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Kein Mensch müsste hungern: Wie Milliardäre den Welthunger beenden können

Welthunger

Fotos: TED Conference (CC BY-NC 2.0), National Museum of American History Smithsonian Institution (CC BY-NC 2.0) & Unsplash+

Ghassan Seif-Wiesner Ghassan Seif-Wiesner
in Verteilungsgerechtigkeit
Lesezeit:5 Minuten
16. Mai 2024
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In einer Welt, in der Luxusyachten auf den Meeren unterwegs sind und Weltraumreisen ein neues Hobby für Milliardäre, bleibt der Welthunger trotzdem bittere Realität. Denn während Millionen von Menschen täglich ums Überleben kämpfen, werfen Superreiche wie Elon Musk und Jeff Bezos mit astronomischen Summen um sich. Dabei könnten sie jederzeit den Welthunger beenden. Die NGO Oxfam hat berechnet, wie das funktionieren würde. 

Hunger bekämpfen: konkrete Pläne gibt es schon lange

Elon Musk wurde 2021 von dem UN-Experten David Beasley aufgefordert, etwas Sinnvolles mit seinem riesigen Vermögen zu machen. Er könnte damit doch einfach den Welthunger bekämpfen. Dieser erklärte sich in der Folge bereit, 6 Milliarden US-Dollar zu investieren. Darauf sagte Beasley, dass:

„… sechs Milliarden US-Dollar den Welthunger nicht lösen, aber geopolitische Instabilität und Massenmigration verhindern könnten und 42 Millionen Menschen am Rande des Hungers retten.“

Er schlug Musk einen konkreten Plan vor: So sollten in das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen 3,5 Milliarden Dollar für Lebensmittel und deren Lieferung investiert werden. Zwei Milliarden Dollar waren für Lebensmittelgutscheine und Bargeld vorgesehen. Und weitere 700 Millionen Dollar für länderspezifische Programme. 400 Millionen Dollar wurden für das globale Management eingeplant. 42 Millionen Menschen könnten so vor einer Hungersnot gerettet werden.

Das meiste Geld würde an die Demokratische Republik Kongo gehen, wo 6,7 Millionen Menschen in einer humanitären Notlage leben. Das heißt, diese Menschen sind mit extremer Nahrungsmittelknappheit, akuter Unterernährung, übermäßig hohen Krankheitsraten und einem schnell steigenden Risiko hungerbedingter Todesfälle konfrontiert. Ähnliche Zustände gibt es in vielen anderen Ländern wie Afghanistan, Jemen, Äthiopien und weiteren 39 Staaten. Mit dem Geld könnten die Menschen in diesen Ländern ein ganzes Jahr ernährt werden.

Trotz des vorgelegten Plans überwies Musk das Geld nie an das „Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen“. Er spendete aber tatsächlich 6 Milliarden Dollar. Jedoch nur an seine eigene Wohltätigkeitsorganisation. Sind Musk’s Spenden also in Wahrheit nur ein Trick zur Steuervermeidung?

 

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Der Klimawandel verschärft die Hungerkrise

Trotz jahrelanger Versprechen der Staats- und Regierungschefs, den Hunger bis 2030 zu beenden, ist bis heute nicht viel passiert. Die weltweite Hungerkrise verschlimmert sich weiter, anstatt sich zu verbessern. Denn der Klimawandel führt zu immer mehr Naturkatastrophen, diese zu Ernteausfällen und Einkommensverlusten, was zu einer Verschärfung der Situation in den betroffenen Ländern führt.

Die Corona-Pandemie hat zusätzlich eine schwere Rezession und Arbeitslosigkeit ausgelöst – was laut UNICEF zu einem weiteren Anstieg der Kinderarmut und Hunger führt. Der Exportrückgang durch den Krieg in der Ukraine verschärft dazu die Nahrungsmittelknappheit in vielen Regionen und treibt zusätzlich die Preise hoch. Das ist besonders für krisengeplagte Staaten in Afrika und Ländern wie dem Jemen und Afghanistan verheerend. Superreiche könnten das mit dem Einsatz eines geringen Teils ihres Vermögens ändern. Doch sie wollen nicht.

Aktuelle Schätzungen von Oxfam gehen davon aus, dass in diesem Jahr etwa 23 Milliarden Dollar nötig wären, um die Bedürfnisse von Menschen zu decken, die unter extremen Hunger und akuter Unterernährung leiden müssen. Grundlage für diese Berechnung sind die Daten von OCHA, dem Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten.

Milliardäre könnten Welthunger beenden und wären immer noch superreich

Jeff Bezos hat laut aktuellen Zahlen ein Vermögen von über 205 Milliarden US-Dollar. Wenn er 23 Milliarden davon abgeben würde, wäre er mit 182 Milliarden US-Dollar immer noch der drittreichste Mensch der Welt. Noch vor Mark Zuckerberg, der derzeit ein Vermögen von 167,1 Milliarden US-Dollar besitzt.

Wenn Elon Musk 23 von seinen 191 Milliarden US-Dollar investieren würde, hätte er noch 168 Milliarden. Er wäre also immer noch einer der reisten Milliardäre auf unserem Planeten und hätte gleichzeitig den extremsten Welthunger zumindest für ein Jahr beendet. Doch während täglich Menschen leiden und unter den schlimmsten Bedingungen leben müssen, entscheiden sich Superreiche dafür, nichts am Status quo zu ändern. Die massive Ungleichheit wird weltweit immer größer.

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Ernst Dorfner
Ernst Dorfner
22. Mai 2024 13:33

Das Geld entsteht durch Verschuldung
Geld kann den Hunger nicht stillen. Das wussten schon der Siouhäuptling, der meinte, dass man Geld nicht essen kann. Geld muss in Arbeitsplätze investiert werden, um zuerst einmal Ess-bzw. Konsumierbares zu erzeugen, das dann mit dem damit bezahlten Löhnen gekauft wird. Wobei mit dem heute verdienten investierten Geld die schon fertigen und gestern erzeugten Produkte, mit bezahlt werden.p
Dies hat schon Rosa Luxemburg (Theorie dervAkkumulation. Kap. 9 ) im Gegensatz zu Marx erkannt, der vergeblich nach der Herkunft des Gelds für den Mehrwert :0suchte.
Auch Andi Babler sollte sich dringend mit diesen Einsichten befassen. Sie bilden die Basis der Sozialpartnerschaft, in der im Zusammenspiel der Gewerkschaften mit dem Kapital von diesem von Periode zu Periode höhere Löhne verlangt und auch bezahlt werden, mit denen nun aber die schon fertigen Güter der Vorperiden heute mit Profit verkauft werden können, da sie noch mit niedrigeren Löhnen erzeugt wurden.
Hierin findet sich die Erklärung der Marxschen Metamorphose, wie aus Geld mehr Geld wird. Dazu müssen von Periode zu Periode zu. höhere Löhne gezahlt werden, mit denen immer die noch mit niedrigeren Löhnen erzeugten Güter der Vorperioden mit Mehrwert verkaufen können. Damit erfüllt sich der Zweck der Sozialpartnerschaft, so lange die Wirtschaft noch wachsen kann. Das könnte der SPÖ dienlich sein, nicht aber unbedingt den Grünen wenn sie es wirklich ernst nehmen mit der Reduzierung des Verbrauchs an natürlichen Ressourcen.
Meine Wahlentscheidung hängt an einer ernsthaften Auseinandersetzung mit diesen Einsichten
Ernst Dorfnet

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