Asylwerber, die teure Smartphones geschenkt bekommen oder Supermärkte plündern ohne von der Polizei daran gehindert zu werden. Geschichten, die frei erfunden sind und dennoch wie Tatsachen im Netz geteilt werden. Solche Geschichten hetzen uns gegeneinander auf und heizen Wut und Gewalt an. Dabei ist es gar nicht schwer, Falschmeldungen im Internet zu erkennen. Wir haben die wichtigsten Tipps, wie du die Glaubwürdigkeit einer Nachricht überprüfen kannst.
Während früher große Zeitungen und Zeitschriften für die Richtigkeit von Nachrichten bürgten, werden Informationen heute wesentlich von Internet-Konzernen wie Facebook und Google verbreitet. Dort wissen LeserInnen oft nicht, woher die Geschichten stammen. Außerdem sortieren Facebook und Google ihre Nachrichten nicht nach Qualitätskriterien, sondern nach Klickverhalten und Reichweite. So kommt es, dass gut recherchierte, seriöse Artikel, neben Falschmeldungen als gleichwertige Nachrichten erscheinen.
Das kommt politischen Kräften entgegen, die Hass und Hetze im Netz verbreiten wollen. Umso größer ist die Verantwortung jedes und jeder Einzelnen, die Glaubwürdigkeit einer Meldung zu überprüfen. So kannst du Fakes und Falschmeldungen im Internet entlarven:
1. Wie verlässlich ist das Medium?
Der wichtigste Grundsatz: Medium ist nicht gleich Medium. Heute ist es nicht schwer, eine Webseite zu gestalten, die einen professionellen Eindruck macht. Aber es ist schwer, gut recherchierte Artikel zu publizieren. Während es viele Webmagazine gibt, die lesenswerte Inhalte schaffen, setzen andere auf reißerische Nachrichten, die häufig auf Falschmeldung beruhen.
Um die Quellen zu unterscheiden, lohnt sich ein Blick auf die Webseiten Mimikama oder Snopes. Beide Portale haben es sich zur Aufgabe gemacht, Falschmeldungen, Fakes und Hoaxes aufzudecken. Wenn man sich über die Verlässlichkeit und Qualität eines Mediums nicht im Klaren ist, kann es helfen, auf diesen Portalen nach den betreffenden Webmagazin zu suchen. Wird die Seite im Zusammenhang mit Falschmeldungen gefunden, ist Vorsicht geboten.
Eine weitere Möglichkeit, die Reputation einer Homepage online zu prüfen, ist Web of Trust (WOT), eine Bewertungsplattform für Webseiten. Das seit 2006 bestehende Projekt ermöglicht es, Webseiten nach Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit zu bewerten. Um die Wertung der Community abzufragen, brauchst du lediglich die Web-Adresse anzugeben. Die Nutzung von WOT mit Hilfe von Browser-Erweiterungen ist derzeit aus sicherheitstechnischen Gründen nicht empfehlenswert.
Außerdem hat die Plattform FPÖ-Watch unter dem Titel “Das ABC der unseriösen Quellen“ eine Liste ans Websites zusammengestellt, welche mehrfach mit rechter Hetze und/oder Falschmeldungen aufgefallen sind.
2. Inhalt gegenchecken
Wirkt der Inhalt eines Artikels fragwürdig, auch wenn die Überprüfung der Seite zu keinem aufschlussreichen Ergebnis geführt hat, kann bei Mimikama oder Snopes auch nach dem Inhalt selbst gesucht werden. Fake-Nachrichten-Seiten kopieren sich oft gegenseitig und schreiben Geschichten voneinander ab.
Eine weitere Möglichkeit den Inhalt zu überprüfen, ist Google News. So kannst du gut herausfinden, ob über die Nachricht auch in etablierten Medien berichtet wurde.
Außerdem klären die Medien-Watchblogs Kobuk und BILDblog über Falschmeldungen auf.
3. Bilder überprüfen
Manche Fakes und Falschmeldungen beziehen sich auf schwer überprüfbare Bilder. Fotos werden aus dem Zusammenhang gerissen oder mit Bildbearbeitungsprogrammen manipuliert.
Google bietet zur Überprüfung solcher Bilder ein praktisches Tool an. Die Bildersuche ermöglicht Fotos nicht nur anhand von Stichwörtern zu finden, sondern auch anhand eines Bildes. So kann man sehen, ob das Foto bereits in anderen Zusammenhängen veröffentlicht wurde. Außerdem werden ähnliche Bilder angezeigt, wodurch auch Manipulationen zum Vorschein kommen.
Die sogenannte Reverse Bildersuche kann man entweder über die kleine Kamera bei der Bildsuche starten oder mit dem Kontextmenü des Google Browsers Chrome.
Wer die Google Bilder-Suche mobil durchführen will, kann auf diese Webapp von ctrlq.org setzen.
Yandex, der russische Marktführer bei Suchmaschinen, bietet einen ähnlichen Service. Hier werden teilweise andere Resultate als bei Google gefunden.
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3sat: Das manipulierte Bild – Es war noch nie so leicht Medienprodukte zu fälschen
Ich weiss, dass es sich um Falschinformation handelt, wenn mir jemand erklären möchte, was ich wie und wo zu prüfen habe. Ich weiss wie man denkt.
Etablierte Medien My Ass!
Bitte nehmt einen Teil des Artikels aus dem Netz – Web Of Trust verteilt Spyware und verkauft Nutzerdaten. Dazu gibt es einen Chaos Computer Congress Vortrag vom letzten Dezember [1] sowie einen Fernsehbericht im ersten deutschen Fernsehn von Panorama [2].
[1]: Andreas Dewes und Svea Eckert, “Build your own NSA”. Vortrag beim 33. Chaos Computer Congress, Dezember 2016. URL: https://fahrplan.events.ccc.de/congress/2016/Fahrplan/events/8034.html , Abruf: 16.12.2017 11:50.
[2]: Svea Eckert, Jasmin Klofta und Jan Lukas Strozyk: “Nackt im Netz: Auch intime Details von Bundespolitikern im Handel”. Bericht bei Panorama, November 2016. URL: http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2016/Nackt-im-Netz-Intime-Details-von-Politikern-im-Handel,nacktimnetz110.html , Abruf: 16.12.2017 11:55.
Vielen Dank für den Hinweis. Ich habe jetzt noch genauer darauf hingewiesen, dass die Browsererweiterung von WOT nicht empfehlenswert ist. Die Webseite von WOT eignet sich aus meiner Sicht dennoch für den Check von Webseiten.
Spiegel-onlie.de ist inzwischen bekannt für Fake News Syrien Berichterstattung, etc