Die spanische Regierung verkürzt die Wochenarbeitszeit von 40 auf 37,5 Stunden – ohne weniger Gehalt. Zudem steigt der Mindestlohn um 50 Euro. Ein neues Gesetz schützt Arbeitnehmer auch vor Anrufen und E-Mails nach Feierabend.
Die kürzere Arbeitszeit soll für eine bessere Balance zwischen Beruf und Privatleben sorgen. Premier Pedro Sánchez und Arbeitsministerin Yolanda Díaz feiern die Entscheidung als großen Fortschritt. „Wir gewinnen das Wertvollste zurück: unsere Zeit“, sagte Díaz. Die Maßnahme gilt für alle Arbeitnehmer und soll die Produktivität nicht beeinträchtigen.
Laut Gewerkschaften könnten bis zu 12 Millionen Arbeitnehmer, darunter viele Frauen, von der Reform profitieren. Arbeitsministerin Yolanda Díaz nannte den Beschluss einen „historischen Tag“ und betonte, dass es die erste Arbeitszeitverkürzung in Spanien seit 40 Jahren sei. Die Maßnahme sei nicht nur eine wirtschaftliche Entscheidung, sondern ein wichtiger Schritt zur Modernisierung des Landes.
Spanien: Regierung erhöht Mindestlohn um 50 Euro & verkürzt Arbeitszeit
Neben der Arbeitszeitverkürzung steigt auch der Mindestlohn. Die Regierung erhöht ihn um 50 Euro auf 1.184 Euro brutto pro Monat. Das bedeutet ein Jahreseinkommen von 16.576 Euro. Mit dieser Erhöhung will die Regierung die Kaufkraft stärken und soziale Ungleichheit verringern.
Recht auf Nichterreichbarkeit: Arbeitgeber dürfen ihre Mitarbeiter nach Feierabend nicht kontaktieren
Ein weiterer wichtiger Punkt ist das neue Recht auf Nichterreichbarkeit. Arbeitgeber dürfen ihre Mitarbeiter nach Feierabend nicht mehr per Anruf, E-Mail oder Nachricht kontaktieren. Wer sich nicht daran hält, riskiert Strafen von bis zu 10.000 Euro. Damit soll sichergestellt werden, dass Arbeitnehmer ihre Freizeit ungestört genießen können.
Bevor die Reform in Kraft tritt, muss sie noch vom Parlament beschlossen werden. Die Regierung von Pedro Sánchez hat keine eigene Mehrheit, kann aber auf die Unterstützung kleiner Regionalparteien aus dem Baskenland und Katalonien hoffen. Besonders die katalanische Separatistenpartei von Carles Puigdemont könnte eine entscheidende Rolle spielen. Gelingt es Sánchez, genügend Stimmen zu gewinnen, könnten die neuen Regelungen bald Wirklichkeit werden.
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