Bildung

Keine Schnelltests für Berufsschulen – Faßmann lässt Lehrlinge warten

Die nächste Panne an Österreichs Schulen. Wer an einer Berufsschule lernt, muss noch länger auf den Corona-Test warten. Denn das Ministerium hat Lehrlinge erst für die zweite Runde an Schnelltest-Lieferungen vorgesehen. Auch an den restlichen Schulen des Landes laufen die Tests holprig an.

„Wenn Bildungsminister Faßmann davon spricht, dass alle Schulen mit Test-Kits ausgestattet werden, meint er offensichtlich alle bis auf Berufs- und Landwirtschaftsschulen“, kritisiert die Vorsitzende der Österreichischen Gewerkschaftsjugend (ÖGJ), Susanne Hofer. Denn bei den groß angekündigten „Nasenbohr“-Corona-Tests hat das Ministerium auf die Berufsschulen vergessen. Sie sollen erst mit der zweiten Auslieferung zu den Lehrlingen kommen. Das kann aber noch einige Wochen dauern.

Als Grund für die Rückreihung gibt das Ministerium an, es gebe parallel laufenden Massentests, denn Lehrlinge werden in ihren Unternehmen regelmäßig getestet. Das sieht AK-Vorsitzende Renate Anderl anders: Es sei „keineswegs davon auszugehen, dass alle Lehrlinge sowieso automatisch im Betrieb getestet werden.“ Vor allem in kleineren Betriebe seien regelmäßige Tests selten. Dazu gehören Lehrlinge zur besonders exponierten Gruppe. „Lehrlinge haben im Betrieb zwangsläufig mehr Kontakte. Sie müssen daher unbedingt bei den Selbsttestungen an den Schulen berücksichtigt werden“, fordert Anderl.

„Logistisches Gesamtdesaster“

Einigen Berufsschulen halfen benachbarte Schulen aus, sagt Lehrervertreter Paul Kimberger der Kronenzeitung. Und dabei haben die auch mit dem Testchaos der Regierung zu kämpfen. „Es geht chaotisch zu“, kritisiert der Vertreter der ÖVP-nahen „Fraktion Christlicher Gewerkschafter“ (FCG) das Vorgehen der Regierung offen.

„Das ist ein einziges organisatorisches und logistisches Gesamtdesaster“, weiß der oberste Pflichtschullehrervertreter Österreichs.

Viel zu wenige Tests, Kits ohne Testflüssigkeit, oder gleich gar keine Tests kommen an Österreichs Schulen an. Die Zeitpläne wurden zuerst mehrmals verändert und dann trotzdem nicht eingehalten. Wie auch an den Berufsschulen sind an Kindergärten, Pflicht- und höheren Schulen viele Kinder und Jugendliche zur Betreuung vor Ort. An manchen Schulen sind es bis zu  80 Prozent der Schülerinnen und Schüler.

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