Der italienische Senat hat die Immunität des ehemaligen Innenministers Matteo Salvini aufgehoben. Ein sizilianisches Gericht beschuldigt Salvini wegen seiner Flüchtlingspolitik des Amtsmissbrauchs und der Freiheitsberaubung. Jetzt drohen Chef der rechtsradikalen Lega bis zu 15 Jahre Haft.
Letztes Jahr war Matteo Salvini noch Innenminister, jetzt könnte er bald für eine lange Zeit hinter Gittern landen. Am Mittwoch hat der italienische Senat die Immunität des Chefs der rechtsradikalen Lega aufgehoben. Der Grund: Ein sizilianisches Gericht beschuldigt Salvini des Amtsmissbrauchs und der Freiheitsberaubung.
Der Fall „Gregoretti“
Das Schiff „Gregoretti“ hatte am 25. Juli vor der libyschen Küste 140 Schutzsuchende aus Seenot gerettet. Anstatt alle Passagiere des Schiffs an Land gehen zu lassen, erlaubte Matteo Salvini bloß einigen der Flüchtlinge aus medizinischen Gründen das Schiff zu verlassen. Darunter waren eine Hochschwangere und ihre Familie sowie 15 Minderjährige. Die restliche 116 Menschen mussten unter katastrophalen Bedingungen mehrere Tage an Bord des Schiffes ausharren. So gab es für die über hundert Menschen die am Schiff festsaßen nur eine einzige Toilette.
Dieses Schiff der italienischen Küstenwache, die Gregoretti, ließ Matteo Salvini als Innenminister Tage lang nicht in den Hafen. 116 Schutzsuchende wurden dabei ihrer Freiheit beraubt, sagt ein sizilianisches Gericht.
Matteo Salvini unberüht
Irgendeine Art von Fehlverhalten gesteht der ehemaligen Innenminister nicht ein. Im Gegenteil: Er stehe „erhobenen Hauptes“ und mit dem „ruhigen Gewissen jener“ da, „die ihr Land und ihr Volk verteidigt haben“, schrieb er auf Facebook. Das zuständige Gericht in Sizilien sieht das ganz anders. Sie sehen den Tatbestand von Amtsmissbrauchs und der Freiheitsberaubung erfüllt. Durch das Aufheben der Immunität von Matteo Salvini drohen ihm jetzt bis zu 15 Jahre Haft und eine bis zu achtjährige Sperre für politischen Aktivitäten.
Gerichtsverfahren statt Wahlsieg
Beschlossen wurde die Aufhebung der Immunität mit den Stimmen der Sozialdemokraten (PD), sowie der Fünf-Sterne-Bewegung, dem ehemaligen Koalitionspartner von Salvinis Lega. Letztes Jahr kündigte Matteo Salvini die Koalition, da er aufgrund seiner damaligen guten Umfragewerte darauf spekulierte Neuwahlen zu gewinnen. Dazu kam es jedoch nicht. Statt Neuwahlen auszurufen, schloss die Fünf-Sterne-Bewegung eine Koalition mit den Sozialdemokraten und ließen Salvini ins politische Out driften.
Vor der EU-Wahl gründeten die italienische Partei Lega eine neue rechtsextreme Fraktion im EU-Parlament. Die FPÖ ist mit dabei – ebenso wie die AFD aus Deutschland.
Zitat: Man darf seine Herkunft nicht vergessen. Bei mir ist es die Prägung als burgenland-kroatisches Kind, das erst später Deutsch gelernt hat, dazu das Arbeitermilieu, die bescheidenen Verhältnisse in Stinatz und in Favoriten. Daher kommt meine Zuwendung, meine Sympathie für die sozial Schwächeren. Man hat eine Verpflichtung sich zu engagieren, wenn man wie ich immer Glück im Leben gehabt hat. Willi Resetarits
Umfrage
Was wünschen Sie sich von der neuen Regierung?
Sie können maximal 7 Forderungen auswählen und ihre Abstimmung im Nachhinein ändern.
Steuern für Superreiche 12%, 5903 Stimmen
12% aller Stimmen12%
5903 Stimmen - 12% aller Stimmen
Mehr Geld für Gesundheit 9%, 4482 Stimmen
9% aller Stimmen9%
4482 Stimmen - 9% aller Stimmen
Billigere Energie 8%, 4190 Stimmen
8% aller Stimmen8%
4190 Stimmen - 8% aller Stimmen
Billigere Mieten 7%, 3527 Stimmen
7% aller Stimmen7%
3527 Stimmen - 7% aller Stimmen
Besteuerung von Banken 7%, 3442 Stimmen
7% aller Stimmen7%
3442 Stimmen - 7% aller Stimmen
Mehr Geld für Bildung 7%, 3375 Stimmen
7% aller Stimmen7%
3375 Stimmen - 7% aller Stimmen
Mehrwertsteuer für Lebensmittel senken 6%, 3013 Stimmen
6% aller Stimmen6%
3013 Stimmen - 6% aller Stimmen
Steuersenkung für Beschäftigte 6%, 2933 Stimmen
6% aller Stimmen6%
2933 Stimmen - 6% aller Stimmen
Ausbau des öffentlichen Verkehrs 5%, 2539 Stimmen
5% aller Stimmen5%
2539 Stimmen - 5% aller Stimmen
Mehr Investitionen in den Klimaschutz 5%, 2351 Stimme
5% aller Stimmen5%
2351 Stimme - 5% aller Stimmen
Höhere Löhne 4%, 2164 Stimmen
4% aller Stimmen4%
2164 Stimmen - 4% aller Stimmen
Höhere Pensionen 4%, 1921 Stimme
4% aller Stimmen4%
1921 Stimme - 4% aller Stimmen
Landesweiter Ausbau der Kinderbetreuung 4%, 1902 Stimmen
4% aller Stimmen4%
1902 Stimmen - 4% aller Stimmen
Mehr öffentlichen Wohnbau 3%, 1605 Stimmen
3% aller Stimmen3%
1605 Stimmen - 3% aller Stimmen
Streichung der Förderung für E-Autos 3%, 1591 Stimme
3% aller Stimmen3%
1591 Stimme - 3% aller Stimmen
Mehr Fokus auf Integration 3%, 1558 Stimmen
3% aller Stimmen3%
1558 Stimmen - 3% aller Stimmen
Kürzere Arbeitszeiten 3%, 1457 Stimmen
3% aller Stimmen3%
1457 Stimmen - 3% aller Stimmen
Mehr Geld für Sicherheit 3%, 1404 Stimmen
3% aller Stimmen3%
1404 Stimmen - 3% aller Stimmen
Höheres Pensionsantrittsalter 2%, 792 Stimmen
2% aller Stimmen2%
792 Stimmen - 2% aller Stimmen
Förderung für KMUs / Betriebsgründung 1%, 657 Stimmen
Zitat: Man darf seine Herkunft nicht vergessen. Bei mir ist es die Prägung als burgenland-kroatisches Kind, das erst später Deutsch gelernt hat, dazu das Arbeitermilieu, die bescheidenen Verhältnisse in Stinatz und in Favoriten. Daher kommt meine Zuwendung, meine Sympathie für die sozial Schwächeren. Man hat eine Verpflichtung sich zu engagieren, wenn man wie ich immer Glück im Leben gehabt hat. Willi Resetarits