Migration & Asyl

Brand im Flüchtlingslager Moria: Mindestens zwei Kinder sollen in den Flammen gestorben sein

Die Zustände im Flüchtlingslager in Moria auf der griechischen Insel Lesbos sind verheerend – nun melden griechische Medien einen großen Brand, der zumindest zwei Kindern das Leben gekostet haben soll. Daneben schwebt die Corona-Bedrohung über den Lagern.

Im Flüchtlingslager von Moria auf der griechischen Insel Lesbos ist am Montag ein Brand ausgebrochen. Dabei sollen zwei Kinder ums Leben gekommen sein. Sonstige Opferzahlen sind noch nicht bekannt. Ein Offizier der Feuerwehr sagte der Presse, die Ursache sei unklar – man geht nicht von Brandstiftung aus.

Die Feuerwehr hatte offenbar Schwierigkeiten, den Brand unter Kontrolle zu bringen, weil die Containerwohnungen im Lager so dicht gedrängt sind. Menschen versuchten in Panik, den Flammen zu entkommen – sind jetzt aber bereits wieder zurück ihm Lager. Der deutsche Europaabgeordnete Erik Marquardt (Grüne) ist vor Ort und berichtet:

Die Hölle von Moria

In und um das Camp von Moria leben gut 20.000 Menschen, fast 40 Prozent von ihnen sind Kinder. Ausgelegt war Moria einst für 3.000 Menschen. Und Moria hat sich inzwischen von einer Flüchtlingsunterkunft in ein Gefängnis verwandelt.. Die Menschen werden schlecht behandelt, die humanitäre Lage ist katastrophal. Solche Bedingungen wären leicht vermeidbar, aber die „Hölle von Moria“ ist Absicht – sie soll Flüchtlinge vor Europa abschrecken, sagen Helfer und Griechen.

Während sich alle Europäer wegen des Coronavirus voneinander fern halten, müssen hier 20.000 Menschen in einem Camp für 3.000 Menschen leben. Ärzte ohne Grenzen fordert daher die umgehende Evakuierung der EU-Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln. „Die entsetzlichen Lebensbedingungen in den überfüllten Hotspots auf den Inseln sind ein idealer Nährboden für COVID-19“, warnte die internationale Hilfsorganisation. Nachdem die erste Corona-Infektion auf Lesbos bei einer Griechin bestätigt wurde, ist es dringender denn je, die Menschen in eine sichere Umgebung zu bringen.

„Wir müssen realistisch sein: Es wäre unmöglich, einen Ausbruch in einem Lager mit Zuständen wie auf Lesbos, Chios, Samos, Leros oder Kos einzudämmen“, so Hilde Vochten, medizinische Koordinatorin der Projekte von Ärzte ohne Grenzen in Griechenland. „Bislang haben wir noch keinen glaubwürdigen Notfallplan zu Gesicht bekommen, mit dem sich die Menschen, die dort leben müssen, schützen und behandeln ließen.

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