Donald Trump machte in seiner neuen Regierung einen christlichen Fundamentalisten, dem die Polizei Vergewaltigung vorwirft, zum Verteidigungsminister, einen Verschwörungstheoretiker und Impf-Gegner zum Gesundheitsminister und eine Waffennärrin – die von der Rüstungslobby bezahlt wird – zur Heimatschutz-Ministerin.
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James David „JD“ Vance: Vom Trump-Kritiker zum Vizepräsident der USA
Der 40-Jährige wuchs in einer Arbeiterfamilie auf und hat durch ein Stipendium Jura an der Eliteuniversität Yale studiert. Vance veröffentlichte 2016 ein autobiografisches Buch mit dem Titel „Hillbilly Elegy“. Dieses beschäftigt sich mit seiner Familie und ihren sozialen und ökonomischen Problemen. Vance galt lange als entschiedener Kritiker Trumps. Er kritisierte vor allem die feindliche Rhetorik gegenüber Einwanderern und die oftmals populistischen Versprechen, die Trump nie einhalten würde.
In den vergangenen Jahren kam es allerdings zu einem Gesinnungswechsel. Vance wurde innerhalb weniger Jahre vom Kritiker zum Vizepräsidenten von Trump. Seitdem verbreitet er selbst rassistische Aussagen über Migrant:innen und zweifelt den menschengemachten Klimawandel an.
Pete Hegseth: ein TV-Moderator als US-Verteidigungsminister
Er war Soldat im Irak und in Afghanistan und als Fox-News-Moderator tätig. Erfahrung in Regierungsarbeit bringt er aber nicht mit. Aufgrund eines christlich-nationalen Tattoos wurde er nicht zur Angelobung von Präsident Biden zugelassen. Konkret ging es um einen Schriftzug auf seinen Arm. Denn dort steht „Deus Vult“. Das ist lateinisch für „Gott will es“ – Ein Schlachtruf der Kreuzzüge und ein beliebtes Motiv der extremen Rechten. Etwa den White Supremacists. Er will vor allem eine angeblich „woke“ Armeeführung reformieren. Gegen ihn werden auch Vergewaltigungsvorwürfe erhoben. Bereits zu Beginn seiner Amtszeit gibt es einen Skandal: Hegseth soll Militärpläne zu Angriffen auf die Huthi-Miliz im Jemen in einem Gruppenchat über die App Signal auch mit seiner Ehefrau Jennifer und anderen Personen geteilt haben. In die Chatgruppe ist aber auch versehentlich der Chefredakteur des Magazins The Atlantic, Jeffrey Goldberg, hinzugefügt worden.
Pam Bondi: Trump machte seine Anwältin zur Justizministerin
Nachdem Matt Gaetz wegen Vorwürfen zu seinem Drogenkonsum und sexuellen Vergehen mit Minderjährigen absagen musste, machte Trump seine Anwältin zur Justizministerin. Sie hat ihn während seines Amtsenthebungsverfahrens verteidigt und tritt regelmäßig im extrem konservativen Fernsehsender Fox News auf.
Robert F. Kennedy Jr.: vom Impf-Gegner zum Gesundheitsminister
Der Sohn des ehemaligen Justizministers Robert F. Kennedy und Neffe von Präsident John F. Kennedy, wurde in den vergangenen Jahren vor allem als Impf-Leugner und Verschwörungstheoretiker bekannt. Er behauptete, dass Impfungen zu Autismus führen und WLAN Krebs verursacht. Nach eigenen Aussagen soll ein Wurm Teile seines Gehirns gefressen haben. Bei der US-Wahl 2024 trat er als unabhängiger Kandidat an, zog sich aber zurück und unterstützte Donald Trump.
Kristi Noem: Abtreibungsgegnerin und Heimatschutz-Ministerin
Die Gouverneurin von South Dakota ist Abtreibungsgegnerin und Waffen-Befürworterin. Sie weigerte sich, Maßnahmen während der Covid-Pandemie umzusetzen. Bis bekannt wurde, dass sie ihren Hund erschossen hat, weil er „unerziehbar“ gewesen sei, galt sie als mögliche Vizepräsidentin. Ihre Hauptaufgabe ist es, Trumps Plan umzusetzen, Millionen Migranten zu deportieren.
Chris Wright: Chef von Ölkonzern als Energieminister
Der Chef eines Fracking-Unternehmens befürwortet die intensive Förderung von Erdöl und Erdgas, insbesondere durch die umstrittene Fracking-Methode. Wright soll vor allem die Klimaschutzmaßnahmen der Biden-Regierung zurücknehmen.
Linda McMahon: Ex-Chefin des World Wrestling Entertainments ist zuständig für das Bildungsministerium
Die Ex-Chefin des World Wrestling Entertainments leitete das Pro-Trump-Wahlkomitee. Als Vorsitzende des America-First-Instituts förderte sie konservative Bildungsreformen, wie das Verbot „unpatriotischer“ Inhalte und mehr Hausunterricht für Schüler:innen sowie mehr religiöse Schulen.
Tulsi Gabbard: Koordinatorin der Geheimdienste
Die Ex-Kongressabgeordnete aus Hawaii und frühere Demokratin ist inzwischen Trump-Anhängerin. Sie wurde verdächtigt, russische Agentin zu sein, da sie immer wieder russische Propaganda wiederholt und weiterverbreitet. Trotzdem koordiniert sie jetzt die US-Geheimdienste.
Tom Homan: Befürworter von Massendeportationen, ist zuständig für Grenzschutz
In Trumps erster Amtszeit stand der Polizist und Grenzschutzbeamte zeitweise an der Spitze der Zoll- und Grenzschutzbehörde. Er ist in Trumps Kabinett für den Grenzschutz verantwortlich und soll dessen Plan von „Massendeportationen“ von Migranten umsetzen. Er ist dafür verantwortlich, dass 5.500 Kinder von Migranten 2018 von ihren Eltern getrennt wurden. Bis heute konnten rund 1.400 von ihnen nicht wieder mit ihren Familien zusammengeführt werden.
Marco Rubio: US-Außenminister steht für „America First“
Von 2011 bis 2025 war Rubio republikanischer Senator für Florida im US-Senat – jetzt ist er Außenminister. Er gilt als großer Kritiker von China und Kuba. Rubio passte seine politischen Aussagen an Trumps Wahlversprechen an, vor allem, wenn es um „America First“ geht. So betonte er, dass die USA in der Vergangenheit oft globale Interessen über nationale Interessen stellte. Rubio zweifelt den menschengemachten Klimawandel ebenfalls an.
Scott Bessent: Finanzminister ist verantwortlich für Trumps Zollpolitik
Bessent ist Milliardär und war Trumps Wirtschaftsberater während des Wahlkampfs. Er mobilisierte dabei Spenden in Millionenhöhe. Bessent selbst war Anfang der 2000er noch Unterstützer der Demokraten. Er spendete Geld für Al Gore, Hillary Clinton und Barack Obama. Erst 2016, mit Trumps erster Amtszeit, wandelte er seine Position und spendete eine Million Euro an Trump. Als Finanzminister ist er zuständig für die Umsetzung von Trumps Zollpolitik.
Doug Burgum: Multimillionär als Innenminister
Von 2016 bis 2024 war Burgum Gouverneur des US-Bundesstaats North Dakota. Er verkaufte das Software-Unternehmen „Great Plains Software“ 2001 an Microsoft und bekam dann einen hohen Posten bei Microsoft. Burgum kandidierte auch selbst bei der Präsidentschaftswahl und investierte rund 12 Millionen Euro aus seinem eigenen Vermögen, ehe er das Rennen beendete und sich Trumps Kampagne anschloss.
Seiner Meinung nach sollen die USA ihre Öl- und Gasressourcen weiter ausbeuten. Zudem äußerte er Bedenken bezüglich erneuerbaren Energien. Zudem fördert die USA Erdgas und Erdöl vor allem mit dem sog. Fracking (hydraulic fracturing). Fracking hat viele negative Auswirkungen auf Umwelt, Gesundheit und Klima, beispielsweise durch Luft- und Wasserverschmutzung, sowie durch den Einsatz von Chemikalien und Giftstoffen.
Howard Lutnick: Krypto-Fan und CEO als Handelsminister
Lutnick ist Geschäftsführer eines der größten Finanzunternehmen mit dem Namen Cantor Fitzgerald. Elon Musk sprach sich für den CEO als Handelsminister aus, da dieser laut Musk “wirklich einen Wandel vollbringen“ würde. Er spricht sich ebenfalls für Importzölle aus. Zudem ist er ein Anhänger von Kryptowährungen. Sein Unternehmen verwaltet die Kyptowährung “Tether”.
Sean P. Duffy: vom Reality TV-Star zum Verkehrsminister
Auch der ehemalige Reality-TV-Star und Ex-Kongressabgeordneter ist seit 2019 als Moderator für Fox News tätig.
Dieser Artikel wurde am 26.11.2024 veröffentlicht und am 13.06.2025 aktualisiert.
Warum ist das für Sie ein Gruselkabinett? Weil Sie damit nicht einverstanden sind? Bitte um Aufklärung. Danke vielmals