Umwelt

Amsterdam verbannt Kreuzfahrtschiffe, weil sie Klimakiller sind

Foto: Unsplash Laura Thonne/bearbeitet

Der Gemeinderat von Amsterdam hat beschlossen, dass Kreuzfahrtschiffe nicht mehr im Zentrum der niederländischen Hauptstadt anlegen dürfen. Mit dieser Maßnahme soll die Zahl der Tourist:innen eingeschränkt und die Umweltverschmutzung reduziert werden, wie die Lokalpolitiker erklärten.

Nachdem mit Ende 2025 am Amsterdamer Flughafen Schiphol – unter anderem aus Umweltgründen – Privatjets und Nachtflüge verboten werden,  folgt in der holländischen Großstadt nun das nächste aufsehenerregende Verbot: Das zentrale Kreuzfahrtterminal am Fluss IJ in der Nähe des Hauptbahnhofs wird geschlossen. In den letzten Jahren haben dort jährlich über 100 Kreuzfahrtschiffe angelegt – damit ist jetzt Schluss.

Ampelkoalition verbietet Kreuzfahrtschiffe in Innenstadt

Mit 20 Millionen Besucher:innen pro Jahr gilt Amsterdam als Opfer des eigenen Erfolgs. Mit einer Einwohnerzahl von rund 920.000 kommen auf jeden Amsterdamer und jede Amsterdamerin demnach über 20 Tourist:innen jährlich. Dieser Massentourismus stellt für die Bevölkerung sowie die Umwelt eine große Belastung dar. „Kreuzfahrtschiffe passen nicht zu Amsterdams Aufgabe, die Zahl der Touristen zu reduzieren“, erklärte die Lokalpolitikerin Ilana Rooderkerk. Seit 2022 regiert eine Koalition aus der sozialdemokratischen Partij van de Arbeid, der grünen GroenLinks sowie der linksliberalen Partei D66.

Auch die Bürgermeisterin Femke Halsema kritisiert, dass viele Kreuzfahrtpassagiere nur „für ein paar Stunden losgelassen“ werden würden und sie dabei kaum Zeit für Museen oder einheimische Lokale hätten.

Solche Bilder soll es künftig nicht mehr geben: Die Stadt Amsterdam will Kreuzfahrtschiffe verbieten. Foto: Unsplash

1 Kreuzfahrtschiff so umweltschädlich wie 370.000 Autos

Neben der Einschränkung der Touristenströme soll mit dem Verbot auch die Luftverschmutzung verringert werden. Eine Studie von 2021 ergab, dass ein großes Kreuzfahrtschiff an einem Tag so viele Stickoxide ausstößt wie 30.000 Lastwagen – oder 370.000 Autos.

Ob alternative Anlegeplätze außerhalb des Stadtzentrums infrage kommen, ist derzeit noch offen. Die Stadtverwaltung hatte solche Optionen bereits länger geprüft, aber noch keine Entscheidung getroffen.

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