Pflichtpraktika sollten Jugendlichen eigentlich einen ersten Einblick in die Berufswelt geben. Wer zum Beispiel eine berufsbildende höhere Schule (BHS) besucht, muss im Laufe der Schulzeit ein Pflichtpraktikum absolvieren. Aber wie sieht die Situation vieler Schüler:innen tatsächlich aus? Oft erwarten sie schlechte Arbeitsbedingungen und wenig bis gar kein Lohn.
Pflichtpraktika während der Schulzeit sollten eigentlich eine gute Möglichkeit für Jugendliche sein, um erste Erfahrungen in der Arbeitswelt zu sammeln, die eigenen Interessen zu erforschen und das in der Schule Erlernte in der Praxis anzuwenden. Doch was auf dem Papier als ein gutes Konzept verkauft wird und Schüler:innen vor allem auf den Arbeitsmarkt vorbereiten soll, bringt schnell große Herausforderungen mit sich. Denn wer schon einmal ein Praktikum absolviert hat, weiß, dass die Realität meistens anders aussieht.
40-Stunden-Woche, hohe Verantwortung, keine Bezahlung
Das Problem beginnt eigentlich schon mit der Suche nach einem Praktikumsplatz. Diese sind nämlich in vielen Bereichen begrenzt verfügbar. Für jene Kinder, deren Eltern mehr Geld, höhere Bildungsabschlüsse oder bessere Kontakte haben, ist es oft einfacher, eine Praktikumsstelle zu bekommen. Und selbst wenn man nach langer Suche endlich einen Praktikumsplatz findet, werden viele Schüler:innen einfach ins kalte Wasser geworfen. Kaum Einschulung am Arbeitsplatz, trotzdem viel Verantwortung und kein Lohn bei einer 40-Stunden-Woche sind oftmals die Realität. Über ein Fünftel aller Pflichtpraktika in Österreich war 2024 unbezahlt (14 %) oder wurde nur mit einem Taschengeld entlohnt (7 %).
Unternehmen profitieren von Gratisarbeit
Während viele junge Menschen finanziell kaum etwas davon haben, profitieren Unternehmen stark von unbezahlter Arbeit der Praktikant:innen. Sie übernehmen Aufgaben, die sonst keiner übernehmen möchte, entlasten andere Beschäftigte in den Firmen und bringen frische Perspektiven mit. Obwohl Politiker:innen und Wirtschaftsvertreter:innen immer wieder betonen, dass Arbeit auch fair entlohnt werden sollte, wird der Bereich der Pflichtpraktika seit Jahren ignoriert.
Vor allem junge Frauen bekommen oft kein Geld fürs Praktikum
Besonders junge Frauen sind davon betroffen: Ihre Arbeit wird seltener bezahlt, weil sie häufiger in schlechter entlohnten Branchen wie in Sozial- oder Gesundheitsberufen tätig sind. Denn gerade in Branchen, in denen vermehrt Frauen arbeiten, werden auch Praktika schlechter bezahlt als in männerdominierten Berufen. Diese Schieflage zeigt sich auch im Studium, wo unbezahlte Praktika noch weiter verbreitet sind als bei Schüler:innen: So bekamen im Jahr 2023 etwa 47 % aller Männer ihr Praktikum bezahlt, bei den Frauen waren es nur 25 %.
Vollzeit arbeiten für 200 Euro? Unternehmen nutzen ihre Praktikanten aus
max. 5 zur Auswahl

































Das war die letzten 40 Jahre oder noch länger Usus in der Diplompflegeausbildung. Mehr als ein mickriges TG war nicht drin. Sogar die schlechter bezahlten typ. weibl. Branchen bekamen eine höhere Lehrlingsentschädigung (Männer dominierte, wie Metaller z.B. bekommen bis dato eine ordentliche Lehrlingsentschädigung; Polizeischüler bekommen ein Gehalt,….) Pflichtpraktikanten an der FH für Pflege bekommen nichts,….
Das sagt eh genug…..
die spö ist in der Regierung also dann soll sich a auch etwas machen
Im Tourismus bekommt ein Praktikant mindestens den Gehalt eines Lehrlings im 3. Lehrjahr.