Nicht bös sein, aber

Feuerwehrschlauch statt Gießkanne

Wie schon vorige Woche sind wir auch diesmal wieder im Heiligen Land Tirol zu Gast. „Wenn sich bei uns das Klima wandelt, wird nicht getrödelt, sondern gehandelt!“, erzählt uns diesmal Toni, einer der führenden Heimatdichter aus der Axamer Lizum. Und da ist was Wahres dran: Seit Jahrzehnten treten die Tiroler Schützen mannhaft dem Klimawandel mit ganzen Batterien von Schneekanonen entgegen. Getreu dem alten Andreas-Hofer-Motto: „Mander, ’s ischt Zeit! A jede Pist’n g’hört beschneit!“

Ja – aber nicht nur den Klima-Widrigkeiten trat und tritt man hierzulande mannhaft entgegen, sondern auch der Pandemie. Denn als das Virus erfolgreich NIEMALS vom Kitzloch aus in ganz Österreich und halb Europa verbreitet worden war, wusste man auch mit den Touristenbeschränkungen bei Lockdowns kreativ umzugehen: „Die Engländer auf unsren Pisten war’n allesamt keine Touristen“, erzählt uns Toni stehgreifdichtend. „Das war’n Schilehrer aus Kent mit mittelmäßigem Talent! Sie wollten sich nicht amüsieren, sondern den Slalomlauf studieren!“

Um dann auch noch die alpine Herdenimmunität zu beschleunigen, eröffnete in Tirol nicht nur ein Möbelhaus nach dem anderen, sondern man schleppte auch höchst erfolgreich neue Virusvarianten im Rahmen von Jagdreisen aus Südafrika ein.

„Wir haben stets bei Tag und Nacht in Tirol ois richtig g’macht!“, fasst Toni, der Bergpoet, die Erfolgsbilanz seines Heimatlandes zusammen. Und wer immer alles richtig macht, der wird natürlich auch von unserer Regierung dafür belohnt.

Franz Hörl, Tiroler Hotelier, Liftkönig und so nebenbei auch noch Nationalratsabgeordneter der ÖVP, kassierte in den drei Corona-Jahren 1,5 Millionen Euro an Staatshilfen! Und das, obwohl er im ersten Seuchenjahr mehr Umsatz gemacht hatte als im Jahr davor. Natürlich meldeten sich sofort wieder einige Neider, die dem tüchtigen Franz diesen opulenten Einkommenszuwachs missgönnten.

Net bös sein, aber: Dauernd regt man sich darüber auf, dass die Regierung Energie- und sonstige Hilfen nach dem „Gießkannenprinzip“ verteilt. Da sollte man doch froh sein, dass man im Fall der Geldspritze für Herrn Hörl einmal nicht zum Kännchen, sondern gleich zum Feuerwehrschlauch gegriffen hat.

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