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Das sind die Nobelpreisträger 2022

Nobelpreis (Quelle: Pixabay)

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Kontrast Redaktion Kontrast Redaktion
in Wissen
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3. Oktober 2022
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Auch heuer wurden wieder sechs Nobelpreise vergeben: In den Bereichen Medizin, Physik, Chemie, Literatur, Wirtschaft und Bemühungen um Frieden. Hier ist die Liste der Gewinnerinnen und Gewinner 2022.

Nobelpreisträger 2022 – Übersicht

Medizin-Nobelpreis 2022 Paläogenetiker Svante Pääbo
Physik-Nobelpreis 2022 Physiker Anton Zeilinger, Alain Aspect und John F. Clauser
Chemie-Nobelpreis 2022 Carolyn R. Bertozzi, Morten Meldal, K. Barry Sharpless
Literaturnobelpreis 2022 Annie Ernaux
Friedensnobelpreis 2022 Ales Bjaljazki, Memorial, Center for Civil Liberties
„Wirtschaftsnobelpreis“* 2022 Daniel Kahneman, Vernon L. Smith

*Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften

Medizin-Nobelpreis 2022: Paläogenetiker Svante Pääbo

Svante Pääbo (* 20. April 1955 in Stockholm) ist ein schwedischer Mediziner und Biologe. Er gilt als Begründer der Paläogenetik. Diese ist ein Teilgebiet der Genetik und befasst sich mit der Analyse genetischer Proben fossiler, subfossiler und prähistorischer Überreste von Organismen. 1984 gelang ihm als Doktorand erstmals die Klonierung der DNA einer Mumie. In seiner weiteren wissenschaftlichen Laufbahn hat er sich auf evolutionäre Genetik spezialisiert. 1997 gelang es Pääbo und seinem Team, erstmals kleine Teile der DNA eines Neandertalers zu sequenzieren. Schon sein Vater, der Schwede Sune Bergström, hat den Medizin-Nobelpreis erhalten – vor genau 40 Jahren (1982).

Professor Svante Pääbo während eines Vortrags am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie (2019) zum Thema “A Neandertal Perspective of Human Origins.” (Foto: Wikipedia, CC BY 2.0)

Physik-Nobelpreis 2022: Anton Zeilinger, Alain Aspect, John F. Clauser

Der Nobelpreis für Physik geht heuer an den Franzosen Alain Aspect, den US-Amerikaner John F. Clauser und den Österreicher Anton Zeilinger für Forschung auf dem Gebiet der Quantenphysik. Zeilinger wurde besonders durch seine medienwirksamen Experimente zur Quantenteleportation bekannt. Dies trug ihm den Spitznamen „Mr. Beam“ ein. Ihm gelang 1997 die Teleportation – der Transport des Zustands eines Lichtteilchens. Seitdem ist er ein weltweit gefragter Mann. Inzwischen hat die Verschränkung von Informationsübertragung zwischen Teilchen – ohne Übertragungskanal – zwischen All und Erde über eine Distanz von 1.200 km geklappt.

Nobelpreis 2022 Anton Zeilinger
Anton Zeilinger im Jahr 2011 (Foto by Jacqueline Godany, Wikipedia CC BY-SA 2.5)

Chemie-Nobelpreis 2022: Carolyn R. Bertozzi, Morten Meldal & K. Barry Sharpless

Die drei Chemiker:innen Carolyn R. Bertozzi, Morten Meldal und K. Barry Sharpless erhielten den Nobelpreis für ihre Arbeiten an der Entwicklung von „Klick-Chemie“ (engl. click chemistry) und bioorthogonaler Chemie. „Klick-Chemie“ bezeichnet eine bestimmte Klasse von schnellen, zuverlässigen und umweltfreundlichen Reaktionen. Bei diesen Reaktionen lassen sich Moleküle wie Lego-Bausteine zusammenklicken.

Der Begriff bioorthogonale Chemie bezeichnet chemische Reaktion, die in lebenden Systemen auftreten kann , ohne systemeigene biochemische Prozesse zu stören. Der Begriff wurde 2003 von Carolyn R. Bertozzi geprägt. Das Konzept der bioorthogonalen Reaktion ermöglicht die Untersuchung von Biomolekülen wie z.B. Proteinen und Lipiden in Echtzeit in lebenden Systemen.

Literatur-Nobelpreis 2022: Annie Ernaux

Annie Ernaux ist eine französische Schriftstellerin, deren Werke autobiografisch geprägt sind. Sehr bekannt ist ihr Buch Les Années, das 2008 in Frankreich erschienen ist und 2017 als Die Jahre ins Deutsche übersetzt wurde. Annie Ernaux begann ihre literarische Karriere 1974 mit Les Armoires vides (Ausgeräumt), einem autobiografischen Roman. 1984 erhielt sie den Renaudot-Preis für ein weiteres autobiografisches Werk, La Place, eine autobiografische Erzählung, in der es um die Beziehung zu ihrem Vater und ihre Erfahrungen beim Aufwachsen in einer französischen Kleinstadt geht, sowie um den anschließenden Prozess des Erwachsenwerdens und der Abkehr vom Herkunftsort ihrer Eltern.

In ihrem Werk verbindet sie historische und individuelle Erfahrungen. Sie schildert den sozialen Aufstieg ihrer Eltern (La place, La honte), ihre Teenagerjahre (Ce qu’ils disent ou rien), ihre Ehe (La femme gelée), ihre leidenschaftliche Affäre mit einem osteuropäischen Mann (Passion simple), ihre Abtreibung (L’événement), die Alzheimer-Krankheit (Je ne suis pas sortie de ma nuit), den Tod ihrer Mutter (Une femme) und Brustkrebs (L’usage de la photo).

Friedensnobelpreis 2022:  Ales Bjaljazki, Memorial, Center for Civil Liberties

Der Friedensnobelpreis ging an den belarussischen Menschenrechtler Ales Bjaljazki, die russische Menschenrechtsorganisation Memorial und das ukrainische Center for Civil Liberties (CCL). Die Preisträger „haben sich in herausragender Weise für die Dokumentation von Kriegsverbrechen, Menschenrechtsverletzungen und Machtmissbrauch eingesetzt“, lautete die Begründung. „Gemeinsam zeigen sie die Bedeutung der Zivilgesellschaft für Frieden und Demokratie.“

„Wirtschaftsnobelpreis“ 2022: Daniel Kahneman, Vernon L. Smith

Der Sonderpreis für Wirtschaftswissenschaften wurde 1969 zum ersten Mal verliehen. Der Wirtschafts-„Nobelpreis“ ist streng genommen kein echter Nobelpreis, denn er geht nicht auf Alfred Nobels Testament zurück, sondern wurde erst nachträglich von der Schwedischen Reichsbank gestiftet :“in Gedenken an Alfred Nobel“. Der Anlass war der 300. Geburtstag der Bank.

2009 erhielt erstmals eine Frau, Elinor Ostrom, diesen Preis, 2019 mit Esther Duflo ein zweites Mal.

2022 wurden Daniel Kahneman udn Vernon L. Smith mit dem Preis ausgezeichnet. Beide haben psychologische Forschung betrieben. Kahnemann untersuchte, wie Menschen bei Unsicherheit Entscheidungen treffen. Smith hat Laborexperimente als Werkzeug zur Untersuchung von Marktmechanismen eingesetzt.

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In keinem Land der Eurozone ist Vermögen so ungleich verteilt wie in Österreich. Die reichsten 1 Prozent besitzen 41 Prozent des gesamten Vermögens, während die ärmere Hälfte Österreichs zusammen nur 3 Prozent des Vermögens besitzt. Der Großteil der Superreichen ist nicht durch harte Arbeit oder kluge Geschäftsideen zu Reichtum gekommen, sondern hat sein Vermögen geerbt. Auf diese gigantischen Erbschaften zahlen sie außerdem keinen Cent Steuern. Der Sozialökonom Stephan Pühringer argumentiert, dass diese Ungleichheit Gift für unsere Gesellschaft ist. Immer mehr Geld und Macht sind in der Hand von einigen wenigen konzentriert, während der Rest der Bevölkerung durch eigene Arbeit kaum mehr zu bescheidenem Wohlstand kommt. Zitat: Das Verhältnis zwischen Superreichen und dem Rest der Bevölkerung ist komplett aus dem Lot geraten. Gigantische Vermögen werden ohne jegliche Leistung oder Besteuerung vererbt. Das gefährdet den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Stephan Pühringer

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