Nirgends in der Euro-Zone ist die Ungleichheit bei Vermögen so groß wie in Österreich. Das zeigt eine Analyse des Momentum Instituts. Die reichsten 5 Prozent der Bevölkerung besitzen hierzulande mehr als die Hälfte des gesamten Netto-Vermögens. Die ärmere Hälfte der Bevölkerung besitzt dagegen nur 4 Prozent des gesamten Vermögens. Bisher war Österreich nach Lettland das zweit-ungleichste Land im Euro-Raum. Jetzt haben wir den bisherigen Spitzenreiter überholt.
Österreich ist das ungleichste Land der Euro-Zone – nirgends ist Vermögen so ungleich verteilt. Die obersten 5 Prozent besitzen 55 Prozent des Nettovermögens, das ist der höchste Wert im Euroraum. Die untere Hälfte der Haushalte kommt auf nicht einmal 4 Prozent. Auch beim Betriebsvermögen liegt fast alles bei den Reichsten: 95 Prozent gehören dem obersten Zehntel. Die neuen Zahlen der Europäischen Zentralbank, ausgewertet vom Momentum Institut, zeigen, wie weit die Schere zwischen Arm und Reich hierzulande auseinandergeht.

Besonders alarmierend: Die Ungleichheit nimmt nach oben hin weiter zu. Zwar liefert die EZB keine Daten zum obersten 1 Prozent, doch Studien zeigen, dass dort ein noch größerer Teil des Vermögens konzentriert ist.
Österreich hat höchste Ungleichheit der Euro-Zone – das gefährdet die Demokratie
Diese Vermögenskonzentration gefährdet nicht nur den sozialen Zusammenhalt, sondern auch die Demokratie. Wer viel besitzt, hat mehr Einfluss – auch auf die Politik. Wenn Superreiche große Summen an Parteien spenden, kann man davon ausgehen, dass diese Parteien Politik in ihrem Sinne machen. Indem Superreiche Geld an Medien spenden, können sie außerdem die öffentliche Meinung beeinflussen.
Ein Beispiel: Vermögenssteuern werden in Journalist:innen-Kommentaren in österreichischen Tageszeitungen überwiegend negativ beurteilt. Und das, obwohl sich eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung seit Jahren für Vermögenssteuern ausspricht. Laut Momentum Institut wären aber genau solche Steuern notwendig, um die Vermögensungleichheit zu verringern.
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