Der Ökonom Gabriel Zucman stellt ein Konzept vor, das Milliardäre weltweit in die Pflicht nimmt: Eine Mindeststeuer von 2 Prozent auf ihr Vermögen. Diese Maßnahme könnte jährlich zusätzliche 250 Milliarden US-Dollar in die Staatskassen spülen. Zum Vergleich: mit nur 23 Milliarden Dollar jährlich müsste kein Mensch mehr an Hunger leiden. Auch die G20-Staaten sind sich jetzt erstmals einig und wollen enger zusammenarbeiten, um sehr vermögende Personen effektiver zu besteuern.
Aktuelle Schätzungen der NGO Oxfam ergeben, dass mit 23 Milliarden Dollar jährlich kein Mensch mehr an Hunger leiden müsste. Mit dem zusätzlich eingenommenen Geld ließen sich die Bedürfnisse aller Menschen decken, die derzeit von Hunger und akuter Unterernährung betroffen sind. Oder anders ausgedrückt: Mit weniger als einem Zehntel (genau 9,2 %) der jährlichen Einnahmen einer globalen Mindeststeuer könne man den Hunger auf der Welt beenden.
Weitere Ideen für die Verwendung der zusätzlichen Einnahmen reichen von einer weltweiten Bildungsoffensive und Bildungsprogrammen in Entwicklungsländern bis zum Bau von Krankenhäusern und Gesundheitszentren in unterversorgten Gebieten.
Zusätzlich könnte die Finanzierung von Forschungsprojekten zu globalen Herausforderungen wie Klimawandel und nachhaltige Entwicklung entscheidende Fortschritte ermöglichen. Ein Innovationsfonds könnte zudem Start-ups und innovative Projekte unterstützen, die Lösungen für soziale und ökologische Probleme entwickeln.
Zucman-Vorschlag im Detail: 3.000 Milliardäre zahlen gemeinsam 250 Milliarden
Der zentrale Gedanke des Konzepts ist einfach: Alle rund 3.000 Milliardäre weltweit müssen – wenn es nach Zucman geht – mindestens zwei Prozent ihres Vermögens versteuern. Wer bereits einen entsprechenden Beitrag zur Einkommensteuer zahlt, ist von dieser Regelung ausgenommen. So wird das Steuersystem gerechter: All jene, die es bisher geschafft haben, Steuertricks anzuwenden, werden verpflichtet, deutlich mehr zum Gemeinwohl beizutragen. Denn globale Milliardäre zahlen umgerechnet nur bis zu 0,5 Prozent ihres Vermögens an privater Einkommensteuer. Schätzungen zufolge könnten so jährlich etwa 250 Milliarden US-Dollar zusätzlich in die Staatskassen gespült werden.
Im Vergleich: Jeff Bezos besitzt laut aktuellen Zahlen ein Vermögen von über 205 Milliarden US-Dollar. Mark Zuckerberg immerhin 167,1 Milliarden US-Dollar. Mit der Einführung der globalen Mindeststeuer würde also jährlich ein Betrag zur Verfügung stehen, der fast dem Reichtum von Jeff Bezos entspricht.
G20-Staaten planen enge Zusammenarbeit bei einer weltweiten Milliardärssteuer
Die führenden Industrie- und Schwellenländer – darunter Frankreich, Spanien, Kolumbien sowie die Afrikanische Union – wollen in Zukunft Superreiche stärker besteuern. Darauf einigten sich die Finanzminister:innen beim G20-Gipfeltreffen in Rio de Janeiro (Brasilien) im Juli. “Wir werden uns bemühen, zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass sehr vermögende Privatpersonen effektiv besteuert werden” heißt es dazu in der Abschlusserklärung des Gipfeltreffens. Im Moment hat Brasilien die jährlich wechselnde G20-Präsidentschaft inne. Das südamerikanische Land unter Präsident Lula da Silva rückt den Kampf gegen die weltweite Ungerechtigkeit in den Mittelpunkt ihres Vorsitzes. Die Einigung ist ein erster Erfolg und damit ein erster Schritt in Richtung einer weltweiten Milliardärssteuer.
A historic statement at the Rio summit today
There is now a consensus among G20 countries that the taxation of the super-rich must be fixed — and a commitment to work cooperatively to fix it
It’s an important step in the right direction https://t.co/FQTvrLZVDr
— Gabriel Zucman (@gabriel_zucman) July 25, 2024
Wie genau diese aussieht, ist unklar. Noch sind sich die G20-Staaten in den Details uneinig. So sind die USA und auch Deutschland gegen den Vorschlag von Zucman. Auch die Frage der Zuständigkeit ist noch nicht geklärt. Infrage käme sowohl die Vereinten Nationen (UN) als auch die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Janet Yellen, US-Finanzministerin, sagte gegenüber Reuters etwa, dass die UN nicht das nötigte Fachwissen hätte, um eine globale Vermögenssteuer umzusetzen. Die OECD sei besser geeignet, da sie in den lertzten drei Jahren an der Umsetzung einer weltweiten Unternehmenssteuer beteiligt war.
Ökonom Zucman erarbeitet Konzept für weltweite Milliardärssteuer
Im Mai 2024 haben wir den Ökonom Gabriel Zucman zum Interview getroffen. Dabei hat er über die im Dezember 2023 eingeführte globale Mindestbesteuerung für Unternehmen gesprochen.
Jetzt hat er im Auftrag der brasilianischen G20-Präsidentschaft einen Vorschlag für eine globale Mindeststeuer für Privatpersonen erarbeitet und im Juni 2024 vorgestellt. Sie heißt „A blueprint for a coordinated minimum effective taxation standard for ultra-high-net-worth individuals“ (übersetzt etwa „Entwurf für eine koordinierte Mindestbesteuerung von Superreichen“). Darin erklärt Zucman erstmals, wie eine weltweite Mindeststeuer funktionieren könnte.
Initiative sammelt europaweit Unterschriften
Die europaweite Initiative “Tax The Rich” setzt sich für mehr Steuergerechtigkeit ein. Zum Beispiel fordert sie die EU-Kommission auf, Vermögen in Europa stärker zu besteuern – ergänzend zu nationalen Abgaben.
Zahlreiche internationale Organisationen wie Attac, Oxfam oder TaxMeNow sowie Millionär:innen wie Marlene Engelhorn unterstützen dieses Vorhaben. Damit “Tax The Rich” von der EU-Kommission behandelt wird, müssen bis zum Herbst 2024 europaweit mehr als 1 Million Unterschriften gesammelt werden. In Österreich haben bis jetzt 13.395 Menschen unterschrieben. Wer dieses Projekt unterstützen möchte, kann bis 9. Oktober 2024 seine Stimme hier abgeben:
Dieser Artikel wurde ursprünglich am 02.07.2024 veröffentlicht und am 29.07.2024 aktualisiert.
das unterzeichne ich nicht: 15 % sind lächerlich. Wie erwähnt sollen die ersten 100 Millionen so versteuert werden, wie sie für Arbeiter insgesamt anfallen. Und jeder weitere Cent muss mit über 80 % besteuert zu werden, weil von den Eliteunis errechnet worden ist, dass kein Mensch über 10 Millionen Dollar nötig habe, sind meine 100 Millionen ein sehr großzügiger Betrag.
Erstens wird das Reichwerden verlangsamt, zweitens gelingt es Firmen nicht mehr, so groß zu werden, wie sie derzeit sind. So große Konzerne haben langfristig das Problem der Überproduktion, der Unterdrückung der anderen, der Zurechtweisung ganzer Staaten … – Und besonders in Zeiten der Ressourcenknappheit, der Umweltprobleme … hat es solche Firmen nicht mehr zu geben.
Und wer abhaut, wie in den Videos unten beschrieben (in die Schweiz …), muss von den Märkten ausgeschlossen werden!
das völlig zurecht! Aber nicht mit den lächerlichen 15 % wie’s Janet Yellen vorgeschlagen hat. Da würden die Superreichen vieler Länder lachen und weniger bezahlen als derzeit.
Steuern rauf! 100 Millionen so versteuern wie wir sie bezahlen müssen; und jeder Cent darüber wird mit 80 % wegbesteuert: für Pensionen, Infrastruktur …
Margaret Hilda Thatcher, Baroness Thatcher of Kesteven, einer der dümmsten Menschen aller Zeiten.
2300 Jahre muss ein gut bezahlter Arbeitnehmer für das Jahresgehalt eines Hollywood-Schauspielers arbeiten.
1.800.000,00 erhält ein Arbeitnehmer bei 45 Arbeitsjahren brutto, wenn er jährlich 40.000,00 brutto bekommt. Das
sind 29.302,49 netto im Monat oder 1.318.612,05 in 45 Jahren. Der arme Tom Cruise erhält pro
Film 92.000.000,00 pro Film (Drehzeiten dauern in der Regel weniger als ein Jahr). Dafür muss ein Arbeitnehmer,
mit einem Gehalt wie oben angeführt (das sind dann aber wenige!), 2300 Jahre arbeiten.
das geld ist doch egal wichtig ist das wir Waffen kaufen und noch wichtiger ist das wir vile Einwohner haben damit wir in den Kriege zeihen können ohne Freikaufen die welche am meisten davon profitieren müssen an die erste Frontline. damit sie wissen welche waffen am besten zum töten sind . Mann sollte jeden der sich für noch mehr Frieden mit noch mehr Waffen einsetzt sofort unterschreiben soll an welcher front er sterben möchte .Als erste müssen die an die front welche nichts Arbeiten dazu gehören auch beamte also bitte recht Zahlreich Registrieren lassen . besonders auch Standard und Falter leser , den wen man dort die Kommentare liest sind alle sehr kampferprobt
2 %? Wieso sollen die weniger zahlen als ich beim Brotkauf?
Janet Yellen hat wenigstens 15 % vorgeschlagen; weltweit. Das ist schon besser, aber auch nicht gut genug. Nach einem zu definierenden Freibetrag sollte man auf die Nachkriegssteuern von über 80 % hochschnellen! Damals, obwohl ohne Freibetrag, hat sich über die hohen Steuern keiner aufgeregt. Und alle haben besser gelebt als heute.
Kurios, dass der Architekt Oscar Ribeiro de Almeida Niemeyer Soares Filho (Oscar Niemeyer) schon dafür eingetreten ist.
Ich erinnere daran, dass Eliten lieber Geld für Kriege ausgeben, als mehr Steuern zu zahlen.
Das Problem sind Disputen und Tyrannen die diese Staaten Terrorisieren und systematisch aushungern. Zusammen mit einer verehrenden Lage der allgemeinen Menschenrechte. Das Dafür zumindest zum Teil diese Gruppe selbst verantwortlich ist, ist anderes Thema.
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Die Menschen flüchten ja nicht freiwillig, sondern sind wegen der vernichtenden Situation dazu gezwungen. Wir verpulvern tagtäglich Millionen und Milliarden für den Grenzschutz, es gibt aber weder Geld noch Forderungen die Situation den Herkunftsländer zu verbessern, politisch weder von der EU noch den Einzelstaaten.
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Die ganze toxische Situation zeigt sich in Afrika, in dem diverse Religionen auch noch Öl ins Feuer gissen. Die Hexenjagd gegen LGBTIQ führt zu einer Frauen-Apartheit, die zu einem niedrigen Bildungsstandard, und das alles zusammen zu einer Überbevölkerung. Es ist schon lange nicht mehr die Frage ob es zu einer Demographischen Urkatastrophe kommen wird, sondern nur mehr wann.
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Da helfen auch Billionen an Euro nichts und auch keine Steuersysteme, das kann nur politisch gelöst werden, ich sehe nicht den geringsten Ansatz an Lösungen. Bis dahin, je mehr Kinder desto besser, Frauen und Männer die keine Kind oder nur eines bekommen, stehen oft genug unter Generalverdacht der Homosexualität, um erst gar nicht unter diesen Verdacht zu kommen, je mehr Kinder um so besser.
Wie toxisch das ist an zwei Extremen in Afrika, Namibia, in der gleichgeschlechtliche Beziehungen akzeptiert werden, inklusive im Ausland geschlossener Ehen, und Nigeria, wo Homosexualität mit dem Tod bestrafft wird:
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Namibia:
1950: 150.000 Einwohner
2024: 3.000.000 Einwohner
Bevölkerungsdichte aktuell: 4 EW/qkm
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Nigeria:
1950: 40.000.000 EW
2024: 230.000.000 EW
Bevölkerungsdichte aktuell: 250 EW/qkm
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(Zur Relation Österreich hat eine Dichte von 110 EW/qkm und wir regen uns wegen der paar Flüchtlinge die kommen bereits auf, und machen daraus eine Staatskrise.)
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Diese Probleme lassen sich mit all dem Geld der Welt nicht lösen, dahingehend tut leid, sind derartige Forderung nach Steuern um den Welthunger zu beseitigen Realitätsverweigerung und Symptombekämpfung, die keine Problem lösen sondern nur noch neue Schaft!