Tausende Elementarpädagog:innen gehen in Wien auf die Straße und fordern mehr Personal und mehr Geld für die Kindergärten. Es ist eine der größten Demonstrationen des Jahres und zeigt: In Österreichs Kindergärten brennt der Hut.
Unter dem Motto „Genug ist genug“ und „Es reicht! Wir brauchen mehr!“ demonstrierten rund 12.0000 Elementarpädagogig:innen der privaten und städtischen Kindergärten, Horte und das Personal der schulischen Freizeitbetreuung.
„Genug ist genug! Die Bundesregierung ignoriert seit Jahren jegliche Forderungen der Gewerkschaft in der Elementarpädagogik. Der Bundeskanzler bricht sein Versprechen, die notwendigen finanziellen Mittel über den Finanzausgleich zur Verfügung zu stellen. Und der Bildungsminister hört nichts, sieht nichts und sagt nichts. So kann es nicht weitergehen!“, heißt es vonseiten der Gewerkschaft younion.
„Der Hut brennt“: zu wenig Personal, zu wenig Geld, zu wenig Respekt
Dass so viele Menschen dem Aufruf der Gewerkschaft gefolgt sind, zeige die Notwendigkeit auf, mehr Geld in die Elementarpädagogik zu investieren. „Ich komme mir vor wie in Woodstock, es ist unfassbar, wie viele Menschen hier sind“, sagte auch GPA Wien-Landesgeschäftsführer Mario Ferrari bei seiner Rede. „Denn der Hut brennt leider“, sagt der Gewerkschafter.
Neben besseren Arbeitsbedingungen fordern sie auch mehr Personal für Administratives und Reinigungsaufgaben, mehr finanzielle Mittel und einen besseren Betreuungsschlüssel. Konkret benötigt es laut Gewerkschaft 1 Prozent des BIP für den elementaren Bildungsbereich. Die skandinavischen Länder sind hier Österreich seit Jahren meilenweit voraus. Dort fließen ganze zwei Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung in den Kindergartenbereich. Und das wirkt sich natürlich auch auf die Betreuung aus:
In Finnland etwa gibt es für vier Kinder unter drei Jahren eine Betreuungsperson, bei den über Dreijährigen kommen sieben Kinder auf eine Betreuerin.
„Die Wissenschaft sagt, es sollten maximal 15 Kinder pro Gruppe bei den 3- bis 6-Jährigen sein. Das wird in manchen Ländern auch umgesetzt. Der Betreuungsschlüssel in skandinavischen Ländern bringt mich eigentlich nur zum Träumen – so schön könnte die Welt sein“, sagt dazu Martina Brandstätter, Leiterin eines Wiener Kindergartens dazu.
Österreich gibt im Vergleich zu anderen Ländern sehr wenig für Kindergärten aus.
Das fordert die Gewerkschaft von der Bundesregierung
• Reinigungspersonal zur Entlastung der Assistent:innen
• Administratives Personal, um die Leiter:innen zu unterstützen
• Aus- und Weiterbildungsoffensiven in ganz Österreich
• Supervision in der Dienstzeit
• Bessere Arbeitsbedingungen
• Neuberechnungen des Erwachsenen-Kind-Schlüssels
• Einheitliches Bundesrahmengesetz
• 1% des BIP für den elementaren Bildungsbereich
• Aufnahme der Assistenzpädagog:innen als Berufsgruppe ins Gesetz
• Aufwertung aller Berufsgruppen im Elementarpädagogischen Bereich
• Aufstockung der Psycholog:innen um 13 Personen
• Ausbau von Multiprofessionellen Teams für die Unterstützung der Mitarbeiter:innen in der Arbeit mit den Kindern
Zitat: Was mich auch sehr beunruhigt, ist, dass die ÖVP im Grunde den gleichen Fehler macht wie die Christlich-Sozialen in den 1930er Jahren. Man macht eine Politik, die den Rechten nutzt. Man koaliert heute problemlos mit der Kickl-FPÖ. Wilhelmine Goldmann
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Mehr Geld für Gesundheit 9%, 2236 Stimmen
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Billigere Energie 9%, 2101 Stimme
9% aller Stimmen9%
2101 Stimme - 9% aller Stimmen
Besteuerung von Banken 7%, 1839 Stimmen
7% aller Stimmen7%
1839 Stimmen - 7% aller Stimmen
Billigere Mieten 7%, 1668 Stimmen
7% aller Stimmen7%
1668 Stimmen - 7% aller Stimmen
Mehr Geld für Bildung 6%, 1532 Stimmen
6% aller Stimmen6%
1532 Stimmen - 6% aller Stimmen
Mehrwertsteuer für Lebensmittel senken 6%, 1471 Stimme
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1471 Stimme - 6% aller Stimmen
Steuersenkung für Beschäftigte 6%, 1417 Stimmen
6% aller Stimmen6%
1417 Stimmen - 6% aller Stimmen
Ausbau des öffentlichen Verkehrs 5%, 1157 Stimmen
5% aller Stimmen5%
1157 Stimmen - 5% aller Stimmen
Mehr Investitionen in den Klimaschutz 4%, 1106 Stimmen
4% aller Stimmen4%
1106 Stimmen - 4% aller Stimmen
Höhere Pensionen 4%, 1072 Stimmen
4% aller Stimmen4%
1072 Stimmen - 4% aller Stimmen
Höhere Löhne 4%, 1031 Stimme
4% aller Stimmen4%
1031 Stimme - 4% aller Stimmen
Landesweiter Ausbau der Kinderbetreuung 4%, 886 Stimmen
4% aller Stimmen4%
886 Stimmen - 4% aller Stimmen
Streichung der Förderung für E-Autos 3%, 784 Stimmen
3% aller Stimmen3%
784 Stimmen - 3% aller Stimmen
Mehr öffentlichen Wohnbau 3%, 671 Stimme
3% aller Stimmen3%
671 Stimme - 3% aller Stimmen
Mehr Fokus auf Integration 3%, 646 Stimmen
3% aller Stimmen3%
646 Stimmen - 3% aller Stimmen
Kürzere Arbeitszeiten 3%, 645 Stimmen
3% aller Stimmen3%
645 Stimmen - 3% aller Stimmen
Mehr Geld für Sicherheit 2%, 597 Stimmen
2% aller Stimmen2%
597 Stimmen - 2% aller Stimmen
Höheres Pensionsantrittsalter 1%, 344 Stimmen
1% aller Stimmen1%
344 Stimmen - 1% aller Stimmen
Förderung für KMUs / Betriebsgründung 1%, 270 Stimmen
Zitat: Was mich auch sehr beunruhigt, ist, dass die ÖVP im Grunde den gleichen Fehler macht wie die Christlich-Sozialen in den 1930er Jahren. Man macht eine Politik, die den Rechten nutzt. Man koaliert heute problemlos mit der Kickl-FPÖ. Wilhelmine Goldmann