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4-Tage-Woche: Jetzt startet Großbritannien den größten Feldversuch

4-Tage-Woche: Jetzt startet Großbritannien den größten Feldversuch

Kathrin Glösel Kathrin Glösel
in 4-Tage-Woche
Lesezeit:2 Minuten
8. April 2022
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Für rund 3.000 Beschäftigte in Großbritannien wird die 4-Tage-Woche bald Realität – zumindest für sechs Monate. 60 britische Unternehmen und Organisationen haben sich für den bisher größten Versuch einer 4-Tage-Woche angemeldet. Start ist im Juni 2022.

Der Versuch wird von 4-Day-Week-Global organisiert, zusammen mit dem Think-Tank Autonomy. ForscherInnen der Universitäten Cambridge, Oxford und Boston College werden den Feldversuch begleiten und evaluieren.

Zu den teilnehmenden Arbeitgebern gehören die Royal Society of Biology, das Brauereiunternehmen Pressure Drop und ein Fish’n Chips-Geschäft.

„Die Vier-Tage-Woche stellt das derzeitige Arbeitsmodell infrage und hilft den Unternehmen, sich vom bloßen Messen der Arbeitszeit wegzubewegen und sich stärker auf die erbrachte Leistung zu konzentrieren“, erklärte Joe O’Connor, Leiter des Pilotprojekts von 4-Day-Week-Global.

4 Tage Arbeit – bei gleichem Gehalt

Die ForscherInnen werden mit jeder Organisation zusammenarbeiten, um die Auswirkungen der kürzeren Arbeitszeit auf die Produktivität und das Wohlbefinden der Beschäftigten sowie die Auswirkungen auf Umwelt- und Gleichstellungsfragen zu untersuchen. Die TeilnehmerInnen werden einen Tag weniger pro Woche arbeiten – aber den gleichen Lohn erhalten.

Nach Angaben der Organisationen, die den Feldversuch durchführen, wird von den Beschäftigten erwartet, dass sie dem „100:80:100-Modell“ folgen: Sie erhalten 100 Prozent des Lohns für 80 Prozent der Zeit. Im Gegenzug sollen sie versuchen, 100 Prozent der Produktivität aufrechtzuerhalten.

Für 3.000 Beschäftige in Großbritannien heißt es ab Juni: 4 Tage arbeiten, 3 Tage frei – bei vollem Gehalt. (Foto: Unsplash/Luke Tanis)

4-Tage-Woche: Bisherige größte Studie in Island war ein überwältigender Erfolg

Die bisher größte Studie dieser Art fand in Reykjavík, der Hauptstadt Islands, statt. Mehr als 2.500 Beschäftigte nahmen an der Studie teil. Sie wurde als Erfolg gefeiert: Die Beschäftigten berichteten, dass sie weniger gestresst waren. Ihr Burnout-Risiko ist gesunken und es gab keine negativen Auswirkungen auf Produktivität oder die Qualität von Dienstleistungen. Die 2015 und 2016 durchgeführten Versuche führten zu wesentlichen Veränderungen in dem Land.

Letztes Jahr arbeiteten 86 Prozent der Arbeitnehmer:innen in Island entweder in kürzeren Wochen oder hatten Verträge, die ihnen eine Reduzierung ihrer Arbeitszeit ermöglichten.

Damals sagte Will Stronge, Forschungsdirektor bei Autonomy: „Diese Studie zeigt, dass der weltweit größte Versuch einer kürzeren Wochenarbeitszeit im öffentlichen Sektor in jeder Hinsicht ein überwältigender Erfolg war.“

Corona hat die Prioritäten bei Erwerbstätigen verändert

Die Pandemie hat unsere Arbeitsbedingungen verändert: Mehr Home Office, digitalisierte Arbeitsprozesse, weniger Pendel-Zeiten. Beschäftigte haben gemerkt, wie sie ihre Zeit besser einteilen können – mitunter müssen. Und wie sie trotzdem ihre Leistung erbringen können.

„Manchmal braucht es einen großen Störfaktor, um tief verwurzelte gesellschaftliche und kulturelle Normen zu durchbrechen. Das erleben wir gerade bei der Fünf-Tage-Woche. Nun folgt die durch Corona ausgelöste Revolution des flexiblen Arbeitens. Diejenigen, die glauben, dass wir die Uhr zurückdrehen werden, wie es vor zwei Jahren war, denken nur an eine Illusion – die Vier-Tage-Woche ist eine Idee, deren Zeit nun gekommen ist“, ist sich Joe O’Connor sicher.

Der Versuch in Großbritannien wird nun parallel zu ähnlichen Pilotprojekten in Irland, den Vereinigten Staaten, Kanada, Australien und Neuseeland durchgeführt.

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Seit Beginn von Donald Trumps zweiter Amtszeit als US-Präsident erlebt die amerikanische Demokratie eine Krise. Radikale Gruppierungen gewinnen zunehmend Einfluss. Im Interview spricht die Journalistin und Autorin Annika Brockschmidt über die Entwicklung der Republikanischen Partei, die rechten Strömungen, die sie geprägt haben, und darüber, warum es innerhalb der Republikaner heute kaum noch eine Grenze zwischen konservativen Positionen und offenem Rechtsextremismus gibt. Zitat: Rechtsradikale und Rechtsextreme geben bei den Republikanern jetzt den Ton an. Sie streiten sich zwar, welches inhaltliche Sub-Thema sie betonen, aber insgesamt ist diese Partei fest in der Hand von Extremisten. Auch unabhängig davon, wie sich die Partei personell weiter entwickelt - das wird sich so bald nicht ändern. Annika Brockschmidt

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