht auch nicht
3) 2007: Strache Ende der 1980er mit Neonazi-Gruß? – Habe nur drei Bier bestellt
4) 1990: In Passau mit Schreckschusspistole verhaftet – alles nur Jugendsünden
5) 2015: Strache beim Essen mit Rechtsextremisten? – Saß drei Sessel weit weg
6) 2015: Ein einschlägig bekannter Wirt – Kenne das Lokal gar nicht

1980er: Strache bei Neonazi-Wehrsport im Wald –  Nur Paintball-Spiele

Im Jahr 2007 tauchen Bilder auf, die junge Männer in Tarn-Uniformen und Schlagstöcken zeigen. Darunter auch Strache. Die anderen Männer auf den Bildern stammen aus der Burschenschafter-Szene. Unter ihnen auch Neonazis, zum Beispiel Andreas Thierry. Er wurde später wegen Wiederbetätigung verurteilt und nach seinem Umzug nach Deutschland ein NPD-Funktionär.

In den 1980er Jahren haben sie sich in Kärntner Wäldern getroffen. Sie wurden ideologisch geschult und haben sich für den Nahkampf vorbereitet. Auch das Schießen wurde geprobt, wenn auch mit Farbkugeln. Man hat sich „auf Auseinandersetzungen mit den Linken und das Überfallen von Asylantenheimen vorbereitet“.

Solche „Wehrsport-Übungen“ fanden auch in Niederösterreich statt. Der Neonazi Gottfried Küssel hat sie zwischen 1987 und 1992 in der Nähe von Langenlois veranstaltet.

Strache wird 2007 mit den Vorwürfen konfrontiert und relativiert: Er habe damals im Wald bloß Paintball gespielt. Als Beweis veröffentlicht die FPÖ selbst ein Foto – bloß: Es ist unvollständig. Ein Jahr später stellt sich heraus: Eine Person war ebenso weggeschnitten wie eine doppelläufige Schrotflinte, mit der die Truppe hantiert hatte.

Als die Süddeutschen Zeitung Strache 2017 auf die Bilder und die Wehrsport-Übungen anspricht, leugnet Strache sie nicht mehr. Er war damals dabei, aber er macht seine Rolle klein: Er sei einfach jung und neugierig gewesen.

1989: Strache in Reihen neonazistischer „Wiking-Jugend“ – Vielleicht dabei – vielleicht auch nicht

2007 taucht ein weiteres Foto auf. Es zeigt einen 20-jährigen Strache inmitten von Angehörigen der „Wiking Jugend“ auf einem deutschen Hinterhof in Fulda. Die „Wiking Jugend“ war eine neonazistische Jugendorganisation, der in ihrem etwa 40-jährigem Bestehen insgesamt etwa 15.000 Rechtsextremisten angehört haben. Die Angehörigen sahen sich als Nachfolger der NS-Organisationen Hitlerjugend und Bund Deutscher Mädel und als Kaderschmiede für Rechtsextremisten. 1994 wurde die Organisation verboten.

Der Politikwissenschaftler und Rechtsextremismus-Experte Hajo Funke erklärte, dass Angehörige der Wiking Jugend auch Kontakte zu österreichischen Gleichgesinnten gepflegt haben:

„Sicher ist, dass die Neonazis sehr enge Kooperationen hatten – mit Leuten wie Kühnen, Küssel oder Schimanek. In deren Umkreis war wohl zeitweise auch Strache, bevor er in seine heutige Rolle geschlüpft ist.“ (Hajo Funke, Politikwissenschaftler gegenüber „Österreich“, 2007)

1989 marschieren einige von ihnen in Fulda auf – offiziell, um gegen die Berliner-Mauer zu demonstrieren. Unter ihnen auch Heinz-Christian Strache. Die Männer singen auch die Nationalhymne des NS-Regimes – die auch Österreich und Dänemark als Teil des „Dritten Reichs“ besingt.

2007 gibt sich die FPÖ unwissend, ob es sich bei dem strammstehenden Mann auf dem Foto tatsächlich um Strache handelt: „Es kann sein, es kann aber auch nicht sein.“ Zunächst leugnet Strache, dabei gewesen zu sein. Wenig später gibt er aber zu, Kontakte zur „Wiking Jugend“ gehabt zu haben. Auch in Fulda war er dabei. Seine Erklärung: Die Marschierenden hätten humanitäre Ziele verfolgt.

Seit 1989 ist Strache Mitglied der FPÖ.

2007: Strache Ende der 1980er mit Neonazi-Gruß? – Habe nur drei Bier bestellt

Ende Jänner 2007 gerät die FPÖ-Parteizentrale in Aufruhr. Grund ist die Titelseite der Boulevard-Zeitung „Österreich“. Darauf zu sehen ist ein Foto von Strache, wie er Ende der 1980er Jahre bei einer Veranstaltung des Wiener Korporationsrings den sogenannten „Kühnen-Gruß“ zeigt. Dieser Gruß – drei gespreizte Finger mit der rechten Hand – war in diesen Jahren unter Neonazis verbreitet und diente ihnen als Erkennungszeichen. Benannt ist er nach dem deutschen Neonazi Michael Kühnen, der ihn Anfang der 1980er Jahre als Alternative zum Hitlergruß etablierte. Das mit Fingern geformte „W“ steht für „Widerstand“ gegen das demokratische System. Anders als in Deutschland ist er in Österreich nicht verboten.

Screenshot, oe24.at (26. Jänner 2007) (Bilder von Strache mit Rechtsextremen)
Screenshot, oe24.at (26. Jänner 2007)

Laut „Österreich“ galt Straches „Gruß“ Franz Radl, der ebenfalls auf dem Burschenschafter-Treffen war. Radl wurde 2012 wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung verurteilt. Er wurde beschuldigt Sticker mit NS-Propaganda vor Schulen verbreitet und eine Homepage für den Holocaust-Leugner Gerd Honsik betrieben zu haben.

Die Reaktionen der FPÖ auf das 2007 veröffentlichte Foto: Die damaligen FPÖ-Generalsekretäre Harald Vilimsky und Herbert Kickl behaupteten, es handle sich um den Gruß der „Südtiroler Freiheitskämpfer“ aus dem Jahr 1961, der „in die burschenschaftliche Tradition aufgenommen“ worden sei.

Strache hatte eine ganz andere Erklärung parat: Insgesamt könne er sich an die Geste nicht erinnern, aber vermutlich wollte er einfach „noch drei Bier oder noch drei G’spritzte“ bestellen.

1990: In Passau mit Schreckschusspistole verhaftet – alles nur Jugendsünden

Am 10. März 1990 veranstaltet die rechtsextreme Deutsche Volksunion (DVU) einen Aufmarsch. Strache ist zu diesem Zeitpunkt Anfang 20. Wieder singen Teilnehmer das „Deutschlandlied“ – mitsamt der verpönten, nationalistischen Strophen. Unter dem Rednerpult hängt die Reichskriegsflagge. Die Polizei nimmt vor Ort 11 Personen fest. „Ihnen wurde das Mitführen verbotener Gegenstände vorgeworfen„, schreibt die Süddeutsche Zeitung damals. Strache ist einer von ihnen. Er soll eine Schusswaffe bei sich gehabt haben.

Anlässlich der Nationalratswahl 2017 interviewt die Süddeutsche Zeitung den FPÖ-Spitzenkandidaten und spricht ihn auf seine rechtsextreme Vergangenheit an.

„Ich war ein Suchender, ich habe mir vieles angeschaut„, erklärt Strache. Der Pressesprecher stimmt seinem Chef zu: Jugendsünden seien das gewesen, harmlos.

2015: Strache beim Essen mit Rechtsextremisten? – Saß drei Sessel weit weg

2015 entstand ein Foto, das den FPÖ-Chef am Tisch mit rechtsextremen „Identitären“ zeigt. Dieses Foto kursierte letztes Jahr in den sozialen Netzwerken. Im Jänner 2019 zerrt Strache den Politik-Berater Rudi Fußi deshalb vor Gericht. Der Grund: Auch Fußi hat das Foto auf Twitter verbreitet. Strache fühlt sich in ein falsches Licht gerückt. Er behauptet, das Foto sei eine Fälschung – und will unterbinden, dass es weiter kursiert. Doch vor Gericht zeigt sich, dass Straches Ausrede falsch sind. Er saß tatsächlich zum gemeinsamen Essen mit „Identitären“ am Tisch. Sie waren auch durch ihre Kleidung als solche erkennbar.

Am Ende musste Strache zugeben, dass das Foto echt ist. Ab da versuchte der FPÖ-Chef zu relativieren: Dass er drei Sessel entfernt von den rechtsextremen „Identitären“ gesessen ist, zeige doch, dass er nichts mit ihnen zu tun hätte. Und überhaupt: Er beschäftige sich nicht mit diesen Leuten.

2015: Ein einschlägig bekannter Wirt – Kenne das Lokal gar nicht

Das Foto aus dem Dezember 2015 ist nicht nur wegen der Tischgemeinschaft interessant. Sondern auch, weil der Veranstalter ins Blickfeld rückt. Das Zusammentreffen von Heinz-Christian Strache mit Führungspersonen der „Identitären“ fand im Las Legas statt, einem sogenannten Biker-Lokal in der Südsteiermark. Das Lokal ist verrufen, das verraten Gäste-Bewertungen auf Trip Advisor: „Die bevorzugte Klientel ist dem rechten Lager zuzuordnen. Absolut untragbar.“ Oder: „Das Publikum scheint eher eine Versammlung der rechten Szene Südösterreichs zu sein als ein Biker-Treff.“ Der Wirt Werner Legat hat die Veranstaltung mit Heinz-Christian Strache und Mario Kunasek im Dezember 2015 selbst organisiert. Legat ist amtsbekannt. Er musste sich vor Gericht verantworten, weil er Demonstranten mit Pfefferspray attackiert und einen Mann mit einer abgesägten Schrotflinte bedroht hat. Zudem existieren Bilder, die ihn auf einem Motorrad mit Reichsadler und dem Abzeichen der SS-Totenkopf-Division zeigen.

Die Frage des Richters im Jänner 2019, ob Strache am besagten Abend im Lokal war, verneinte dieser:

„Ich war nie in dem Lokal, kenne das Lokal nicht und auch die Personen nicht“, erklärte Strache vor Gericht.

Diese Behauptung hielt der Wahrheit nicht stand. Denn Strache selbst hat am 14. Dezember 2015 ein Posting der Veranstaltung veröffentlicht, das ihn mit dem Wirt Legat zeigt. Strache nennt diesen in seinem Posting eine „Legende“. Er war also doch kein Unbekannter. Mittlerweile hat er das Posting gelöscht.

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Georg Plankenbuechler
Georg Plankenbuechler
25. Januar 2019 03:36

ich bin 1946 geboren. ab 1960 begann ich mit einer lehre als kfz.mechaniker. als unter 18-jaehriger hatte ich 4 wochen urlaubsanspruch. meine arbeitsstunde wurde schon im 2. lehrjahr an den kunden voll verrechnet also ein super gewinn fuer das unternehmen.ich machte in der gleichen firma meine facharbeiterpruefung und arbeitete danach als facharbeiter weiter in der firma bis 1968.
Als ich nach meinem 18.geburtstag (nach 4 jahren guter arbeit in der gleichen firma) einen urlaubsantrag ausfuellte machte mich der personalchef darauf aufmerksam das mein anspruch mit vollendeten 18. lebensjahr nur mehr 2 wochen ausmachen. ich durfte die zeit der verbesserung unserer politik stolz und mit freude mitmachen und muss mit bedauern feststellen das die momentane regierung alles zu vernichten versucht.

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In keinem Land der Eurozone ist Vermögen so ungleich verteilt wie in Österreich. Die reichsten 1 Prozent besitzen 41 Prozent des gesamten Vermögens, während die ärmere Hälfte Österreichs zusammen nur 3 Prozent des Vermögens besitzt. Der Großteil der Superreichen ist nicht durch harte Arbeit oder kluge Geschäftsideen zu Reichtum gekommen, sondern hat sein Vermögen geerbt. Auf diese gigantischen Erbschaften zahlen sie außerdem keinen Cent Steuern. Der Sozialökonom Stephan Pühringer argumentiert, dass diese Ungleichheit Gift für unsere Gesellschaft ist. Immer mehr Geld und Macht sind in der Hand von einigen wenigen konzentriert, während der Rest der Bevölkerung durch eigene Arbeit kaum mehr zu bescheidenem Wohlstand kommt. Zitat: Das Verhältnis zwischen Superreichen und dem Rest der Bevölkerung ist komplett aus dem Lot geraten. Gigantische Vermögen werden ohne jegliche Leistung oder Besteuerung vererbt. Das gefährdet den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Stephan Pühringer

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In keinem Land der Eurozone ist Vermögen so ungleich verteilt wie in Österreich. Die reichsten 1 Prozent besitzen 41 Prozent des gesamten Vermögens, während die ärmere Hälfte Österreichs zusammen nur 3 Prozent des Vermögens besitzt. Der Großteil der Superreichen ist nicht durch harte Arbeit oder kluge Geschäftsideen zu Reichtum gekommen, sondern hat sein Vermögen geerbt. Auf diese gigantischen Erbschaften zahlen sie außerdem keinen Cent Steuern. Der Sozialökonom Stephan Pühringer argumentiert, dass diese Ungleichheit Gift für unsere Gesellschaft ist. Immer mehr Geld und Macht sind in der Hand von einigen wenigen konzentriert, während der Rest der Bevölkerung durch eigene Arbeit kaum mehr zu bescheidenem Wohlstand kommt. Zitat: Das Verhältnis zwischen Superreichen und dem Rest der Bevölkerung ist komplett aus dem Lot geraten. Gigantische Vermögen werden ohne jegliche Leistung oder Besteuerung vererbt. Das gefährdet den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Stephan Pühringer
In keinem Land der Eurozone ist Vermögen so ungleich verteilt wie in Österreich. Die reichsten 1 Prozent besitzen 41 Prozent des gesamten Vermögens, während die ärmere Hälfte Österreichs zusammen nur 3 Prozent des Vermögens besitzt. Der Großteil der Superreichen ist nicht durch harte Arbeit oder kluge Geschäftsideen zu Reichtum gekommen, sondern hat sein Vermögen geerbt. Auf diese gigantischen Erbschaften zahlen sie außerdem keinen Cent Steuern. Der Sozialökonom Stephan Pühringer argumentiert, dass diese Ungleichheit Gift für unsere Gesellschaft ist. Immer mehr Geld und Macht sind in der Hand von einigen wenigen konzentriert, während der Rest der Bevölkerung durch eigene Arbeit kaum mehr zu bescheidenem Wohlstand kommt. Zitat: Das Verhältnis zwischen Superreichen und dem Rest der Bevölkerung ist komplett aus dem Lot geraten. Gigantische Vermögen werden ohne jegliche Leistung oder Besteuerung vererbt. Das gefährdet den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Stephan Pühringer

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